Schwinden von Zapfenlöchern

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Daniel Rohrbach

Schwinden von Zapfenlöchern

Beitrag von Daniel Rohrbach »


Hallo zusammen,

Meine Werkstatt befindet sich in einer unbeheizten Garage. Bei einigen Sachen, die ich bereits gebaut habe - und die später in einer behizten Wohnung stehen - sehe ich das Schwinden des Holzes recht deutlich. Leider kann ich das nicht ändern.

Ich baue gerade aus Fichtenbohlen (25 cm breit, 46 mm stark) eine kleine Bank. Die Bank ist mit Zapfen und Zapfenlöchern verbunden, da sie zerlegbar sein soll. Das Ganze sieht etwa so aus:
Die Zapfen sind etwa 46 x 50 mm. Nun bin ich schwer am überlegen, ob ich die Verbindung "schmatzend" oder lieber mit viel Spiel herstellen soll.
Der Zapfen wird ja in seinen Dimensionen kleiner, wenn das Holz schwindet. Aber was passiert mit den Zapfenlöchern? Werden die beim Schwinden kleiner oder größer!?

Ich hoffe, ich konnte rüberbringen, was ich meine.

Grüße,
Daniel

Christoph Meyer
Beiträge: 675
Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44

Re: Schwinden von Zapfenlöchern *MIT BILD*

Beitrag von Christoph Meyer »


Hallo Daniel,

ich würde die Zapfen stramm einpassen. Selbst wenn die Garage nicht beheizt ist, heißt es nicht, dass die aktuell sehr feucht sein muss.
Auf deinem Bild habe ich mal eingezeichnet in welche Richtung die Teile schwinden würden.



Wenn sich dann aber doch mal ein Spalt auftun sollte, kannst du immer noch einen kleinen Keil einschlagen.

Du hast geschrieben die Bänke sollen zerlegbar sein, wenn du gerade bei Fichte die Zapfen öfter auseinander nimmst, dann werden die irgendwann etwas Luft haben. Dann musst du wieder kleine Keile einschlagen.

Grüße
Christoph

Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Schwinden von Zapfenlöchern

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Christoph,

ich denke da täuschst Du Dich. Die Zapfen werden nicht nennenswert im Faserrichtung schrumpfen. Holz quillt und schwindet fast nur quer zur Faser, das heißt das Zapfenbreite und Breite der Zapfenlöcher sich schon gleichsinnig verhalten werden. Eine Feinheit wäre das unterschiedliche Schwinden radial und tangential (zum Jahresring) das wäre durch entsprechende Orientierung der Bretter berücksichtigbar.

Auch ich würde "eng" (spielfrei) herstellen in der Hoffnung, dass sich im geschwundenen Zustand kein allzu großes Spiel einstellt. Aber eine Stelle gibt es, wo sich mit Sicherheit ein Spalt auftut zwischen Zapfenloch und Zapfen wenn das Holz schwindet: in Faserrichtung des "Zapfenlochbrettes".

Aber auch hier sollte man nicht zu ängstlich sein. Ich habe, als ich noch nichts wusste über das Schwinden in Faserrichtung und quer dazu, in Möbel konstruktive Fehler eingebaut die ich heute unbedingt vermeiden würde. Es hat trotzdem gehalten. Also: Versuch macht kluch.

Grüße

Friedrich



Daniel Rohrbach

Danke euch

Beitrag von Daniel Rohrbach »


Hallo ihr Beiden,

Vielen Dank für die Informationen.
Ich denke, ich werde es "testen". Also die Bank vor dem Putzen und Beizen ein paar Tage ins beheizte Wohnzimmer stellen. Dann kann ich ja noch nacharbeiten.

Grüße

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