[
In Antwort auf #117917]
Hallo Dirk,
sehr schöne Werkstatt und auch eine reichhaltige Holzsammlung, die Du da zusammengetragen hast. Das Schmuckstück ist natürlich die mittlerweile schon recht weit gediehene Hobelbank !
Einige Anmerkungen zu Deiner Holzsammlung :
Du hast ja geschrieben, daß Du, was das Holzwerken betrifft, eher ein Neuling bist. Dieser Aussage entnehme ich einfach mal, daß Du was den Holzeinkauf betrifft, ebenfalls ein Neuling bist. Das ist jetzt vollkommen ohne bösen Unterton gemeint !
Das meiste Holz, das Du gekauft hast, ist nicht europäischen Ursprungs, vieles davon kommt aus den Tropen. Deine Auswahl an Büchern zeigt, daß Du viel von anglo-amerikansichen Autoren lernst. In Amerika scheint die Diskussion über Tropenholz noch nicht sehr ausgeprägt zu sein, vieleicht kommt ja Deine Entscheidung für soviel Tropenholz von dieser Seite. Vieleicht hast Du als `Neuling´ noch nicht soviel über die Problematik mit dem Holz aus den Tropen mitbekommen.
Das allerallermeiste was bei uns an Holz aus den Tropen kommt, ist unwiederbringlich vernichteter Regen- bzw. Trockenwald ! Holzeinschalg in den Tropen läßt sich mit dem in Deutschland nicht vergleichen, da herrschen ganz andere Sitten und für einige wenige Profiteure geht es da um richtig Geld. Entsprechend hoch ist auch die Motivation, nicht Erlaubtes zu unternehmen.
Einige Infos zum druchlesen :
http://www.regenwald.org/schwerpunkte.php?id=3Prinzipiell gibt es für fast alle Tropenhölzer heimisches "Ersatz"holz, außer vieleicht besonders dekorative Hölzer oder ganz, ganz wenige Sonderverwendungen im Bauwesen. Massenhölzer, oder wie es Heiko schon sehr treffend mit `Industriehölzer´ umschrieben hat, wie Meranti & Co., Ramin, Limba oder Abachi müssten nicht eingeführt und deswegen in den Tropen auch nicht abgeholzt werden.
Wenn es für Dich nur darauf ankommt, daß Meranti rot ist, wäre doch einheimische Erle eine Alternative. Die ist außerdem mit Handwerkzeug hervorragend zu berabeiten und erzeugt auch keinen reizenden Staub (es sei denn Du bist Allergiker).
Ein helles, leichtes und einheimisches Holz ist Pappel oder auch Lindenholz. Wenn es etwas dekorativer sein soll, dann Birkenholz, das ist allerdings etwas schwerer, aber auch hervorragend mit Handwerkzeugen zu bearbeiten.
Bilderrahmen lassen sich aus jedem astfreiem Holz, das gerade gewachsen ist, herstellen. Dazu braucht es kein Ramin.
Ein Liegestuhl für außen muß nicht aus Teakholz sein, heimische Eiche oder Robinie oder astreines Nadel-Farbkernholz taugt allemal dazu.
Weiß nicht, ob Du Dich noch erinnern kannst, aber darüber daß Du deine Werkbank aus einem Tropenholz bauen willst, war ich auch einigermaßen überrascht.
Wie gesagt, das ist alles ohne blöden Unterton gemeint, soll nur etwas zum Nachdenken anregen. Falls Du mehr Informationen haben möchtest, schicke ich Dir selbige gerne zu.
Gruß, Andreas