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Re: Schlitz und Zapfenverbindung auf der TKS

Verfasst: Di 24. Jul 2007, 01:00
von justus
[In Antwort auf #35400]
guude Walter,

das sehe ich wie Du, diese anwendung wird aber von der BG als anwendungsbeispiel genannt. es funzt übrigens, wenn Du rechtzeitig einen keil in den sägeschnitt steckst.

gut holz, justus.



Re: Schlitz und Zapfenverbindung auf der TKS

Verfasst: Di 24. Jul 2007, 06:37
von Jochen Grabowski
[In Antwort auf #35405]
Hallo

Da vieleicht noch als kleiner Hinweis, dass der
Vorschubapparat als "Handvorschub" gilt.

Gab mal eine Zeit lang den "teilmechanischen Vorschub" und "BG-Form" Werkzeuge, aber das ist auch seit längerem verboten!

Grüße
Jochen




Re: Sägeblatt auf der Fräse

Verfasst: Di 24. Jul 2007, 12:35
von Walter Heil
[In Antwort auf #35398]
Hallo Justus,

nicht um Dich zu ärgern, sondern weil ich den Dingen gern auf den Grund gehe (Berufskrankheit): mir sind zwei Gründe für Rückschlag bekannt und auch plausibel. Einmal bei Kreissägen durch Klemmen am Sägeblatt bei Spannungen im Holz. Dabei wird (nach meiner Überlegung) das Holz vom hinteren (aufsteigenden) Teil des Sägeblatts erfasst, hoch gehoben, die Führung des Holzes am Parallelanschlag ist weg, es verkantet, was den Effekt noch verstärkt und fliegt in entgegengesetzter Vorschubrichtung weg. Der Spaltkeil verhindert das (in den meisten Fällen). Da bei einer Fräse kein Spaltkeil vorhanden ist, kann das ein wesentlicher Grund für die Rückschlaggefahr sein. Andererseits sollte an der Fräse durch Andruckvorrichtungen ein Wegbewegen des Werkstücks vom Anschlag verhindert werden. Bei diesem Mechanismus kann möglicherweise die Zähnezahl eine Rolle in der Weise spielen, dass viele Zähne den Rückschlag verstärken. Der zweite Grund für Rückschlag wäre das "Einhaken". Das kann m.M. nach nur bei Fräsern passieren, wenn der Spananfang zu stark ist. Dazu braucht es große Schnittbreite, geringe Zähnezahl, geringe Schnittgeschwindigkeit und hohe Vorschubgeschwindigkeit. Womöglich spielen auch noch verstärkende Effekte eine Rolle, die durch die hohen, aber niederfrequenten Schnittkräfte ausgelöst werden und zu einem Rattern führen. Dadurch könnte der Handvorschub ebenfalls zyklisch ungleichmäßig werden und zu noch höherem Vorschub "zwischen den Zähnen" führen. Das Einhaken bei Sägeblättern würde ich aber als äußerst unwahrscheinlich ansehen. Zum Flattern habe ich mich weiter oben schon geäußert. Bitte um Kommentar.

Gruß, Walter




Re: Sägeblatt auf der Fräse

Verfasst: Di 24. Jul 2007, 14:45
von justus

ei guude Walter,

bitte frag weiter, sicherheit ist mir ein anliegen.
das mit dem rückschlag siehst Du schon richtig.
als weitere ursachen für rückschlag kannst Du das unterschreiten der spaltgeschwindigkeit des holzes sehen. die wird mit 50 mtr/sec. angenommen. das unterschreiten führt zu erheblichen ansammlungen von langen splittern, die zum verstopfen des spanraums führen und so einen rückschlag hervorruft. eine weiter ursache können plötzlich auftretende übermäßig harte stellen im holz sein, wie äste, mineralgallen oder andere einschlüsse.
ebenfalls können fräser ohne ausreichende spandickenbegrenzung so viel holz auf einmal greifen, das die zerspanungskräfte die des vorschubs übersteigen.
da der kreissäge führt nicht nur der verlust der führung zu rückschlag, häufiger schließt sich der schnitt durch spannung im holz (auch bei holzwerkstoffen) nach dem schnitt wieder. das ist besonders gefährlich, wenn sich der schnitt vor dem erreichen des spaltkeils schließt. deshalb ist es auch so wichtig, daß der spaltkeil dicker als der sägeblattkörper ist, sonst kann er auch nach seinem erreichen durch das holz seinen job nicht verrichten.

gut holz, justus.




Re: Sägeblatt auf der Fräse

Verfasst: Di 24. Jul 2007, 21:05
von Jochen Grabowski

Hallo,

das "Ansammeln von langen Spänen" ist auch ein Grund dafür, das man gerade beim Besäumen drauf achten sollte, das richtige Blatt zu nehmen.

Ein Flachzahnblatt mit wenigen Zähnen und großen Spanräumen kann die gerade bei Längsschnitten enstehenden langen Späne gut abtransportieren und verhindert so ein Rückschlag durch Verstopfen.

Wenn dann noch die Höhe optimalerweise so eingestellt wird, das ein Sägezahn erst ins Holz greift, wenn der vorherige schon fast austritt, kann eigentlich nichts mehr passiere, es sei denn, der Schnitt klemmt aus den schon angeführten Gründen (Spannungen etc...).

Grüße
Jochen



Re: Sägeblatt auf der Fräse

Verfasst: Di 24. Jul 2007, 23:38
von Walter Heil

Sorry Jochen,

da kann ich nicht ganz folgen. Meine Säge: 350mm Blattdurchmesser, 4000U/min. Ich hab' schon mal einen Längsschnitt mit einem Querschnittblatt (108 Zähne) gemacht; klar, kein Vergnügen, hohe Vorschubkraft. Ansonsten säge ich seit ein paar Jahren mit einem ziemlich dünnen Blatt (ich glaube, so 2,8mm) und 54 Wechselzähnen, war allerdings als Längsschnittblatt bezeichnet. Da laufe ich neben meinem Schiebeschlitten her. Da es auch im Querschnitt erträgliche Ergebnisse bringt, haben meine beiden anderen Blätter (16 bzw. 24WZ) im Wesentlichen Pause. Nur: lange Späne habe ich nie gesehen, alles war Sägemehl, wie man hier sagt. Ich glaube nicht, dass es Sägen gibt, die in den kritischen Bereich gehen, die müssten extrem langsam laufen und der Bediener müsste schieben, was das Zeug hält. Bei Fräsern ist das anders, da gibt es Späne. Außerdem haben die meist eine relativ lange Laufstrecke im Holz, bevor sie ihre Späne loswerden, vergleichbar etwa einem Verdecktschnitt.

Den letzten Satz verstehe ich nicht.

Gruß, Walter




Re: Sägeblatt auf der Fräse

Verfasst: Mi 25. Jul 2007, 06:08
von Jochen Grabowski

Hallo Walter,

das man auch mit z.B. 54 Zähnen längs schneiden kann, ist schon in Ordnung und daher werden auch diese Blätter als Längsschnitt- oder Universalblätter bezeichnet (man braucht es zum akzeptablen Querschnitt nicht zu wechseln).

Beim Schneiden in Faserrichtung entstehen aber in der Tat längere Späne und daher haben klassische Besäumblätter ca. 6-12 Zähne bei einem 350er oder 400er Durchmesser.
(Als Vergleich kannst du ja mal mit einer Motorsäge längs schneiden, ist eine Quälerei und es enstehen wirklich lange Späne).
Durch die geringe Zähnezahl kann man es aber wirklich so in der Höhe, natürlich abhängig der Materi#####cke,einstellen, dass nur ein Zahn im Holz unterwegs ist und der dann freie Bahn hat.
Drehzahl und Vorschubgeschwindigkeit ist davon ja unabhängig

Ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern hat uns der Mensch von der BG beim Maschinenkurs für angehende Tischlermeister so eingetrichtert und es
funktioniert ganz gut, geringe Vorschubkräft und kaum Gegenwehr.

Wenn du möchtest, kann ich es aber mal fotografieren?
Hoffe, habe dir weiter geholfen.

Gruß
Jochen




Re: Sägeblatt auf der Fräse

Verfasst: Mi 25. Jul 2007, 08:22
von Heinz Kremers

Frage an den ADMIN:

Ist das herausfiltern bestimmter Worte nicht etwas übertrieben wenn ich sehe, daß das Wort

Materi#####cke

nicht komplett erscheint nur weil sich im Wort eine unerwünschte Buchstabenfolge befindet?

Mit nachdenklichem Gruß

Heinz



Re: Sägeblatt auf der Fräse

Verfasst: Mi 25. Jul 2007, 09:39
von justus

guude,

soweit würde ich in der zähnezahl nicht heruntergehen wollen. für längsschnitte in vollholz sehe ich Z 32 bei 350 mm mit durchmesser und spandickenbegrenzern bei 4000 u/min als sinnvoll an. das gibt eine ordentliche oberfläche, querschnitte sind auch noch ok und die maschine braucht nicht zu viel kraft.
eine zu hohe zähnezahl kann auch zum volllaufen der recht kleinen spanräume führen. wenn sich die feuchigkeit, besonders bei feuchteren hölzern, dann durch die immer stärkere reibung erwärmt, quellen die späne und der rückschlag hat ein leichtes leben.
bei sägen entsteht der rückschlag in erster linie durch die zahnflanken, den blattkörper und die seitliche reibung der späne, weniger durch die eigentliche obere zahnkante.
zu bedenken ist auch die wirtschaftlichkeit. wenn man seine höherzahnigen blätter schon beim rohzuschnitt verschleißt, hat bei der zunehmend feiner werdenden bearbeitung nichts richtig scharfes feines mehr. da die schärfkosten meistens nach zahnzahl gerechnet wird, finde ich übermäßige viele zähne auch nicht als das richtige. nicht vergessen: schärfen vernichtet auch immer ein stück des sägeblatts.

gut holz, justus.



Re: Sägeblatt auf der Fräse

Verfasst: Mi 25. Jul 2007, 22:00
von Gerhard

Ja, ist es. Aber das ist leider ein Problem der Forumssoftware. Es werden auch Begriffsteile gefunden. Naja, ist letztendlich nur eine Kuriosität.

Viele Grüße,
Gerhard