Schleifführung

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Bernhard Lechner

Schleifführung

Beitrag von Bernhard Lechner »


Hallo

Welche Schleifhilfen (Schleifführung) kann man für ein Schweifhobelmesser nehmen.
Interessieren würde mich Veritas MK.II Schleifführung und die Schleifführung von Richard Kell. Wie sind eure Erfahrungen mit sehr kurzen Messern (40mm u. 25°).
Momentan benutze ich noch eine von Stanley (argh). Hier wird die mindest Länge mit 60mm angegeben aber ich kann ohne größere Schwierigkeiten ein Schweifhobelmesser mit 40mm einspannen.

Bernhard


Bernhard Lechner

Re: Schleifführung *NM - Ohne Text*

Beitrag von Bernhard Lechner »




Florian L.
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Re: Schleifführung

Beitrag von Florian L. »


Hallo Bernhard,

Ich benutze die Veritas Mk.II-Schleifführung (mit der ich sehr zufrieden bin).

Die Mindestlänge der Messer muss (bei einem Winkel von 25°) dabei allerdings etwa 6cm sein, so dass Deine Schweifhobelmesser nicht eingespannt werden können.

Veritas bietet aber als Zubehör einen "small blade holder (# 05P3203) zur Verlängerung der Messer an, der allerdings für die MkI-Führung gedacht ist. Die Schweifhobelmesser werden dabei mit zwei starken Magneten und einem verstellbaren "stop block" gehalten.

Ich habe vor kurzem (als ich Veritas-Schweifhobel geordert hatte) beim Lee Valley Customer Service nachgefragt, ob der small plane holder auch für die MK.II-Führung zu verwenden ist (gekauft habe ich ihn noch nicht).
Antwort: Prinzipiell ja, aber der abzulesende Winkel an dem "registration jig" stimmt dann nicht mehr mit dem tatsächlichen Schleifwinkel überein.
Bei Verwendung der Führung in der gelben standard-angle-Konfiguration kann man z.B. den "registration stop" in die rote "high-angle" 35° Position stellen, dann ergibt sich ein tatsächlicher Schleifwinkel von 22,6° bzw. (bei Drehen des Exzenters) eine Mikrophase von 24,7°.
Klingt wie Kauderwelsch für jemanden, der die Führung nicht kennt, ist aber in der Praxis klar und einfach.

Florian



Pedder
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Re: Schleifführung

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #118564]
Hallo Bernhard,

bei der Schleifführung von Kjell muss laut Dieter Schmid für einen Winkel von 25° das Messer 16mm aus der Führung kucken. Wenn Du hier http://www.feinewerkzeuge.de/G303540.htm weit nach unten "scrollst" kannst Du ein eingespanntes Schweifhobeleisen sehen. (Dort heißen die Schabhobeleisen, obwohl die Hobel nicht schaben.) Müsste also reichen.

Keine Ahnung, wie es sich bei der Veritas Mk. II verhält.

Gruß Pedder



Ferdinand Bozem
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schleifführung *MIT BILD*

Beitrag von Ferdinand Bozem »

[In Antwort auf #118564]
Hallo Bernhard,

Bevor ich lang rumerzähle, hänge ich lieber ein Bild von meiner Lösung an.

Viele Grüße,

Ferdinand



Ottmar
Beiträge: 321
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Schleifführung mit Bild

Beitrag von Ottmar »

[In Antwort auf #118564]
Hallo Bernhard & Forumsfreunde,

Beim Schaerfen, von Hobeleisen(chen) fuer den Kunz 100, habe ich mir einen Halter angefertigt, mit welchem es mir moeglich wurde auch hier eine Schaerfe "A la Friedrich" zu erzielen. Solch ein Halter oder aehnlich sollte auch in anderen Schaerfhilfen funktionieren. Das kuerzeste Messer, welches ich mit solch einem Halter schaerfte, war 15 mm.

Schleiffuehrung mit Messerhalter auf Arkansasoelstein


Nahaufnahme


Halter mit eingelegtem Messer

Halter offen alle Teile


Den Halter habe ich vor ca 30 Jahren angefertigt, um ein Messer zu Schaerfen, fuer einen Hobel/Halter, um die Stimme(Tonzunge?) fuer eine Oboe eines Freundes zu Bearbeiten, auf der Rueckseite fraesste ich kuerzlich eine Oeffnung fuer ein Kunz 100 Messer aus

Als Gedankenanstoss.

mfg

Ottmar



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
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Schön!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo ferdinand,

Dann hänge ich meine Lösung auch an (hab ich hier schon ma gezeigt)

Man braucht keine Führung! Es geht sehr gut auch ohne!

Friedrich

ps.
auch mit dem so geschärften Eisen funktionierte der Schabhobel nicht. Bald hab ich einen Besseren.





Bernhard Lechner

Re: Schleifführung

Beitrag von Bernhard Lechner »

[In Antwort auf #118566]
Hallo Florian

Wie wichtig ist eigentlich diese Microphase?
Welche Schleifsteine (Korn) niemst du eigentlich?
Ich hab mir vorgestellt.

Schruppstein weiss SHAPTON Körnung: 120
Schleifstein orange SHAPTON Körnung: 1000
Naniwa Abziehstein Körnung: 3000

Bringt es überhaupt was wenn ich mir einen Abziehstein Körnung: 8000 u. Abziehstein Körnung: 10000 kaufe?

lg
Bernhard


Florian L.
Beiträge: 222
Registriert: Di 24. Jul 2018, 08:31

Re: Schleifführung

Beitrag von Florian L. »


Hallo Bernhard,

- Die Mikrophase enthebt Dich der Mühe, jedesmal die ganze Phase nachschleifen zu müssen, wenn die Schärfe schwindet. Lies 'mal nach in der Forum-Schärfbibel:

http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/schaerf2.html

Mit der Mk-II-Schleifführung von Veritas kann man durch Drehen eines Exzenters eine Mikrophase herstellen, ohne das Eisen neu einspannen zu müssen.

Zu den Steinen:

- Einen Schruppstein habe ich, brauche ihn aber nur selten für die ganz "verhauten" Eisen oder zum Herstellen eines anderen Schleifwinkels.

- Für das normale Schärfen ist ein 1000'er Stein und ein 6000'er oder 8000'er Stein zum Abziehen/Polieren ausreichend. Ein 3000'er Stein ist meiner Meinung nach entbehrlich.

Zu den von Dir erwähnten Steinen kann ich nichts sagen. Ich selbst habe (außer dem Schruppstein) einen King-Kombinationsstein 1000/6000 (wenn er verbraucht ist, werde ich mir einzelne zulegen). Außerdem einen 8000'er Cerax (von Forumsbetreiber erworben), den ich sehr liebe.

Florian



Pedder
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Mikrofase

Beitrag von Pedder »


Hallo Bernhard,

wenn ich Friedrich Kollenrott richtig verstehe, geht es bei der Mikrofase darum, nur so wenig wie unbedingt nötig zu schleifen bzw. abzuziehen. Also anstatt die ganze Fase zu polieren, werden nur die zehntel-mm direkt andere Schneide poliert. Denn nur dort kommt es auf die Politur an.

(Daran hat Friedrich mich nochmal eindringlich erinnert, als ich die ganze Spiegelseite meines Veritas LA Jack Eisens polieren wollte. O-Ton: Ich weiß ja nicht was Du von meiner Methode hältst, aber ...)

Wenn Du sie nicht sowieso schon kennst, solltest Du Friedrichs Anleitungen lesen, es ist ein lehrreiches Vergnügen.
http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/schaerf2.html

aber auch sonst steht da viel interessantes:
http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/index.html

Liebe Grüße
Pedder



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