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In Antwort auf #45396]
Hallo Andreas,
das ist eine gute Entscheidung, zunächst nur eine hochwertige Handkreissäge mit passender Führungsschiene und dann erst mal mit Leimholzplatten beginnen. In diesem Sortiment findest du neben den üblichen Kiefer bzw. Fichte Platten auch Eiche, Esche Ahorn, Buche, Kirschbaum und noch vieles mehr - alle mir durchgehenden Lamellen, so dass es auch wirklich vernünftig aussieht. Die keilgezinkten Platten sind zwar billiger sehen aber nach "Maschine" aus.
Damit kannst du viele tolle und gut aussehende Möbel bauen und wenn deine Ansprüche wachsen oder sich tatsächlich mal die "Mördergelegenheit" auftut, dann kannst du immer noch zuschlagen. Deine Handkreissäge brauchst dann auf jeden Fall immer noch - denn auch trotz stationärer Kreissäge läuft nichts ohne HKS.
Man kann mit Handkreissäge und Führungsschiene sehr präzise arbeiten, wenn man sich für ein paar Euros ein so genanntes Zuschnittbrett baut (habe ich in der Holzidee 1 beschrieben). Man kann aber auch angelehnt an den MFT eigene Lösungen leicht selbst bauen. Was die Schnittqualität einer hochwertigen Handkreissäge und Führungsschiene angeht, kann man ohne weiteres sagen, dass sie auch mit einer 10.000 EUR teuren Formatsäge mithalten kann. Ich habe damit schon hochglanz weiß lackierte Türblätter gekürzt und der Schnitt war spitzenmäßig!
Neben der Zuschnittmöglichkeit brauchst du über kurz oder lang auch einen Frästisch. Auch hier würde ich dir in jeden Fall zu einem Selbstbau raten, zum einen wegen der Kosten und zum anderen kannst du alles so bauen wie du es gerne möchtest. Ich finde beispielsweise 800 mm Tischlänge bei einem Fräsmodul nicht sonderlich üppig, zugegeben verglichen mit den billigen Baumarkt-Frästischen ist das fast "gigantisch". Ich finde - wenn dein Platz ausreicht - solltet du mindestens 900 besser 1000 mm einplanen und vor allen Dingen mehr Tischtiefe also 500 mm Minimum besser 600!
Ich kenne keine kommerzielle Lösung die einen Tischfläche von 1000 x 600 mm bietet und gerade wenn der Frästisch als Ersatz einer Tischfräse dienen soll, würde ich nicht darunter gehen. Du hast ja im Kurs mit unseren Frästischen arbeiten können und hast sicher gemerkt wie angenehm man darauf fräsen kann.
Bereits mit ca 50-70 EUR hast du die Möglichkeit einen tollen Frästisch zu bauen und die Herstellung ist wirklich nicht so schwierig wie es am Anfang aussieht. Schau dir mal einfach das Video dazu unter folgendem Link an:
http://www.holzwerken.net/images/downloads/Fraestisch-1.wmvDie Zeitschrift HolzWerken in dem der Bauplan war, kannst du auch dort bestellen.
Lediglich das präzise Einfräsen der Führungsstangen der Fräse ist etwas komplizierter - der Rest ist ein "Klacks". Ich würde nur das normale MPX-Material gegen Siebdruckplatten austauschen (nur Tischfläche und Anschlagbacken).
Glaub mir, es macht nicht nur Spaß einen eigenen Frästisch herzustellen, sondern du kannst deinen Tisch auch viel besser mit weiterem selbstgebautem Zubehör erweiteren. Ja du kannst sogar auch mal in der Tischfläche etwas festschrauben - wenn es denn sein muss...
... und du sparst eine Menge Geld, dass du dann sinnvoll in hochwertige Maschinen investieren kannst - beispielsweise in eine stark motorisierte 2200 Watt Oberfräse, da stellt sich dann so richtiges Frästisch-Feeling ein ;-)
Schade, dass du nicht nach Würzburg zur "HolzWerken Live" kommen kannst, denn dort werde ich den mobilen Frästisch aus dem Video mit vielen weiteren Kniffen rund um die Arbeit auf einem Frästisch live vorführen.
Aber wir sehen uns ja noch ...
Schöne Grüße
Guido