Alte Stücke
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Alte Stücke
Hallo,
meiner einer hat gestern mal ein wenig in alten Schachteln und Kisten gestöbert. Und was tolles gefunden.
Viel Spass Gottfried
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Hast du noch mehr Kisten? :-)
Hallo Gottfried,
stelle mich gerne zum Stöbern zur Verfügung!
Viele Grüsse
Klaus
Re: Alte Stücke
Hallo Gottfried,
weißt Du mehr über den Hobel? ICh komme noch nicht dahinter, wie der funktionieren soll und wieso dort eine Lücke zwischen den Messern ist.
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Alte Stücke
Hallo,
leider sind die Kisten nun leer.
Der Hobel ist ein Profilhobel und man hat damit die Sprossen für Fenster, Türen ... gehobelt. Mit dem Spalt stellt man die Beite der Sprossen ein. Schade, ich habe ich nie gelernt mit so einem Ding zu arbeiten, der Hobel stammt von meinem Vater, leider hat er uns verlassen und schaut nun von "oben" zu. Er hat mit diesem Hobel früher (vor ca. 70 Jahren) mal sogenannte Kastenfenster gebaut. Kenne das (sehr zu meinem Bedauern) auch nur aus seinen Erzählungen und habe mich nicht näher damit auseinander beschäftigt. Schade.
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Re: Alte Stücke
Hallo,
wie Gottfried schon geschrieben hat, handelt es sich bei dem Hobel um einen Fenstersprossenhobel.
Mit dem Hobel hat man Profil und Kittfalz der Sprosse in einem Zug herstellen können. Gleichzeitig war man, was die Stärke der Sprosse betroffen hat, durch die Verszellmöglichkeit in der Breite etwas flexibel.
Zur Verdeutlichung ein Link zu einem von Wolfgangs alten Katalogen :
http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/kataloge/ott2_20.phtml
Analog dazu wird auch beim heutigen Fräsen von Fensterprofilen Falz und Profil ebenfalls in einem Zug hergestellt, man war damals also schon richtungsweisend. ;-)
Gruß, Andreas
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Re: Alte Stücke
Genau, ein Fenstersprossenhobel. Und zwar von Joh. Weiss in Wien, soweit ich das erkennen kann. Der Stempel ist auf der Oberseite vor den Keilöffnungen, über beide Hälften gestempelt.
Bei Weiss heißt dieser Hobel "Kittfalzhobel". Es gab ihn für verschiedene Profile, dieser hobelt einen Viertelstab, wenn ich das recht sehe. Es gibt sogar eine Katalogabbildung davon im Internet, und zwar auf dieser Seite:
http://www.handplane.com/joh-weiss-sohn-1909-catalog-part-i
(die zehnte Abbildung zum Vergrößern anklicken)
[der erwähnte zweite Teil des Katalogs fehlt leider]
Das andere Werkzeug ist wohl eine Gratsäge, vermutlich selbstgebaut. Müsste vielleicht mal geschärft werden;-)
Gruß, Wolfgang
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Re: Alte Stücke
Sehr schön ist die Anwendung dieses Hobels auf Eckhard Pohlmanns Seite zu sehen.
Gruß, Wolfgang
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Re: Alte Stücke
Hallo Wolfgang,
interessant an Eckhards Seite ist, daß der Hobel aus Rotbuchen- und nicht aus Weißbuchenholz gebaut ist. Wäre m.E. von der österreichischen Fa. Weiss anders zu erwarten gewesen.
Gruß, Andreas
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Re: Alte Stücke
Hallo,
herzlkichen Dank für diese wunderbaren Infos. Echt toll diese Seiten.
Da muss ich ja direkt nochmal in meine Kiste schauen ;-)
Ich denke ich werde noch das eine oder andere Stück finden.
Herzlichst Gottfried
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Re: Alte Stücke
Das ist richtig, Andreas. Irgendwo habe ich mal gelesen oder gehört, daß der Firma Weiss die Weißbuchen praktisch in die Fabrik reingewachsen wären. An Nachschub wird es jedenfalls nicht gefehlt haben, aber vielleicht war Rotbuche doch billiger.
Gruß, Wolfgang