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Schraubenzieher Nostalgie *MIT BILD*

Verfasst: Sa 2. Jul 2011, 16:28
von Batman

Hallo,
bin glücklicherweise in Besitz des 3ten (Das Brecheisen misst fast 50cm) Schraubendreher solcher geschmiedeten Baureihe gekommen.
Dieses ästhetische Handwerkzeug wurden zwischen 1920-1950 global (meine sind aus; USA und Russland) so Hergestellt und verschwand dann leider.
Für mich haben sie weniger Historischen sprich Museums-Sammlerwert (unverändert-vergammelt), sondern verdienen es wiederbelebt im neuen Glanz,
ihren Zweck als solides Handwerkzeug zu erfüllen.

Werde den Irwin US zunächst entkernen, alte Griffe runter und komplett neuer anschliff (so viel wie nötig, und wenig wie möglich), mit Rostumwandler
ist bei so fortgeschrittener Oxidation wenig anzustellen. Dann neue Griffe dann und Nieten.

PS: das Wochenende bin ich also beschäftigt (LOL), Bilder folgen!

Grüße Esat




Re: Schraubenzieher Nostalgie

Verfasst: Mo 4. Jul 2011, 09:58
von Axel S

Hallo Esat!
Wirklich ein sehr interessantes Teil.
Ich hingegen würde, bis auf den vordesrten Bereich,
das Schleifen lassen und den Rost hingegen mittels
"Elektrolyse" entfernen (http://www.holzwerken.de/museum/links/elektrolyse.phtml).

Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht und
am Ende sehen die alten Werkzeuge für meinen Geschmack
stimmiger aus (als wenn sie geschliffen ?und poliert?)
werden. Ggf nach dem Schleifen sanft Brünieren?
Nur als kleine Anregung

- bin schon sehr auf dein
Endergebnis gespannt.

LG
AXEL

PS: Wo hast du die Polierwalze (nicht die Tuchscheibe)
auf deinem Polierlock her? - suche sowas schon länger.




Re: Schraubenzieher Nostalgie

Verfasst: Mo 4. Jul 2011, 14:04
von Gerd Fritsche

Hallo Esat,

versuche es doch mal mit Molke:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/21286

Gruss Gerd.




Re: Schraubenzieher Nostalgie *MIT BILD*

Verfasst: Di 5. Jul 2011, 01:11
von Batman
[In Antwort auf #129546]
Hallo,
Danke euch für die Tipps, die Möglichkeit für eine Elektrolyse war nicht gegeben, um ehrlich zu sein wollte ich die
Schraubendreher (drei Größen) in diesem Fall auch nicht auf alt (schwärzen) trimmen.

Das mit der Molke ist interessant, für ein auf der Warteschlange stehendes Projekt „Katana“ dessen Montur, die Tsuka
(Griff) auf eine Teilerneuerung wartet, hierbei müsste die Tsuba (Stichblatt) sanft entrostet werden, wobei hier die
bleibende schwärze erwünscht ist.

PS: Axel, die Polierwalze schimpft sich „Schleifvlies Walze“

Grüße Esat (fortsetzung folgt)




Funktion nicht vergessen!

Verfasst: Di 5. Jul 2011, 07:43
von jockel

Hi Esat,
ein Schraubendreher muss, um gut funktionieren zu können, eine parallele Klinge haben. Bei aller Poliererei nicht die Funktion vergessen!
Eine keilformige Klinge wird bei Belastung immer aus dem Schraubenkopf herausrutschen, durch den Keil entsteht die Axialkraft die den Schraubendreher herausdrückt.
Die Schraubendreherform mit den eingelassenen Griffschalen gefällt mir sehr gut.
Gruß Jockel




Schraubendreher Nostalgie Fin..... *MIT BILD*

Verfasst: Di 5. Jul 2011, 17:35
von Batman

Hi Jockel,
völlig richtig erkannt, mein erst geschmiedeter (ende 70‘zig) Winkelschraubendreher war ebenso parallel geschliffen, und dieser wird es auch noch. Nein hatte die Bilder im Eifer vor der Fertigstellung Fotografiert (nach dem Grund-feinschliff). Die Oberflächen sind Satiniert, schlecht auf Bildern festzuhalten.

Grüße Esat




Re: Schraubendreher Nostalgie Fin.....

Verfasst: Di 5. Jul 2011, 23:35
von Martin Sprandel

Servus Estat,

gut zu dem Schraubenzieher muss ich ja kaum Worte verlieren. Wieder mal perfekt. Beeindruckend für mich.
Vielen Dank, dass Du Dir nun ein wenig mehr in die "Karten" schauen lässt und den Herstellungsprozess mit dokumentiert hast - von mir aus dürften gern auch zwei/drei Bilder mehr drin sein. Bitte nimms bloß nicht als böse Kritik auf, Metallbearbeitung ist zwar nicht mein Fall, aber Deine Arbeiten finde ich hoch interessant.
Noch eine Fachliche Frage. Wie genau wird der Griff befestigt? Ich möchte auch mal Griffe für geschmiedete Messer machen.

Schönen Gruß

Servus

Martin :o)



Griffe (Kleben)

Verfasst: Mi 6. Jul 2011, 21:59
von Batman

Hallo Martin,
Falls es nichts Geschraubtes ist, klebe ich meist meine Griffe (UHU plus endfest 300), bei Griffschalen fixiere ich diese mit zwei Stifte (Edelstahl/Messing…) das gibt nochmal Stabilität gegen Schäreinwirkungen, Genietet wird (braucht) nicht, da oft das Holz einreisen (oder Haarrisse) kann. Außerdem kann man die Stifte schön bündig mit dem Griff schleifen wo Genietete immer bisschen abstehen. Wichtig beim Zweikomponentenkleber ist Untergrund natürlich Fettfrei und aufrauen, Druck bracht der Kleber beim aushärten nicht nur fixieren. Ich erwärme den Kleber nach dem anrühren bis es dünnflüssig wird (dadurch erhöht sich die Härte nochmal enorm) und kriecht schön in alle schlitze. Mann hat reichlich Zeit, das übergeschwappte mit einem feuchten (Ethanol) Lappen rückstandsfrei abzuwischen, dann 24 Stunden (also über Nacht) aushärten lassen.

Grüße Esat




Re: Griffe (Kleben) *MIT BILD*

Verfasst: Do 7. Jul 2011, 07:40
von Dirk Boehmer

Hallo,

ja UHU plus endfest 300 ist wirklich ein feines Zeug. Ich habe vor
einiger Zeit damit auch mal Griffe an ein Messer geklebt. Hält immer
noch bombig, obwohl das Holz arbeitet.

Ich habe auch schon viele andere Dinge damit geklebt, kann es
nur empfehlen...

--
Dirk




Re: Griffe (Kleben)

Verfasst: Do 7. Jul 2011, 09:19
von Ralf Borneis

Dann kommt der Kleber gleich mal auf die Einkaufsliste.

Also von den den Oberflächen und vor allem den Griffen bin ich immer wieder begeistert.

Wo kauft ihr kleinere Mengen dieser Holzsorten?