Suche nach einem kleinen Grathobel
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Suche nach einem kleinen Grathobel
Hallo an alle!
Obwohl ich mit einem Grathobel von Steve Knight recht zufrieden bin (danke Marc!), bin ich immer noch auf der Suche nach einem etwas kleineren, handlicheren Gerät dieser Art, möglichst aus Metall. Bisher war diese Suche jedenfalls erfolglos. Das, was ich mir wünsche, scheint es nicht zu geben.
Seit einiger Zeit besitze ich den kleinen Nuthobel von Veritas. Das ist ein Werkzeug, das wirklich Begeisterung hervorruft sowohl optisch als auch funktionell. Das schreibe ich, weil eben mein Wunschtraum ein Grathobel in diesem Fertigungs-Stil wäre.
Ich habe alles abgesucht, was nur möglich war, auch die HPs von LN, Veritas und Clifton. Ich habe auch bei intensiver Suche hier im Forum keinerlei entsprechende Hinweise gefunden. Wahrscheinlich also gibt es so etwas nicht.
Trotzdem (man sollte nichts unversucht lassen) stelle ich hier die Frage: Gibt es vielleicht doch so etwas? Kann mir jemand möglicherweise doch einen Tip geben? (Der Hobel braucht nur den Grat herstellen können, nicht auch die Gratnut.)
Beste Neujahrsgrüße an alle!
Josef
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Stanley #444
Hallo Josef,
Stanley hat den 444 hergestellt, nicht lange und ist auch nicht so oft verkauft worden. Es ist ein Sammlerstück, aber der einzig mir bekannte Metall-Grat-Hobel:
http://www.supertool.com/StanleyBG/stan14.htm#num444
Dann gibt es noch Jack aus Australien, der einen kleinen Nuthobel umfunktioniert hat:
http://www.woodworkforums.ubeaut.com.au/showthread.php?t=33429
Ansonsten kenne ich noch in klein den japanischen Grathobel. Er hat einen niedrigen Schwerpunkt und scheint von daher exakt zu arbeiten. Probiert habe ich's noch nicht.
Gruß ;-)
Marc
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Re: Stanley #444
Danke, Marc, für diese interessanten Informationen!
Ja, wenn ich das richtig beurteile, dann wird mein Wunsch wohl ein Wunsch bleiben. Eines allerdings verstehe ich grundsätzlich nicht: Warum werden von allen namhaften Herstellern im Zeitalter der Oberfräse trotzdem schöne und gute Nuthobel angeboten, entsprechende Grathobel jedoch nicht? Liegt es wohl daran, dass kaum jemand (auch unter den Hand-Werkern) noch Sachen mit eingeschobenen Gratleisten macht? Wahrscheinlich...
Schöne Grüße!
Josef
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Re: Stanley #444
Das kann sein Josef,
Nur ist es so, dass zwar schon länger gute Bankhobel gebaut werden, Spezialhobel erst jedoch seit kürzerer Zeit. Dem ist auch nicht überall so, ich spreche jetzt von englischen und amerikanischen Herstellern. Deutsche Hersteller produzieren seit jeher Spezialhobel; nur im Falle des Grathobels wird er nur zur Ausformung der Leiste eingesetzt.
Der Nuthobel von Veritas ist so ein aktueller Fall genau wie der Falzhobel.
Auf den amerikanischen Grathobel werde ich nicht mehr warten. Es gibt keine vernünftigen Vorbilder und die Gratverbindung gegen das Werfen einer Platte wird eher mit einer Stirnleiste erledigt.
Gruß ;-)
Marc
Kleiner Grathobel
Hallo Josef,
dass Gratleisten immer mit der Fräse gemacht werden, mag ich nicht recht
glauben. Johannes hat mir mal anvertraut, dass er die Nuten zwar mit der Fräse,
die Gratleiste aber mit dem Hobel hergestellt hat. Weil das schneller und
genauer ging als mit der Fräse. Dass diese Verbindung in Amerika nicht mehr
häufig eingesetzt wird, ist daher der nahe liegende Schluss. Die deutschen
Hersteller haben ja Grathobel im Angebot.
Veritas baut sein Programm aber immer noch weiter aus, daher ist es nicht
ausgeschlossen, dass von dort irgendwann auch ein Grathobel kommt. Rob Lee (der
Chef von Veritas) kündigt für dieses Jahr mehrere Neuerscheinungen an, wird
aber nicht ganz konkret, um welche Hobel es geht.
Bei LieNielsen vestehe ich die Produkterweiterungen nicht. Die stellen schon
seit mehr als einem Jahr auf Messen einen besonderen Fasenhobel sowie einen
kombinierten Nut- und Federhobel vor. Das geht aber nicht so richtig voran.
Daher rechne ich nicht mit der Neuauflage des #444.
In der Zwischenzeit könntest Du Dir doch einen großen Grathobel verkleinern.
Oder ganz selber bauen. Als Grathobeleisen könntest Du ein Falzhobeleisen
umschleifen. Wenn Du das nicht selbst magst,
hat vielleicht hier aus dem Forum ja Spaß daran, Dir etwas zu bauen. Es gibt
hier ja einige talentierte Hobelbauer.
Was genau verstehst Du eigentlich unter "klein"? Welcher Winkel schwebt Dir für
die Gratleiste vor? Und welche Breite muss sie mindestens bzw. soll sie maximal
haben?
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Kleiner Grathobel
Hallo Pedder,
ich fange einmal mit der Antwort bei Deiner letzten Frage an: "Klein" - damit meine ich vor allem den Hobel selbst. Der im Übrigen sehr schöne Hobel von Steve Knight ist z.B. alles andere als klein. Außerdem meine ich Handlichkeit bei der Bearbeitung kleiner Werkstücke - auch da ist der Knight-Hobel ein wahres Monstrum (@ Marc: keine Sorge, ich schätze den Hobel von Dir trotzdem, denn irgendwie ist auch bei mir eine gewisse Sammel-Leidenschaft entstanden).
Was den Winkel betrifft, so würde mir ja ein einziger, ganz bestimmter genügen. Z.B. der in Deutschland allgemein übliche von 25°. Die Breite des Eisens spielt auch keine besonders große Rolle, da ich vor allen kleine Sachen mache. Es ist überhaupt so, dass das Herstellen von Gratverbindungen bei mir keine absolute Notwendigkeit ist, sondern mehr eine reizvolle Sache, die u.U. sogar aus ästhetischen Gründen sichtbar ausgeführt wird!
Nach allem, was ich jetzt weiß, scheint mir der Hobel von Ulmia, bzw. ECE, mit dem ich früher immer gearbeitet habe, das Handlichste zu sein, was auf dem Markt ist. Und mit der Gratsäge, die dann notwendig ist, kann ich umgehen.
Auf das Selbermachen eines ganzen Hobels werde ich wohl verzichten. Handwerklich wär's mir schon möglich, doch der Aufwand an "Werkstatt" ist mir einfach zu groß!
Grüße!
Josef
Re: Kleiner Grathobel
Hei Josef,
das mit den 25° ist mir neu und es wäre mir auch zuviel. Ich habe neulich einen Hobel von 7° auf 15° umgearbeitet, damit der zu den hiesigen Fräsern passt. Das ist schon ziemlich viel. Ich hätte die Befürchtung, dass Holz abschert.
Wenn es nicht genügt, einen ECE oder Ulmia einzukürzen, könntest Du Dir wirklich einen herstellen lassen. Wenn sich aus dem Kreis dieses Forums niemand findet, wäre da Philipp Edwards in England, der seit relativ kurzer Zeit Hobel herstellt, aber schon ein gutes Renomee erworben hat. Er erklärt sich auf Seiner homepage ausdrücklich bereit, Hobel nach Kundenwünschen zu fertigen:
http://www.phillyplanes.co.uk/
Er gilt im Gegensatz zu knighttools als extrem zuverlässig. Und den Preis finde ich auch nicht üertrieben. Bei aktuellen Kurs des Pfundes sollte man schnell sein.
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Kleiner Grathobel - Korrektur!
Hallo Pedder,
jetzt muss ich aber ganz schnell korrigieren! Das mit den 25° war ein übersehener Schreibfehler von mir! Es sollte heißen 75° - also die Differenz zu 90°. Somit ergeben sich die 15°, die Du nennst. So steht's auch in der "Fachkunde für Schreiner".
Mit Schmunzeln schreibe ich das, denn mein Meister vor langer, langer Zeit hat zu mir gesagt "die Flanken der Gratnut schneidest du nach Gefühl (!) mit der Gratsäge!" - natürlich an einen Lineal, aber eben ohne genaues Winkelmaß. Und siehe da - nach einiger Übung hat es immer gepasst.
Danke für den Link! Ich muss die Seite allerdings noch genauer studieren.
Beste Grüße!
Josef
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Spannend ...
Hallo Zusammen,
Ich muss zugeben, dass mich die Sache neugierig gemacht hat. Ich werde mal versuchen, einen kleinen und handlichen Grathobel basteln - ich zeige Euch dann hier, was daraus geworden ist :-)
Gruß -Alex
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