Wenn Gestalter nichts zu tun haben ...

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Rafael
Beiträge: 851
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Wenn Gestalter nichts zu tun haben ...

Beitrag von Rafael »


Hallo allerseits.

Ich habe gerade etwas (für mich) lustiges gefunden und wollte Eure Meinungen dazu wissen.
Hier der Link:
http://www.dds-online.de/Fachartikelarchiv/32788722/Schoener-hobeln.html

Leider habe ich keinen Zugang zum ganzen Artikel gefunden (nur für angemeldete Benutzer).

Bin ich jetz einfach zu alt, oder zu konservativ, dass mich dieses Ding eher abstößt?
Mit Wechselklingen an einem Hobel hatte ich sowieso noch nie was zu tun gehabt, vielleicht ist es das, was mich an dieser Konstruktion von Anfang an zweifeln lässt?
Ich kann mir auch nicht denken, wie man bei normalem Hobeln die Linke Hand vernünftig ansetzen kann?
Kunststoff am Griff - seit der Einführung der Zweikomponentengriffe an Schraubendrehern ist es wohl sehr beliebt bei den Gestaltern.

Im Grunde genommen mutet es an, wie etwas zwischen dem Stanley RB5 und RB10, nur dass da unbedingt einer dran "fummeln" musste.

Gruß, Rafael



joh. t.
Beiträge: 739
Registriert: Sa 25. Nov 2017, 13:35

Re: Wenn Gestalter nichts zu tun haben ...

Beitrag von joh. t. »


hallo,

ich habe das schon im dds gesehen. die beiden die das designt haben sind auch u.a. schreiner. ist doch mal ein netter neuer ansatz. mich würde interessieren wie das teil in der hand liegt?

ich könnte mir vorstellen das es gut gehen könnte. der griff ähnelt doch den griffen der hilfsmittel an der abrichte für kleine werkstücke. mit diesen bügelgriffen hat man ja auch genug gewalt über das werkstück.

vg johannes


Jockel
Beiträge: 484
Registriert: So 7. Aug 2016, 10:50

Mehr Infos und moderner Ulmia Hobel

Beitrag von Jockel »


Hi Rafael,
generell binn ich der Meinung dass neue Produkte dem Markt nicht schaden. Wenn das Teil "besser"(heute wohl eher "schneller") funktioniert als der Rest wird es sich durchsetzen siehe Rali.
Hier gibts noch mehr Infos zum Hobel:
http://www.zwomp.de/2011/03/07/einsteiger-grischa-guzinski-stephan-hofinger/

Ulmia hatte am Ende seiner Laufbahn auch einen modernen Hobel entwickelt, der nannte sich AmphibRX (designed by Tinz). Es sollte auf der Ligna Plus im Mai 2001 vorgestellt werden, ob er es jemals wurde weiss ich nicht.
Ich habe aus der Zeitschrift DDS eine Werbeanzeige die könnte ich Fotografieren.
Gerade noch gefunden:
http://www.bm-online.de/Suchergebnisse/Neue_Hobelgeneration-1978108.html

Ausserdem hatte Wolfgang Jordan noch etwas über den AmphibRX geschrieben:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/noframes/read/1351

Gruß Jockel



Rainer Zinserling
Beiträge: 189
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Wenn Gestalter nichts zu tun haben ...

Beitrag von Rainer Zinserling »


Hallo zusammen,

ich habe mich immer schon mal gefragt, warum hat noch niemand einen Hobel entwickelt, bei dem sich die beiden Sohlenhälften wie bei allen Elekrohobeln gegeneinander verstellen ...

Beim gezeigten Ulmia-Hobel scheint es etwas in dieser Art zu geben, oder?

Viele Grüße
Rainer



Rafael
Beiträge: 851
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: Wenn Gestalter nichts zu tun haben ...

Beitrag von Rafael »


Hallo.

Zu der Frage: weil man einen Handhobel auch mitten in der Fläche ansetzen möchte und auch kann.
Ein Elektroheksler muss von der Aussenkante her arbeiten. Ansetzen auf die Fläche ist einfach unsinnig, es sei denn man hat ein mit der Axt behauenes Brett, wo aus der Fläche riesige Berge herausragen.

Rafael



Rafael
Beiträge: 851
Registriert: Do 6. Jul 2017, 18:43

Re: Wenn Gestalter nichts zu tun haben ...

Beitrag von Rafael »

[In Antwort auf #130715]
HALLO,

WOZU SOLL DER OBERE TEIL DES GRIFFES GUT SEIN? ES KANN MIR NIEMAND ERZÄHLEN, DASS MAN DEN HOBEL BEIM HOBELN SO WEIT OBEN SINNVOLL GREIFEN KANN.
IN DER BESCHREIBUNG KANN MAN LESEN: "Mit dem Bügelgriff und seiner erweiterten Greiffläche kann der Benutzer aus diversen Arbeitspositionen den Hobel optimal greifen und führen.". DER WINKEL AM HINTEREN TEIL DES GRIFFES LÄSST SICH NICHT ÄNDERN, ABER GERADE DA GREIFT MAN DOCH DIE MEISTE ZEIT. AUS BERICHTEN ANDERER BENUTZER WISSEN WIR, DASS GERADE DER NICHT PASSENDE WINKEL DA HINTEN MANCHMAL ALS SEHR STÖREND EMPFUNDEN WIRD.
ES BLEIBT NOCH DIE FRAGE, WO DER HANDBALLEN DER VORDEREN HAND ABGESTÜTZT WERDEN SOLL?

Rafael



Christian T
Beiträge: 230
Registriert: Mi 2. Jan 2013, 16:47

Kein Grund zu schreien ! *NM - Ohne Text*

Beitrag von Christian T »




Rolf Richard
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Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
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Re: Warum nicht?

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #130713]
Erst mal finde ich es positiv, wenn sich jemand mit dem Stand der Technik auseinandersetzt. Das gilt für Hobel genauso wie für andere Gerätschaften.

Man kann sicher an dem Entwurf Kritik üben und manches mag auch nicht praxisgerecht sein. Aber wenn es nicht solche "Provokationen" gäbe, wie soll es dann weitergehen? Die Kreationen unserer "forebears" waren auch nicht immer das Gelbe vom Ei! Watts Dampfmaschine war auch eine Provokation für die Vertreter der atmosphärischen Maschinen und trotzdem brachte sie die entscheidenden Innovationen.

Zugegeben - schön ist das Werkzeug für mich nicht, aber damit auseinadersetzen, das fände ich schon angebracht.

Gruss

Rolf



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Sohle mit Stufe

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #130718]
Die Sohle mit Stufe (wie bei der Abrichte und dem Elektro- Handhobel) ist ein uraltes Thema. Meine Meinung dazu ist, dass tatsächlich eine Sohle, die vorn um den Betrag der Spandicke höher läge als der hintere Teil, prinzipielle Vorteile haben könnte. Nur, erstens ist die Spandicke bei Handhobeln so minimal, dass der Effekt einer so winzigen Stufe (Hobel kann wirklich eine plane Ebene erzeugen) von einem geschickten Anwender bei durchgehend planer Sohle durch entsprechende gezielte Kraftaufbringung auch erreicht wird. Außerdem: Wie verhält sich ein solcher Hobel bei einer leicht bogenförmigen Schneide, die ja sehr vorteilhaft ist bei Bankhobeln? Zum dritten: Eine solche Konstruktion, bei der ja der vordere Teil der Sohle zur Spandickeneinstellung verstellt werden müsste, wäre sicher sehr viel teurer, komplizierter und empfindlicher als die Hobel, die wir kennen. Ja, ich weiss, Elektrohandhobel haben das. Aber das müsste bei einem Handhobel viel, viel präziser sein.

Also, ich glaub da nicht dran. Vielleich (wahrscheinlich nicht) gewinnbringend vermarktbar, bestimmt aber kein Problem des Anwenders lösend.

Rafaels Designhobel ist auch so'n Ding...Lieber nicht.

Natürlich soll man sich Neuerungen nicht verschliessen. Es ist aber außerordentlich schwer, etwas noch einmal grundsätzlich zu verbessern, wenn bereits Generationen von kreativen Leuten sich daran versucht haben, und das zu Zeiten als diese Werkzeuge millionenfach im Gebrauch waren.

Friedrich



Christian Otto
Beiträge: 236
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Sohle mit Stufe

Beitrag von Christian Otto »


Hallo,

solche Neuerungen sollten einer möglichst großen Masse an Testern zugänglich gemacht werden, um deren Nutzen zu überprüfen. Die Leute, die über solche Neuerungen lachen, sollten sich bewusst machen, dass heute alltägliche und praktische Dinge lange von den damaligen Betonköpfen belächelt wurden. Veränderungen sind grundsätzlich erstrebenswert und sollten nicht von vornerein belächelt werden. Zum Hobel: Er scheint in vielerlei Hinsicht das Gegenteil der japanische Hobel zu sein, die ich gerne benutze. Ich denke, entweder fasst man ihn so an, dass der Schwerpunkt zu weit oben liegt, oder man fasst unten, und dann kann man auch herkömmliche Griffe verwenden. Versuchen würde ich es gerne mal.


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