Spaltaxt oder Spalthammer

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Dirk
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Spaltaxt oder Spalthammer

Beitrag von Dirk »


Hallo,

ich habe jede Menge Dickholz zu spalten. Zu diesen Zweck möchte ich mir ein Werkzeug von Gränfors zulegen.
Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher was ich nehmen soll. Da ich auch daran denke Spaltkeile einzusetzen tendiere ich eher zum Spalthammer.
Vielen Dank,
Dirk



HELLE
Beiträge: 261
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Spaltaxt oder Spalthammer

Beitrag von HELLE »


Hallo Dirk,

was für eine Holzart hast du vor zu Spalten und wie lange/dick sind die Stücke. Außerdem, welche Art von Keilen willst du einsetzen: Eisen, Alu, Kunststoff oder Keile mit Holzschaft?

Wieviel Holz willst du jährlich spalten --- ist es frisches oder trockenes Holz. Willst du es auf einem Hackklotz oder liegend am Boden aufarbeiten.

Viele Fragen, welche du schon beantworten solltest --- Zur Zeit hört sich deine Frage nähmlich etwa so an:

Ich möchte Auto fahren, weiß aber nicht ob ich mir einen Kombi, einen Van oder einen Geländewagen von ... kaufen soll?

Also, was hast du vor?

Gruß, Helmut Hirsch


Walter Heil
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Spaltaxt oder Spalthammer

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Helle,

ich lass mich auch gerne beraten, also:

1. Fall
Meterstücke, von 20-40cm Durchmesser

2. Fall
30-40cm, 20 rund, bis 40cm zweimal gespalten (viertel Holz)

Keile sind mit Holzschaft; Meterholz ist nass, kurzes Holz ein Jahr getrocknet; Meterholz liegt am Boden, kurzes steht auf dem Hackklotz

Im voraus Dank für Deinen Rat und

Gruß, Walter



Franz Kessler
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Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Spaltaxt oder Spalthammer

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Dirk

Du sprichst von "jede Menge Dickholz", ich denke dann kommst Du nicht drumherum Dir beides anzuschaffen, es sei denn Du hast einen guten Vorschlaghammer, mit dem Du notfalls auch mal einen Keil eintreiben kannst, aber dann wirst Du den finalen Schlag wie mit dem Spalthammer halt nicht machen können, das ist kein rechtes arbeiten.
Eine Axt brachst Du sowieso, also hol Dir halt schon mal einen Vorschuss auf Weihnachten.

Gruß Franz



Johannes Müllerheim

Wieso : oder ? ;-)) *NM - Ohne Text*

Beitrag von Johannes Müllerheim »

Dirk
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Registriert: Mi 15. Apr 2020, 18:06

Re: Spaltaxt oder Spalthammer

Beitrag von Dirk »

[In Antwort auf #116235]
Hallo Helmut,

die "harten" Fälle sind Buche/Eiche. Beides noch vom diesem Jahr.
Ich habe da Stämme liegen bis ca. 1,2 m Durchmesser Die Länge ist unterschiedlich zwischen 0,40 m bis ca 2m.

Wegen der Haltbarkeit hatte ich an Stahkeilen gedacht.

Geplant habe ich die großen Stücke in 30 cm lange Scheiben zu Sägen und dann diese mit Keilen auf dem Boden liegend auf "handliches" Maß zun spalten. Anschließend dann auf dem Hauklotz.

"Geübt" habe ich in den letzten Wochen an frischen Nadelholz. Mit dem vorhandenen Spalthammer, "Lux" aus dem Baumarkt, wird es da bei größeren Durchmessern schon schwierig. Einen Buchenklotz konnte ich mit dem Werkzeug garnichts anhaben...

Im Moment habe ich ca. 20 Raummeter vorm Haus liegen. Ich denke das ich im Jahr so um die 8-10 Raummeter spalten werde.

Mit freundlichen Gruß,
Dirk



HELLE
Beiträge: 261
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Spalttechniken (mit Bild)

Beitrag von HELLE »

[In Antwort auf #116238]
Hallo Walter,

naja, da du aus der Maschinenfraktion kommst, wäre natürlich die bequemste Lösung der 12 to. Hydraulikspalter am 150PS Allradschlepper mit 2to. Frontlader die beste Lösung --- obwohl wir da auch einen Gewerbetreibenden im Ort haben, der mit einem Kleinbagger und Greifzange in einen von der Zapfwelle angetriebenen längsliegender Spalter die Meterstücke hebt, welcher am Ende durch einen Stern das fertige Backholz drückt. ;^>

Tja, da gibt es dann aber noch die landläufige Meinung, das handgespaltenes Holz besser brennt, als das mit dem Hydaulikspalter --- vertreten von denen, die kein Schlepper haben bzw. einfach zu geizig sind, für solch eine Investition (des Gelumb steht dann bloß se ganze Johr rum ;^> ).

Also, um das abzurunden, es ist sogar manchmal etwas dran. Holz, welches sauber gespalten wurde, und nicht verfetzt wurde, brennt gleichmäßiger ab und erzeugt so auch eine konstantere Wärme --- bei Zentralfeuerungen mit Kessel ist das aber egal.

Zum Spalthammer: Ich benutze einen Standarthammer aus der Waldarbeit, so ca. 40 Jahre alt. Das Eisen lässt sich gut schärfen, die Schneide hat eine lange Standzeit und der Zug auf dem Hammer ist auch recht gut. Der Stihl ist so ein lackierter Hickory, und ich empfinde ihn bei der Arbeit sehr gut, da er beim Spalten gut durch die Hand gleitet --- wie man es halt so in der Jugend gelernt hat. Als Keile setze ich die im Bild unter abgebildeten ein, wobei der mit dem Eisen spaltet und der Alu hinter dem ersten Keil das Meterstück zerteilt, falls es nicht schon meistens mit dem ersten gelingt.

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Zur Spalttechnik: "Holz reist, wie der Vogel schei.." , also Stammabwärts, wobei ich den ersten Meter umgekehrt viertele, allerdings mit der Kettensäge in Längsrichtung angesägt --- mal mehr, mal weniger (gerad so, was für ein "Hund" es ist). Beim ersten Ansetzen des Keiles entweder leicht mit dem Hammer anschlagen oder besser sich einen vorhandenen Riß im Holz suchen. Den Keil bei schwierigem Holz nur so weit eintreiben, bis der nächste gesetzt werden kann, danach abwechselnd beide Keile ins Holz treiben um dann die finale Schläge mit der Keilseite des Spalthammers von der anderen Seite längs ins Holz zu schlagen --- deshalb auch als zweiter Keil der aus Alu --- falls die zwei sich begegnen --- bei Eichenholz ist die Mitnahme eines sehr schlanken und scharfen zusätzlichen Beiles sehr von Vorteil, da das Holz mitunter fetzt --- d.h. schlecht reißt. Dieses Beil braucht man eh beim Ablängen auf Meterstücke um den Kunststoffkeil (aus der Hosentasche) in den Schnitt zu schlagen, welcher dann die Klemmung mitunter verhindert --- leider nicht immer --- deshalb hat man auch so einen Wendeeinsatz dabei (im Bild der Gelbe ;^> ), welcher mit einem "Buchenbrückel" zu einem wunderbaren Helfer wird.

Eisen auf Eisen schlage ich nicht, wegen der Splitter und auch ziehen die Holzeinsätze um Welten besser --- wichtig --- die Keile dürfen im Heft nicht auf dem Boden aufsitzen --- sonst wird das Schlagholz nicht alt --- also nur ein Holz kaufen, ineinander stecken und losarbeiten funktioniert oft nicht - bei den Alukeilen kann man seitlich durch ein Loch dieses kontrollieren.
Auch sollte man nach dem Anbringen des Ringes am Kopf des Holzes mit einem kleinen Beil das Holz am Rande leicht anspalten werden, um die erwünschte Bartbildung (Schutz des Aluringes) zu erreichen.

Die im Bild gezeigten Hölzer sind übrigens handverlesene Hainbuchen aus dem heimischen Wald und schon "jahrelang" im Einsatz (hat aber mein Vater gesucht, hat als Förster/Lehrhaumeister auch wohl auch die größere Erfahrung). Sind übrigens nicht gesägt, nur mit dem kleinen Beil auf Maß gespalten, hat den Vorteil, das man beim Zurichten schon merkt, ob irgend etwas schräg verläuft - un der Keil somit ein kurzes Leben hat - gesägte und gedrehte Keilhölzer muß man sich auch genau anschauen.

Unserer diesjährige Urlaubsreise soll uns mit unserem VW-Bulli T3 nach Schweden bringen und ich möchte mir dort einen Spalthammer aus der oben zitierten Schmiede Gränsfors Bruks kaufen --- ich denke dort kann ich unter verschiedenen "Gleichen" mir den für mich besten heraussuchen --- mit dem ich dann alt werden kann.

Handwerkzeug sollte halt immer auf die eigenen Gegebenheiten abgestimmt sein. Auch Edelwerkzeug hat Streuungen!

Zum Spaltbeil kann ich nur anmerken, das Beile mit dieser unterstützenden Keilwirkung mir nicht so sehr gefallen, da die Holzstücke irgendwie in meinen Augen nicht kontroliert vom Hackklotz gleiten und ich beim Vierteln dann immer den Hälften hinterherlaufe --- da finde ich, ist ein normales 1400er Beil angenehmer --- sehr scharf sollte es halt sein (ein glatter Schnitt verheilt auch besser --- ui-jui-jui --- 3* auf Holz klopfen ).

Ich hoffe ich konnte für dich und die vielen stillen Mitleser etwas Licht ins Dunkle bringen,

Grüße aus der Kurpfalz, Helle



Heinz Roesch
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Re: Spalttechniken (mit Bild)

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo Helmut,

der Stahlkeil sieht sehr gut aus. Hast Du da eine
Bezugsquelle? Ich finde immer nur die Alu-Teile.

Viele Grüße

Heinz



Muri
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Re: Spaltaxt oder Spalthammer *MIT BILD*

Beitrag von Muri »

[In Antwort auf #116234]
Hallo Dirk,

ich habe die große Spaltaxt von Gränfors. Eine wirklich tolle Spaltaxt. Aber zum Keile reinschlagen kannst die vergessen. Da machst dir blos das schöne ding kaputt. Ich nehme sie nur her um das Holz "Ofenfertig" zu spalten. Das heist im Wald habe ich die Spaltaxt gar nicht dabei(viel zu schade). Da verwende ich den X-Spalter. Der Spalthammer von Gränfors ist mir etwas zu leicht. Wen ich mit dem X-Spalter bei einer Harzigen und Astigen Kiefer vom Mittleren Stammdurchmesser von ca 45-50 cm und einer länge von 100 cm einmal ohne keil ins Hirnholz draufhaue, dann machts einen gewaltigen Knnaaaaxxxx, und der stamm liegt in 2 hälften da. Ich kann das ding nur emphelen.
Wenn es doch unbedingt was von Gränfors( die machen erstklassige Äxte, keine Frage) sein muss, dann nimm lieber den Spalthammer. Da bist du universeller.
Viel spass beim Holzen
Gruß
Muri



Erich Kronlechner (Austria)
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Registriert: Mi 1. Aug 2012, 07:58

Re: Spaltaxt oder Spalthammer **mit bild**

Beitrag von Erich Kronlechner (Austria) »

[In Antwort auf #116234]
hallo dirk

ich habe mir einen spalter selbstgebaut mit einen gedrehten spaltkeil
in diesen habe ich oben ein loch mitt 20mm gebohrt und eine eisenwelle mit
ca 140 cm gesteckt und verschweist und ein spaltgewicht mit einer länge von ca
20cm und einen durchmesser von ca 7cm in der mitte befindet sich ein loch
mit 22 mm als anschlag habe ich mir eine plastikscheibe angefertigt und das
ist auch schon alles kostenpunkt inkl spaltkeil ca 60 euros

der spalter funtioniert bestens bei trockenen sowie auch bei nassen holz
ich säge mir fichtenstämme mit 40cm länge und spalte sie anschliesend ofenfertig ich brauche kein anderes werkzeug mehr zum spalten








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