Hallo Beat,
ich bin gleich begeistert in den Keller und habe genau so eine Gewindestange aus einem alten Stanley nachgemessen.
Ergebnis:
Durchmesser (außen) 5,55. Die Differenz zu Deiner Messung sagt gar nichts, gerade gewalzte Gewinde können deutliche Abweichungen im Außen- Durchmesser aufweisen.
Steigung über 10 Gänge gemessen 12,7, also pro Gang 1,27 das sind exakt 20 Gänge pro Zoll, da sind wir uns einig.
Die zumindestens ähnlichen gängigen Gewinde aus dem Reich ... äh....Zölligen wären UNC (c wie coarse = grob) und British Standard BS(Whitworth).
Ich empfehle dazu folgende Website, die ich hier sicher nenen darf:
http://www.gewinde-normen.de/Überaschung:
UNC N12 hat bei etwa passendem Durchmesser 24 Gänge pro Zoll (!)
BS 84 7/32: Bei ebenfalls passendem Durchmesser: 24 Gänge pro Zoll!
(möglicherweise sind diese beiden Gewinde weitestgehend identisch)
Schlussfolgerung: Das Stanley- Gewinde, das ich immer für altes Whitworth hielt, ist gar keines, es hat eine nochmal deutlich größere Steigung. Ich vermute, es ist viel älter, möglicherweise längst vor der Normung entstanden. Große Firmen haben Werksnormen, das gibt es auch heute noch.
Interessant wäre, ob Stanley dieses Gewinde bis zuletzt eingesetzt hat, ob vielleicht Anant es immer noch tut.
Also: Indianergewinde ist richtig.
Und: Beat, überleg Dir das noch mal mit den zölligen Gewindebohrern oder -schneidern. Wie sagt der Indianer: wenn das Pferd tot ist, sollte man absteigen :-))
Friedrich (hat wieder was gelernt, danke!)