Suche nach einem kleinen Grathobel
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Grathobel - Teil 2 *viele Bilder*
[In Antwort auf #123112]
Hallo Zusammen,
die in England angefertigten Hobeleisen sind angekommen und ich habe zunächst den Vorschneider in den Hobel eingepasst, beide Eisen geschärft und dann das Ganze natürlich auch ausprobiert:
Die Eisen neben den hölzernen "Rohlingen" :-)

Die Gratnut für den Vorschneider im Hobelkörper ist vorgesägt:

Kurze Zeit später:


Man kann gut sehen, wie die Ecke des Vorschneiders über die Kante herausragt:

Zwei Mal an der Kante entlang gehobelt:

Kurz danach:

Die Späne fließen sehr schön aus dem Hobelkörper ab. Ich habe etliche Probe-Gratfedern gehobelt und keinen einzigen Spänestau gehabt. Schön zu sehen ist auf diesem Bild die Spiegelung auf der polierten "Spiegelseite" des Vorschneiders :-)

Hier habe ich mal beide Anschläge ausprobiert.

Hier noch ein Bild von einer weiteren Gratfeder.

Dann habe ich auch gleich mal eine Gratnut hergestellt. Die Seiten habe ich "frei Hand" eingesägt und dann mit dem Grundhobel die Nut ausgeräumt. Bei breiteren Werkstücken (= langen Gratnuten) ist es vermutlich besser, sich zum Sägen eine Leiste zur Führung anzubringen?

Beide Teile zusammen:

Der Hobel funktioniert meiner Meinung nach wirklich gut. Ich denke, es ist der beste meiner Eigenbau-Hobel - und wohl auch der anspruchvollste. Es sind ein paar kleine Schnitzer drin, aber nichts Gravierendes.
Gruß -Alex
Hallo Zusammen,
die in England angefertigten Hobeleisen sind angekommen und ich habe zunächst den Vorschneider in den Hobel eingepasst, beide Eisen geschärft und dann das Ganze natürlich auch ausprobiert:
Die Eisen neben den hölzernen "Rohlingen" :-)
Die Gratnut für den Vorschneider im Hobelkörper ist vorgesägt:
Kurze Zeit später:
Man kann gut sehen, wie die Ecke des Vorschneiders über die Kante herausragt:
Zwei Mal an der Kante entlang gehobelt:
Kurz danach:
Die Späne fließen sehr schön aus dem Hobelkörper ab. Ich habe etliche Probe-Gratfedern gehobelt und keinen einzigen Spänestau gehabt. Schön zu sehen ist auf diesem Bild die Spiegelung auf der polierten "Spiegelseite" des Vorschneiders :-)
Hier habe ich mal beide Anschläge ausprobiert.
Hier noch ein Bild von einer weiteren Gratfeder.
Dann habe ich auch gleich mal eine Gratnut hergestellt. Die Seiten habe ich "frei Hand" eingesägt und dann mit dem Grundhobel die Nut ausgeräumt. Bei breiteren Werkstücken (= langen Gratnuten) ist es vermutlich besser, sich zum Sägen eine Leiste zur Führung anzubringen?
Beide Teile zusammen:
Der Hobel funktioniert meiner Meinung nach wirklich gut. Ich denke, es ist der beste meiner Eigenbau-Hobel - und wohl auch der anspruchvollste. Es sind ein paar kleine Schnitzer drin, aber nichts Gravierendes.
Gruß -Alex
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Ein Meisterstück!
Hallo Alexander,
mit Vergnügen habe ich Deine Bilder angeschaut und den Bericht gelesen.
Ein toller Hobel und eine schöne Doku, danke!
Grüße
Torsten
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Re: Grathobel - Kompliment!
Hallo Alexander,
Kompliment! Es sieht sooo gut aus - das Werkzeug selbst und auch das, was es kann! Besser, glaub ich, geht es gar nicht!
Beste Grüße!
Josef
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Ein prächtiges Stück, Alexander
[In Antwort auf #123598]
Hallo Alexander,
Der Hobel ist ja prächtig geworden, exakt, schön und funktioniert tadellos.
Oft macht Spänestau alten Profilhobeln zu schaffen. Der Keil ist meiner Meinung nach der wichtigste Punkt für einen tadellosen Spänefluss. Siehst du das auch so? Und könntest du uns mit näheren Daten zu dem Teil verwöhnen? Ich habe mir das entsprechende Foto aus Teil I angeschaut und vermute, deine Ausführung ist eher eine dünne Variante.
Dann wäre die darauffolgende Frage natürlich nach dem Eisen. Wie dick ist es und welches Material wurde verarbeitet? Auch den Hersteller möchten wir kennen, der solche hochwertigen Eisen individuell herstellt.
Du bist dir ja bewusst, dass deine Konstruktion auch zum Aushobeln der Gratnut hergenommen wird. Eine angeklemmte Leiste mit einer Fase - 15°, wenn ich mich recht erinnere - würde die exakte Führung garantieren. Das Ganze ist natürlich abhängig von der Breite der Sohle...
Vielen Dank für die schöne Dokumenation und den Einblick in deine Holzarbeit.
Gruß ;-)
Marc
Hallo Alexander,
Der Hobel ist ja prächtig geworden, exakt, schön und funktioniert tadellos.
Oft macht Spänestau alten Profilhobeln zu schaffen. Der Keil ist meiner Meinung nach der wichtigste Punkt für einen tadellosen Spänefluss. Siehst du das auch so? Und könntest du uns mit näheren Daten zu dem Teil verwöhnen? Ich habe mir das entsprechende Foto aus Teil I angeschaut und vermute, deine Ausführung ist eher eine dünne Variante.
Dann wäre die darauffolgende Frage natürlich nach dem Eisen. Wie dick ist es und welches Material wurde verarbeitet? Auch den Hersteller möchten wir kennen, der solche hochwertigen Eisen individuell herstellt.
Du bist dir ja bewusst, dass deine Konstruktion auch zum Aushobeln der Gratnut hergenommen wird. Eine angeklemmte Leiste mit einer Fase - 15°, wenn ich mich recht erinnere - würde die exakte Führung garantieren. Das Ganze ist natürlich abhängig von der Breite der Sohle...
Vielen Dank für die schöne Dokumenation und den Einblick in deine Holzarbeit.
Gruß ;-)
Marc
Re: Ja, so hatte ich mir das vorgestellt...
[In Antwort auf #123247]
Hallo Alex,
wenn durch das Schärfen der Vorschneider kürzer wird und nachgeschoben werden muß: mußt Du ihn dann schmaler schleifen? Oder ziehst Du ihn regelmäßig beim Schärfen seitlich mit ab, so daß er laaaaaangsam immer ein wenig schmaler wird und nachgeschoben werden kann?
Viele Grüße
Philipp
Hallo Alex,
wenn durch das Schärfen der Vorschneider kürzer wird und nachgeschoben werden muß: mußt Du ihn dann schmaler schleifen? Oder ziehst Du ihn regelmäßig beim Schärfen seitlich mit ab, so daß er laaaaaangsam immer ein wenig schmaler wird und nachgeschoben werden kann?
Viele Grüße
Philipp
Jesses
[In Antwort auf #123598]
Hi Alex,
ich bin schwer begeistert und kann mich eigentlich nur Philipps Vorschlag anschließen. (Wobei ich www.tauschhobel.de lustiger fände.)
Deine schlichten Formen sind klasse und nach meinem Eindruck muss sich Deine Verarbeitung hinter C&W nicht verstecken. (Ich darf das sagen, weil ich jeweils einen Hobel in der Hand hatte.)
Sind die Eisen von Philly Planes? Was nimmt er denn für so einen Satz? Wie sieht es mit dem Schärfaufwand aus?
Zur Anfertigung von Gratnuten mit einer normalen Rückensäge finde ich diesen Blogeintrag von Kari Hultman ganz instruktiv: http://villagecarpenter.blogspot.com/2008/10/back-to-sawbuck.html
Liebe Grüße
Pedder
Hi Alex,
ich bin schwer begeistert und kann mich eigentlich nur Philipps Vorschlag anschließen. (Wobei ich www.tauschhobel.de lustiger fände.)
Deine schlichten Formen sind klasse und nach meinem Eindruck muss sich Deine Verarbeitung hinter C&W nicht verstecken. (Ich darf das sagen, weil ich jeweils einen Hobel in der Hand hatte.)
Sind die Eisen von Philly Planes? Was nimmt er denn für so einen Satz? Wie sieht es mit dem Schärfaufwand aus?
Zur Anfertigung von Gratnuten mit einer normalen Rückensäge finde ich diesen Blogeintrag von Kari Hultman ganz instruktiv: http://villagecarpenter.blogspot.com/2008/10/back-to-sawbuck.html
Liebe Grüße
Pedder
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Gratnuten
Hallo,
eigentlich gehört zwischen das Sägen und das Ebnen des Nutbodens noch das Ausstemmen mit dem Beitel. Ich weiß ja nicht, wie diese amerikanischen Grundhobel funktionieren. Mit einem deutschen wäre es jedenfalls ziemlich mühsam, den ganzen Abfall damit auszuräumen. Man müsste dazu mehrmals das Eisen verstellen. Genau genommen braucht man gar keinen Grundhobel. Den Nutboden sieht sowieso keiner.
Gruß, Wolfgang
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Re: Ja, so hatte ich mir das vorgestellt...
[In Antwort auf #123611]
Hallo Philipp,
ich glaube das ist in der Praxis unproblematisch. Die Keilform ist nicht sehr ausgeprägt und ohnehin wird so ein Vorschneider ja nicht in großer Geschwindigkeit kürzer, wenn nicht gerade eine Beschädigung der Schneide auftritt. Wenn ich vor dem Problem stände, würde ich die Nut anpassen.
Gruß -Alex
Hallo Philipp,
ich glaube das ist in der Praxis unproblematisch. Die Keilform ist nicht sehr ausgeprägt und ohnehin wird so ein Vorschneider ja nicht in großer Geschwindigkeit kürzer, wenn nicht gerade eine Beschädigung der Schneide auftritt. Wenn ich vor dem Problem stände, würde ich die Nut anpassen.
Gruß -Alex
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Re: Ein prächtiges Stück, Alexander
[In Antwort auf #123604]
Hallo Marc,
zu dem Problem des Spänestaus bei Profilhobeln kann ich gar nicht viel sagen, weil mir da - noch :-) - die Erfahrung fehlt. Ich bin mir aber sicher, dass der Keil da eine wichtige Rolle spielt. Das untere Ende ist ja so ausgeformt, dass es die Späne aus dem Hobelkörper ableitet. Der Keil bei meinem Hobel ist 5,5mm dick. Ich habe mich bezüglich Proportionen, Keildicke etc. an einem alten englischen Profilhobel ähnlicher Größe und Breite orientiert. Das war sicher eine gute Idee, die Hersteller von damals wussten glaube ich vieles, was heute leider schon längst verloren gegangen ist. Das Foto zeigt die beiden Hobel nebeneinander:

Bei meinem Hobel liegt denke ich auch ein günstiger Fall vor: das Bett ist "nach hinten" geneigt, dass hilft ganz sicher beim Abfluss der Späne. Zudem ist der Span ja max. 10mm breit. Ich kann mir gut vorstellen, dass bei komplexen, breiten Profilen der Abfluss der Späne problematicher wird.
Die Eisen sind beide aus ölhärtendem Stahl (3mm) hergestellt - von Philip Edwards in England. Ich kann Philip absolut weiterempfehlen, das hat wirklich super geklappt und die Qualität der Eisen passt auch. Philip hat auch den weiter vorn im thread gezeigten Vorschneider für meinen Falzhobel hergestellt.
Ich denke zum Aushobeln der Gratnut müsste das Hobeleisen über die ganze Breite der Sohle gehen - wie bei einem Simshobel? Die Sohle bei meinem Hobel ist 22mm breit, das Eisen 16mm. Der Gratwinkel ist 12,5°.
Gruß -Alex
Hallo Marc,
zu dem Problem des Spänestaus bei Profilhobeln kann ich gar nicht viel sagen, weil mir da - noch :-) - die Erfahrung fehlt. Ich bin mir aber sicher, dass der Keil da eine wichtige Rolle spielt. Das untere Ende ist ja so ausgeformt, dass es die Späne aus dem Hobelkörper ableitet. Der Keil bei meinem Hobel ist 5,5mm dick. Ich habe mich bezüglich Proportionen, Keildicke etc. an einem alten englischen Profilhobel ähnlicher Größe und Breite orientiert. Das war sicher eine gute Idee, die Hersteller von damals wussten glaube ich vieles, was heute leider schon längst verloren gegangen ist. Das Foto zeigt die beiden Hobel nebeneinander:
Bei meinem Hobel liegt denke ich auch ein günstiger Fall vor: das Bett ist "nach hinten" geneigt, dass hilft ganz sicher beim Abfluss der Späne. Zudem ist der Span ja max. 10mm breit. Ich kann mir gut vorstellen, dass bei komplexen, breiten Profilen der Abfluss der Späne problematicher wird.
Die Eisen sind beide aus ölhärtendem Stahl (3mm) hergestellt - von Philip Edwards in England. Ich kann Philip absolut weiterempfehlen, das hat wirklich super geklappt und die Qualität der Eisen passt auch. Philip hat auch den weiter vorn im thread gezeigten Vorschneider für meinen Falzhobel hergestellt.
Ich denke zum Aushobeln der Gratnut müsste das Hobeleisen über die ganze Breite der Sohle gehen - wie bei einem Simshobel? Die Sohle bei meinem Hobel ist 22mm breit, das Eisen 16mm. Der Gratwinkel ist 12,5°.
Gruß -Alex