Schweifsäge *BILDER*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Tonholz
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Registriert: Mo 20. Mär 2017, 10:16
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Schweifsäge *BILDER*

Beitrag von Tonholz »


Hallo,

seit einiger Zeit besitze ich eine Ulmia Gestellsäge und benutze diese auch sehr gerne. Angeregt durch Baubeschreibungen im Internet und FWW wuchs der Wunsch mir noch eine Schweifsäge selbst zu bauen. Vom Design habe ich mich aber dann doch eher an die schon vorhandene Ulmia gehalten. Das Schweifsägeblatt und die geflochtenen Hanfschnur habe ich vom Hausherrn.

Die Sägearme habe ich aus Buche gemacht und mit dem Schabhobel in Form gebracht. Die Griffe sind aus Birne geschnitzt.
Für den Mittelsteg wollte ich ein möglichst leichtes Holz verwenden, ist ja nur auf Druck belastet. Bei der Ulmia wurde hier Lindenholz verwendet. Tendenziell etwas leichter, dafür aber auch nicht so druckstabil, ist Pappelholz. Das Image von Pappel ist ja nicht so besonders, habe aber beschlossen es damit zu versuchen. Je nach Seite der Leiste waren die Eigenschaften beim Hobeln gut bis mäßig. Nach dem Ölen überzeugt es mit einem schönen seidigen Glanz. Entspricht die amerikanische Pappel (Poplar) von den Eigenschaften unserer europäischen Pappel? Habe bei meiner Recherche nach Pappelholz Bauanleitungen gefunden bei denen Schubladenkorpusse aus Poplar gefertigt wurden (massiv, kein Sperrholz).

Hier die Einzelteile vor dem Zusammenbau (Zusammenstecken):

[Einzelteile Schweifsaege]

Die komplette Säge:

[Schweifsaege]

Eigentlich habe ich bei den Griffen aus der Not (keine Drechselbank) eine Tugend (ergonomische Griffe) gemacht:

[Griff der Schweifsaege]

Hier noch ein Größenvergleich mit der Ulmia. Da die Schweifsäge um handlich zu sein ja möglichst leicht sein sollte habe ich auch die Gewichte der beiden Sägen verglichen: Schweifsäge etwa 630g, Ulmia etwa 1050g

[Groessenvergleich Ulmia 700mm und Schweifsaege]

Erste Schnitte mit der neuen Säge waren vielversprechend. Etwas wackelig erschien mir das Sägeblatt anfangs noch, die Säge lies sich aber prima am Riß führen. Das Hölzchen für den Spannmechanismus habe ich wohl tendenziell etwas zu dünn ausgelegt (etwa 3mm) wenn ich die Säge ordentlich spanne biegt es sich beängstigend durch!

Ein Manko dürfte noch die Sägeblattbefestigung sein, die ist etwas fummelig. Schnell mal aushängen und Sägeblatt durch Bohrloch fädeln...

Gruß Axel



Bernhard Loos

Re: Schweifsäge *BILDER*

Beitrag von Bernhard Loos »


Hallo Axel,

eine sehr schöne Säge hast Du da gebaut, Kompliment!

Gruß, Bernhard


Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
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Re: Schweifsäge *BILDER*

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Axel,

Deine Schweifsäge gefällt mir ausnehmend gut.

Gruß ;-)

Marc


Friedrich Kollenrott
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Re: Schweifsäge *BILDER*

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #119581]
Hallo Axel,

gefällt mir sehr gut! Meine Frage dazu: Wie fühlt sich denn eine solche auf leicht getrimmte und weniger kopflastige Spannsäge an? Besser oder bequemer als eine "normale"? Neigt sie vielleicht aufgrund geringer Masse zum Hakeln beim Ansägen? Oder alles Bestens und kein Nachteil erkennbar? (Du merkst vielleicht, ich würd mir auch gern mal sowas bauen)

Friedrich


Tonholz
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Re: Schweifsäge *BILDER*

Beitrag von Tonholz »


Hallo Friedrich,

ich habe eigentlich nicht versucht eine auf das Gewicht optimierte Säge zu bauen, sondern hatte eher Angst das die Säge zu schwer und dadurch unkomfortabel in der Benutzung wird. Ulmia verwendet fuer den Steg Lindenholz, hatte ich aber nicht in den benoetigten Abmessungen, desshalb habe ich Pappel verwendet. Wie ich mit dem Gewicht der Säge nun liege weis ich auch nicht so genau, vielleicht kann ja mal jemand bei einer Schweifsäge entsprechender Größe nachwiegen?

Deine Bedenken bezüglich des Ansägens kann ich verstehen, da man das Handgelenk ja nicht beliebig steif machen kann. Mir ist aber bei meinen bisherigen Testschnitten nix nachteilig aufgefallen. Eine vom Sägeblatt ähnliche Säge zum Vergleich habe ich nicht.

Es macht in jedem Fall großen Spaß mit einer selbstgebauten Säge zu sägen.

Gruss Axel



Pedder
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Maße von Schweifsägen

Beitrag von Pedder »


Hallo Axel,

ich war gerade mit der Küchenwaage im Keller und habe meine beiden Schweifsägen vermessen

Nr. 1:
717g
57 cm Blattlänge
12,5 cm zwischen Blatt und Steg

Nr. 2:
375g
55 cm Blattlänge
16 cm zwischen Blatt und Steg

rate mal, welche ich öfter nutze ;o)

Liebe Grüße
Pedder



Tonholz
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Re: Maße von Schweifsägen

Beitrag von Tonholz »


Hallo Pedder,

vielen Dank für die Messwerte. Meine Säge hat übrigens etwa 48 cm nutzbares Sägeblatt und auch etwa 16 cm Abstand zwischen Blatt und Steg. Ist also verglichen mit deinen Sägen kein Leichtgewicht!

Wie ist denn die leichte Säge konstruiert? Sehr filigrane Arme?

Gruß Axel



Pedder
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Schweifsägen im Bild

Beitrag von Pedder »


Hallo Axel,

die beiden hatte ich schon im Sommer mal fotografiert:



Das Leichtgewicht liegt oben.

Im Gegensatz zu Deiner Säge nimmt der Steg die Arme auf und nicht umgekehrt, vielleicht bringt das was. Die Säge rattert übrigens nicht auffällig stark beim Anschnitt. Aber Ausspannnen, um im Brett zu sägen, das ist auch bei meinen Sägen umständlich. Habs noch nicht gemacht, dafür nahme ich meistens die "coping saw", eine grobe Laubsäge.

Liebe Grüße
Pedder



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