Ecken verleimen mit Gehrungsfedern
Ecken verleimen mit Gehrungsfedern
Hallo,
Mein Problem ist, dass ich Gehrungen mit einem Gesamtwinkel von 30 bis 60° verleimen muß. Das Werkstück besteht aus 2 Stück 16mm starken Fi/Ta 3-Schicht-Platten.
Mit den Gehrungsklammern die ich habe funktioniert das deshalb nicht, weil die Öffnungen selbst der kleinsten Klammern mit 20mm schon zu weit sind. Das bedeutet, dass ich die Klammern
nicht mittig des Gehrungsschnittes ansetzen kann und in der Folge die zu verleimenden Teile nicht sauber anliegen. Schötze mal, dass ich Klammern bräuchte die im gespannten Zustand 15-20mm Öffnung haben. Die Klammern welche ich so beim googeln finde haben durchweg eine zu große Öffnung.
Um das Rad nicht neu erfinden zu müssen meine Frage an die Fachwelt:
Wer von Euch hat sich schon mal Gehrungsfedern selbst (passend zur vorhandenen Federzange) gebogen oder weiß wo ich günstig den geeigneten Federstahl bekommen kann?
Auch über sonstige Tips würde ich mich freuen.
weihnachtliche Grüße
Manfred
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Re: Ecken verleimen mit Gehrungsfedern
Hallo
In Federkernmatratzen findest du den Stahl haufenweise.
Gruß Christian
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Re: Ecken verleimen mit Gehrungsfedern *LINK*
Hallo Manfred,
Sind denn die kleinsten die es beim Hausherrn gibt auch schon zu groß?
Die Größe a stimmt doch mit deinen Angabe überein?
Gruß Horst
Re: Ecken verleimen mit Gehrungsfedern
Hallo Manfredo,
am einfachsten funkioniert die Klebebandmethode. Aus deinen Angaben geht ja nicht hervor, ob es ein Rahmen oder bloß ein Segment davon sein soll.
Wenn ich einen geschlossenen Rahmen leime, lege ich alle Teile mit der Außenseite nach oben und in der richtigen Reihenfolge an einen Anschlag. Die Teile verbinde ich mit einem breiten Paketklebeband und drehe die Teile um. In die Gehrungen kommt Leim, anschließend falte ich das entstandene Band in die einzig mögliche, von den Gehrungen vorgegebene Form und schließe die letzte offene Gehrung mit einem weiteren Klebeband. Funkioniert bei jeder Art von Winkel perfekt.
Vielleicht kannst Du diese Methode für dein spezielles Problem abwandeln.
Gutes Gelingen und frohe Festtage
Jörg J.
Re: Ecken verleimen mit Gehrungsfedern
hallo Horst,
leider steht da nicht dabei wie weit die Öffnung im ungespannten Zustand ist. Leistenbreite 10 - 15 mm hilft mir da wirklich nicht weiter.
Die Idee mit den Federkernmatratzen - hat das schon jemand ausprobiert? Und mit was für einer Zange werden die gespannt?
Lassen sich die Federn evtl. in kaltem Zustand soweit verformen, dass sie zur im Handel erhältlichen Zange passt?
schöne Weihnachten
Manfred
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Re: Ecken verleimen mit Gehrungsfedern
Hallo
Ja ich habe früher aus den Federn (damals gabs noch jede Menge dreiteilige Federkernmatratzen bei jedem Sperrmüll) Klammern gemacht, große, die kann man mit den Händen ansetzen, für kleine braucht man die Zange.
Zum Verformen muss man sie mit einer Lötlampe, Bunsenbrenner heiß machen, mit Zangen in Form bringen, nochmal heiß machen und in kaltem Wasser abschrecken, danach die Spitzen schleifen.
Gruß Christian
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Alternative zu: Ecken verleimen mit Gehrungsfedern *MIT BILD*
[In Antwort auf #133324]
1. Beim Gehrungsschnitt fällt eine Leiste ab
2. Diese Leiste wird auf das Werkstück geleimt - aber Achtung, dazwischen wird ein Blatt Papier geleimt (hier in der Zeichnung purpur, aber besser weisses 80grammiges Papier verwenden). Das macht man bei beiden Teilen.
3. Dadurch entstehen zwei Auflagen, an denen man normale Zwingen ansetzen kann. Die Kraft ist mit den beiden Pfeilen dargestellt.
Nachdem die Gehrungsverbindung ausgehärtet ist, kann man die Leisten leicht vom Werkstück spalten, weil sich das Papier spaltet. Den Rest kann man leicht mit Ziehklinge und Schleifpapier abnehmen.
Schöne Grüsse und frohe Feiertage
Andreas

1. Beim Gehrungsschnitt fällt eine Leiste ab
2. Diese Leiste wird auf das Werkstück geleimt - aber Achtung, dazwischen wird ein Blatt Papier geleimt (hier in der Zeichnung purpur, aber besser weisses 80grammiges Papier verwenden). Das macht man bei beiden Teilen.
3. Dadurch entstehen zwei Auflagen, an denen man normale Zwingen ansetzen kann. Die Kraft ist mit den beiden Pfeilen dargestellt.
Nachdem die Gehrungsverbindung ausgehärtet ist, kann man die Leisten leicht vom Werkstück spalten, weil sich das Papier spaltet. Den Rest kann man leicht mit Ziehklinge und Schleifpapier abnehmen.
Schöne Grüsse und frohe Feiertage
Andreas

Re: Alternative zu: Ecken verleimen mit Gehrungsfe
hallo,
die von Andreas beschriebene Methode funktioniert prächtig.
Ich möchte lediglich zum Leim noch ein Wort sagen :
Hier wird am besten ein Haut- und Knochenleim verwendet!
Er lässt sich leicht entfernen und falls doch mal ein winziger Hauch übersehen wird, gibt es beim Beizen und Lackieren keine weissen Flecke.
Zu den Matratzenklammern : auch diese Methode funktioniert. Die Matratzenfedern sind sehr hart, man braucht eine entsprechende Zange zum Schneiden. Erhitzen, biegen und neu härten, wie beschrieben, ist nicht notwendig, man kann diese Federn leicht von Hand und ohne Zange ansetzen. Allerdings neigen sie dazu, die Holzenden gegeneinander zu verschieben, sind also nicht sehr zuverlässig. Ihr Hauptvorteil: sie kosten nichts und man kann leicht 20 oder 30 in unterschiedlichen Grössen vorbereiten.
Schöne Feiertage!
reinhold
Re: Alternative zu: Ecken verleimen mit Gehrungsfe
Hallo,
also die Skizze mit den Dreiecksleisten entsprechen exakt meinem Problem. Han mir auch schon für die nächste Aktion entsprechende Abfallleisten zum draufkleben beiseite gelegt.
Braucht man da spezielles Papier damit sich das später spaltet? Hats schon mal jemand mit doppelseitigem Klebeband versucht?
Im Moment versuche ich auch an Wellenringe ranzukommen um diese als Gehrungsklammern zu verwenden. Hab auch einen Wellenring gefunden der vom Innendurchmesser her exakt auf die Spreizzange passen würde. Drahtstärke 3,2mm kommt in etwa auch hin. Wen es interessiert siehe da - Artikelnr C420-60 im federnshop.com.
beste Wünsche noch zum Neuen Jahr
Manfred
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Re: Alternative zu: Ecken verleimen mit Gehrungsfe
Hoila Manfredo,
Besonderes Papier braucht es nicht, handelsübliches 80grammiges Kopierpapier genügt völlig und bereitet beim Entfernen keine Probleme.
Mit Hautleim zu arbeiten ist sicher auch eine gute Idee, ich habe meine Erfahrungen aber nur mit Weissleim gemacht. Verleimung ohne Druck, dann ists beim Entfernen kein Problem. Und hält ausgezeichnet. Eingesetzt hab ich die Methode bisher bei Fichte, Kiefer und Buche. Jeweils danach geölt. Ahorn, danach lackiert. Eiche und Nuss nicht, weil mir da die Poren zu gross schienen.
Bei doppelseitigem Klebeband wäre ich skeptisch, dass die Scherkräfte ein Kriechen der Klebeflächen verursachen könnten. Käme auf einen Versuch an. Dass die Oberfläche selbst geschont werden würde glaub ich nicht, weil sich der Kleber in die Poren drücken wird, aber zäh bleiben und beim Wiederentfernen mehr Aufwand verursachen könnte. Würd ich vermuten.
Noch Fragen? Bitte gerne
Schöne Grüsse
Andreas