Liebe Holzwerker,
als nächstes Projekt plane ich einen kleinen Kleiderschrank; mit Rahmen und Füllung für die Türen oder ggf auch für den ganzen Korpus. Dazu habe ich mehrere Fragen:
RAHMEN:
1) Unterschied Rahmen/Füllung - Stollenbau: Ich verstehe es bis jetzt so, dass statt wie beim Rahmenbau mehrer verbundener Rahmen, beim Stollenbau die Längsfriese durch Stollen (=schmale Kanthölzer?) ersetzt werden. Hauptunterschied ist somit die Verbindung des Längsholz über Eck bspw. Seite - Front und dass man keine zusätzlichen Füße oder Sockelgestell braucht. Ist das so in etwa richtig?
2) Stärke Füllung: Der "Vorteil" der Rahmen/Füllung liegt doch neben der Optik auch in der Holzersparnis, da man die Füllung dünner ausführen kann, während der stärkere Rahmen trotzdem für Stabilität sorgt. Bspw. Rahmen 20mm, Füllung 10mm. Oder wäre das für eine Füllung schon zu dünn? Das Problem ist, dass man so dünnes Material weder als Schnittholz noch als Leimholz bekommt. Die Frage ist daher: Wie macht ihr das? - Wenn man die Füllung aus schmalen Lamellen aufbaut, könnte man Holz in der Dicke auftrennen, jedoch geht dann das "Holzbild" kaputt. Breite Lamellen lassen sich ohne professionelle Bandsäge wohl schwierig bzw. mit sehr viel Schweiß auftrennen, oder? Und 26mm Holz um über 10mm runterzuhobeln kann doch auch nicht die Lösung sein.
3) Einlegeböden: wenn die Füllung schwächer ist als der Rahmen und man nimmt gerade Einlegeböden dann entsteht ein Spalt zwischen Füllung und Boden. Muss man dann den Boden an dieser Stelle breiter machen, oder gibt es andere konstruktive Lösungen?
PLATTBANK
Folgende Plattbank habe ich mir in der Bucht ergattert:


Eine alte Plattbank aus Holz. Eisen Esslinger & Abt 58mm breit mit noch ca. 20mm Fleisch (also sehr kurz). Vorschneider und Metall-Anlauf. Neigung der Sohle 2,5°. Damit wollte ich die Füllungen abplatten.
1) Grundsätzlich zur Vorgehensweise: Ich habe die vorigen Plattbank-threads durchstöbert, aber letztendlich ist für mich noch nicht 100%-ig klar: entweder a) Sohle plan aufs Holz, geraden Falz hobeln bis Auflauf aufliegt, danach die Schräge hobeln oder b) Hobel gerade halten, sodass zuerst nur die äußere Kante aufliegt und gleich die Schräge gehobelt wird? Bei a) müsste doch der Absatz unsauber werden, weil der äußerste Punkt des Eisens infolge der entstehenden Schräge immer weiter vom Falz wegwandert, wenn auch nur gering ... aber das ist nur meine Theorie.
2) Restauration: ich denke beide Flächen des Falzes müssen Einsätze erhalten, sodass die Sohlenkante mit Eisen und Spiegelseite des Vorschneiders fluchten. Müssen die Flächen des Falzes dann rechtwinklig bzw. parallel zur Seite des Hobels oder zur schrägen Sohle sein? Würdet Ihr auch gleich der Sohle was aufleimen, um das Maul zu verkleinern? Würdet ihr die Höhe des Falzes mit 5mm beibehalten? Ich könnte mir vorstellen, dass 2 oder 3mm dezenter wirken. Sollte ich noch Handschutz oder Griff und Hobelnase nachrüsten oder den Hobel krenov-artig etwas abrunden?
Fragen über Fragen.
Ich freue mich schon auf Eure Antworten.
Frohes Werken.