Neue Werkstattbilder
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Neue Werkstattbilder
Hallo,
es gibt endlich wieder neue Werkstattbilder. Beide Holzwerker mußten diesmal lange warten, wofür ich um Entschuldigung bitte.
Ein Blick lohnt sich:
Ein Tisch von Joachim Armbruster:
http://www.woodworking.de/werkstattbilder/062.html
Holzgewinnung von Thomas Paulke:
http://www.woodworking.de/werkstattbilder/061.html
Viele Grüße
Dieter
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Re: Neue Werkstattbilder
Hallo Joachim
Einen sehr schöner Tisch, Birnbaum ist halt ein sehr schönes Holz, der Tisch würde gut zu den Schränken passen die wir vor kurzem bewundern durften.
Bitte nicht lachen wenn ich vieleicht eine unqualivizierte Frage stelle: Was ist ein geriegeltes Holz?
Auch verstehe ich nicht deine Bemerkung, das der Tisch aus drei Schichten besteht.
Gruß Franz
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Re: Neue Werkstattbilder
Oh Mann, bei solch einem Tisch wird mein Auge um vielfaches größere als mein können. Und edel, gar keine Frage! Herzlichen Glückwunsch zum fertigen Tisch!
Mit freundlichem Gruß
Bernd Stegen
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Re: Neue Werkstattbilder
Hallo Joachim,
die Wünsche und Vorgaben deiner Frau hast Du prima erfüllt. Schönes Stück in bester Handwerkertradition gefertigt. Ich bin begeistert!!!
Kannst Du noch etwas zur gebrauchten Zeit und zum Finish sagen?
Gruß Detlef
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Re: Neue Werkstattbilder
[In Antwort auf #108834]
Hallo Franz,
geriegeltes (auf englisch curly) Holz gibt es z.B. bei Ahorn und Birne. Schau mal hier: http://www.hobbithouseinc.com/personal/woodpics/#letterM und gehe zu maple, curly, bzw. hier http://www.hobbithouseinc.com/personal/woodpics/pearwood.htm bei pearwood, dann suche curly... ungefähr das 8. Bild von oben.
viele Grüße von
Edi
Hallo Franz,
geriegeltes (auf englisch curly) Holz gibt es z.B. bei Ahorn und Birne. Schau mal hier: http://www.hobbithouseinc.com/personal/woodpics/#letterM und gehe zu maple, curly, bzw. hier http://www.hobbithouseinc.com/personal/woodpics/pearwood.htm bei pearwood, dann suche curly... ungefähr das 8. Bild von oben.
viele Grüße von
Edi
geriegeltes Holz
[In Antwort auf #108834]
Riegel im Holz entwickeln sich durch eine besondere Wuchsart des Baumes. Man nennt das auch Wimmerwuchs. Wie das entsteht weiß ich selbst nicht genau. Wenn Du den geschälten Baumstamm anschaust erkennst Du kleine Wellen, wie wenn Wasser sich kräuselt. So verläuft auch die Faser im Holz. Wenn Du das Holz nun hobelst, bekommt die Oberfläche nun verschiedene Faserrichtungen und das Licht wird dann unterschiedlich gebrochen. Dadurch entsteht der "Riegeleffekt". Sehr schön sieht man das an Musikinstrumenten wie Gitarre oder Geige die sehr oft aus geriegelten Hölzern bestehen
Gruß Joachim
Riegel im Holz entwickeln sich durch eine besondere Wuchsart des Baumes. Man nennt das auch Wimmerwuchs. Wie das entsteht weiß ich selbst nicht genau. Wenn Du den geschälten Baumstamm anschaust erkennst Du kleine Wellen, wie wenn Wasser sich kräuselt. So verläuft auch die Faser im Holz. Wenn Du das Holz nun hobelst, bekommt die Oberfläche nun verschiedene Faserrichtungen und das Licht wird dann unterschiedlich gebrochen. Dadurch entsteht der "Riegeleffekt". Sehr schön sieht man das an Musikinstrumenten wie Gitarre oder Geige die sehr oft aus geriegelten Hölzern bestehen
Gruß Joachim
Re: Neue Werkstattbilder
[In Antwort auf #108838]
Hallo Detlef,
Für dieses Projekt gingen ganze 2 Wochen drauf. Die meiste Zeit benötigte ich fürs zurichten der Einzelteile. Ich hab mir allerdings keinen Stress gemacht. Schwierig war es die 80mm dicken Bohlen zu händeln. Das geht ganz schön ins Kreuz. Da ich alleine war mußte ich erst die Bretter mit der Handkreissäge segmentieren. Eine Bohle wog ca. 60Kg.
Die Oberfläche habe ich nur mit dem Handhobel verputzt. Da es aufgrund der Riegel zu kleinen ausrissen kam hab ich stellenweise auch den Ziehklingenhobel verwendet. Danach hab ich die Oberflächen mit einer Mischung aus Tungöl, Balsamterpentin und Bienenwachs eingelassen.
Dabei bin ich so vorgegangen, daß ich das Wachs erst verflüssigt habe und dann mit dem Terpentin vermischt. Vorsicht! Nicht zuerst das Tungöl, das flockt sonst! Die fertige Mischung habe ich im noch warmen Zustand aufgetragen. Nach einer Stunde habe ich die Überstände mit einem Lappen entfernt. Nach zwei Tagen die ganze Prozedur nochmal. Tungöl trocknet matt ab. Das dämpft den Riegeleffekt etwas. Wer das nicht will muß polieren.
Joachim
Hallo Detlef,
Für dieses Projekt gingen ganze 2 Wochen drauf. Die meiste Zeit benötigte ich fürs zurichten der Einzelteile. Ich hab mir allerdings keinen Stress gemacht. Schwierig war es die 80mm dicken Bohlen zu händeln. Das geht ganz schön ins Kreuz. Da ich alleine war mußte ich erst die Bretter mit der Handkreissäge segmentieren. Eine Bohle wog ca. 60Kg.
Die Oberfläche habe ich nur mit dem Handhobel verputzt. Da es aufgrund der Riegel zu kleinen ausrissen kam hab ich stellenweise auch den Ziehklingenhobel verwendet. Danach hab ich die Oberflächen mit einer Mischung aus Tungöl, Balsamterpentin und Bienenwachs eingelassen.
Dabei bin ich so vorgegangen, daß ich das Wachs erst verflüssigt habe und dann mit dem Terpentin vermischt. Vorsicht! Nicht zuerst das Tungöl, das flockt sonst! Die fertige Mischung habe ich im noch warmen Zustand aufgetragen. Nach einer Stunde habe ich die Überstände mit einem Lappen entfernt. Nach zwei Tagen die ganze Prozedur nochmal. Tungöl trocknet matt ab. Das dämpft den Riegeleffekt etwas. Wer das nicht will muß polieren.
Joachim
Dreischichtplatte
[In Antwort auf #108834]
Hallo Franz,
eine Dreischichtplatte ist ähnlich wie eine Tischlerplatte aufgebaut. Das Prinzip besteht darin, daß das Deckholz quer zur Faserrichtung des Blindholzes verleimt wird, sprich es wird gesperrt. Dadurch wird dem natürlichen bestreben des Holzes zu arbeiten, entgegengewirkt. Näheres findet sich auch in der Holzwerkerbibel, dem "Spannagel"
Gruß Joachim
Hallo Franz,
eine Dreischichtplatte ist ähnlich wie eine Tischlerplatte aufgebaut. Das Prinzip besteht darin, daß das Deckholz quer zur Faserrichtung des Blindholzes verleimt wird, sprich es wird gesperrt. Dadurch wird dem natürlichen bestreben des Holzes zu arbeiten, entgegengewirkt. Näheres findet sich auch in der Holzwerkerbibel, dem "Spannagel"
Gruß Joachim
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- Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09
Re: Dreischichtplatte
Hallo Joachim
Nochmal nachgefragt:
Wie dick sind die einzelnen Schichten?
Wie verleimt man eine solch große Fläche mit unseren bescheidenen Mitteln, sprich Schraubzwingen.
Besteht nicht gerade durch das unterschiedlichen Holz die Gefahr eines Verzuges, die Hölzer haben, wenn ich richtig informiert bin, auch unterschiedliche Eigenschaften was die Ausdehnung z.B. beim Wetterumschwung betrifft?
Gruß Franz
Re: Dreischichtplatte
Hallo Franz
Zu den gebräuchlichen Dicken der Absperrschichten und den üblichen Breiten der Stäbchen der Mittellage findest Du Angaben in Wikipedia (dem allgemeinen nicht in "unserem"). Bei der Tischlerplatte sind die Deckschichten dünner (halt so, was man umgangssprachlich als Fournier bezeichnet). Bei der Dreischichtplatte zwischen 4 - 9 mm und auch die Stäbchen eher breiter als bei den Tischlerplatten.
Zum Verzug: Ich bin nicht sicher, ob ich Deine Frage richtig verstehe: Durch das Versperren soll ja gerade die Formstabilität verbessert werden (vergl. mit Massivholz). Ich denke, dass die Faserrichtung wichtiger ist, als die Unterschiede der Holzarten.
Zum Verleimen (bei der Herstellung von Dreischichtplatten) kann ich Dir nichts sagen. Ich würde die Flächenverleimung weder meinen Fähigkeiten noch meiner Einrichtung zutrauen. Ich denke auch nicht, dass sich das rechnet.
Gruss
Urs