leider erst so spät am heutigen Tag- musste unbedingt das Fußballspiel zu Ende sehen. Ich weiss, Weltanschauliches gehört hier nicht hin, aber schön wars doch.
Und vorweg: Du hast aber verstanden, dass Du 3 Abrichtsteine brauchst , damit es funktioniert?
Und jetzt zur Wasserwaage. Meine ist jetzt 11 Jahre alt, war ein Versuch mit unerwartet gutem Ergebnis und hat darum in dem Zustand überlebt. Abmessungen: 180mmm lang, 30mm breit (muss sicher stehen) und insgesamt fast 50 mm hoch. Aus Ahorn (damals machte ich eine Küche aus Ahorn).
Das Gerät ist zweiteilig, der untere Teil wird auf das Werkstück aufgesetzt, im oberen sitzt die Libelle
Die ersten beiden Bilder zeigen das Gerät in den extremen Einstellungen:


Man sieht, es kann auch an Holz angepasst werden, das relativ schief ist (die Einstellung reicht auch dann aus, um die Blase in die Mitte der Libelle zu bekommen).
Links ist das Gelenk, da habe ich zwei Stücke Messingflachprofil 2 x 20 im unteren Teil eingeklebt (versenkt bündig), mit Epoxydkleber. Zu meiner Überraschunkg hält das bis heute, besser ist sicher eine zusätzliche Senkschraube. Die schönen Kreisbögen in Holz und Messing sind überflüssigg. Oben ist ein 3mm- Bolzen durchgesteckt (einfach durch eine Bohrung im Holz, Präzision ist da nicht erforderlich). Blöderweise habe ich den vernietet und kann das Ding darum nicht mehr zerlegen. Der schöne Kreisbogen in Messing und Holz ist völlig überflüssig. Natürlich könnte man da auch ein Scharnier verwenden, die üblichen sind allerdings nicht symmetrisch und das Oberteil würde dazu neigen, seitlich wegzukippen. Ideal wäre eigentlich ein dünnes Federblech als elastisches Biegegelenk..
Rechts ist die Einstellung.. Eine M5- Gewindestange, in ein Stück 8mm- Rundmessing eingeschraubt und -geklebt das locker in einer Bohrung im Unterteil sitzt (in Messing darf man für M5 zum Vorbohren einen 4mm-. Bohrer nehmen, in Stahl muss man einen 4,2-mm- Bohrer kaufen). Eine Flügelmutter, darunter Unterlegscheiben. Die Gewindestange muss in der Durchgangsbohrung im Oberteil reichlich Luft haben, sonst klemmt es.
In der Mitte sieht man auf dem ersten Bild den Clou der Konstruktion: Eine Druckfeder zwische Unter- und Oberteil. Sie sitzt in zwei Sacklöchern, hier hat sie 10 mm Außendurchmesser und ungefähr 1mm Drahtdicke. Sie drückt das Oberteil nach oben und eliminiert so vollständig jegliches Spiel im Gelenk und in der Einstellung. Das ist auch der Grund, warum das Gelenk überhaupt nicht präzise sein muss und warum die Einstellung ohne jegliches Umkehrspiel funktioniert.
Das dritte Bild ist nochmal eine Gesamtansicht. Die große Bohrung ist zum Aufhängen.

Das vierte Bild zeigt die eingelassene Libelle.

Es ist die, die bei Dieter unter der Nr. 312143 angeboten wird, mit 0,35 mm/m (für einen Teilstrich). Das ist eine vernünftige Empfindlichkeit, passend zu der Präzision die man beim Abrichten mit dem Hobel schafft. Es gibt ja noch erheblich empfindlichere Libellen, aber ich glaube das ist für hölzerne Bauteile übertrieben. Außerdem dauert damit ein Meßvorgang länger (die Blase ist träger).
Die Libelle muss nichtirgendwie präzise eingebaut werden. Sie ist übrigens 15mm breit, ein entsprechende Bohrer hilft beim Einbau.
Zum Messen: Das Gerät wird z.B. auf ein Ende des abzurichtenden Brettes gesetzt und so eingestellt, dass die Blase der Libelle exakt an einem Strich "anliegt" (nicht mittig, wie man das gewöhnt ist, also etwa so wie auf dem 4. Bild gezeigt), und dann auf das zweite Ende gesetzt. Upps! Meistens ist das erste Ergebnis erschreckend. Um zu sehen, wo der Hobel angesetzt werden muss, probiert man aus, welche Seite der Wasserwaage anzuheben ist damit die Blase korrekt liegt. Das ist die zu tiefe Seite, die andere muss abgehobelt werden..
Ich wünsche viel Erfolg!
Friedrich