Schlitz und Zapfenverbindung auf der TKS

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Heinz Roesch
Beiträge: 1268
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Schlitz und Zapfenverbindung auf der TKS

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo Jochen,

also diese Erklärung befriedigt mich jetzt gar nicht! :-)
Die Zentrifugalkräfte, die das Blatt stabilisieren helfen,
wirken horizontal wie vertikal gleichermaßen. Die Schwerkraft
greift im Horizontalbetrieb zwar durch die Blattdicke an, ist
aber im Verhältnis zur Fliehkraft sicher völlig zu vernachlässigen.

Wie wäre es denn damit: Ein Kreissägenblatt wird so dünn wie
möglich gehalten, um materialschonend sägen zu können. Man nimmt
in Kauf, dass das Blatt unter ungünstigen Umständen zu flattern
beginnt und hat als Schutzmaßnahme gegen das Verkeilen des Werkstücks
und einen dramatischen Abflug den Spaltkeil. Diesen gibt es naturgemäß
auf der Fräse nicht. Zudem ist immer mindestens eine Werkstückseite
absolut unflexibel fixiert. Also werden Fräswerkzeuge so ausgelegt,
dass ein Flattern auch unter ungünstigen Betriebsbedingungen nicht
auftreten kann.

Das ist ein Erklärungsversuch des ungelernten und trotzdem viele
Grüße sendenden

Heinz

:-))



Martin Schmees
Beiträge: 7
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Schlitz und Zapfenverbindung auf der TKS

Beitrag von Martin Schmees »

[In Antwort auf #35394]
Grundsätzlich gilt:

Fräswerkzeuge müssen folgende Angaben enthalten, damit man sie ÜBERHAUPT verwenden darf:

Hersteller, Drehzahl, BG-TEST-Prüfzeichen, Vorschubart - sind diese Angaben nicht vorhanden, darf das Werkzeug gar nicht verwendet werden!

Ältere Literatur ("BG-Broschüre von 1980...") sollte nicht verwendet werden, da diese keine Gültigkeit mehr besitzen.



Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Sägeblatt auf der Fräse

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #35392]
Hallo Jochen,

mit der Physik meinst Du vermutlich die Präzessionsbewegung, die ein Kreisel ausführt, wenn man versucht, die Richtung seiner Drehachse zu verändern. Das tut aber niemand, es sei denn, er dreht an der Neigungsverstellung oder schüttelt die Maschine während des Laufs:-)) Also das scheint mir nicht plausibel. Was mir viel eher einfällt: es wird garkein Flansch benutzt, entweder weil keiner vorhanden oder zu faul... Ein weiterer Unterschied ist, dass bei der TKS das Blatt ziemlich nahe am Lager befestigt wird, was bei der Fräse nicht so sein muss. Und, wie Heinz schreibt, einen Spaltkeil gibt's auch nicht. Hat noch jemand eine Idee?

Gruß, Walter



justus

Re: Schlitz und Zapfenverbindung auf der TKS

Beitrag von justus »

[In Antwort auf #35386]
guude,

mit dem auftrennen von hohlkörpern sind zum beispiel kätchen gemeint, die häufig in einem stück mit boden und deckel hergestellt werden und erst dann in zwei teile aufgeschnitten werden.

gut holz, justus.



Jochen Grabowski

Re: Schlitz und Zapfenverbindung auf der TKS

Beitrag von Jochen Grabowski »

[In Antwort auf #35394]
Hallo Andreas, hallo Heinz,

werde bei nächster Gelegenheit mal jemand von der BG nach den genauen Hintergründen fragen.

Heinz, deine Erklärung ist auch sehr gut, aber ich meine mich erinnern zu können, dass es doch physikalische Hintergründe gibt , da ja sonst bei der TKS die Gefahr des Flatterns ebenso bestehen würde, wenn man z.B. zum Einsetzschneiden den Spaltkeil entfernt.
Wäre dann fatal, wenn das Blatt vom Maschinentisch, auch wenn die Einlage aus zerspanbarem Maerial sein muss, in "Form" gebracht wird
(Mal von den Sägen abgesehen, die noch nie einen Spaltkeil gesehen haben, und davon gibt es (leider) noch sehr viele...)

Aber auch das werde ich genau herausfinden und dann als neuen Beitrag ins Forum stellen, kann bisschen dauern, weil ich bald in Urlaub gehe:=)

Grüße
Jochen


justus

Re: Sägeblatt auf der Fräse

Beitrag von justus »


guude,

erinnert Euch bitte an mein erstes posing in diesem thread:
"ein schlitzsägeblatt hat einen wesentlich stärkeren blattkörper und nur sehr wenige zähne (Z 4 bei 250 mm durchmesser), auch wenn es paradox klingt, das veringert die rückschlagsgefahr erheblich, da nur wenige zahnflanken eingriff haben."

gut holz, justus.


justus

Re: Schlitz und Zapfenverbindung auf der TKS

Beitrag von justus »


sorry,

KÄSTCHEN!!


Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Schlitz und Zapfenverbindung auf der TKS

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #35397]
Hallo Justus,

nix für ungut, aber das würde ich lieber auf der Kreissäge machen, es sei denn, ich habe einen Kollegen, der das obere Teil beim letzten Schnitt auffängt.

Gruß, Walter


TorstenKüpper
Beiträge: 687
Registriert: Mo 26. Apr 2021, 20:44

Fahrräder, Kreissägeblätter und Physik...

Beitrag von TorstenKüpper »

[In Antwort auf #35392]
... da fällt mir ein:

"Schuster, bleib bei deinen Leisten" ;-))

Grüße
Torsten



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schlitz und Zapfenverbindung auf der TKS

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

das BG-Test Zeichen ist nicht zwingend erforderlich. Es reicht die Angaben MAN (für manuellen Vorschub). Das BG_TEST Zeichen kostet die Hersteller mittlerweile zu viel. Daher findet man es immer seltener.

Die Formulierung "damit man sie ÜBERHAUPT verwenden darf" stimmt so auch nicht. Die Vorschriften der BG sind lediglich für gewerbetreibende bindend und dann noch nicht einmal für alle.

Das soll jetzt aber nicht heißen, dass auch der Hobbyanwender sie nicht beachten SOLLTE.

Gruß

Heiko


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