Kaufentscheidung Hobel No.4

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Gerald
Beiträge: 17
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Danke, super Seite

Beitrag von Gerald »

[In Antwort auf #109545]
Vielen Dank fuer den Link, ich habe mich naemlich fuer dein Anant entschieden auch wenn ein Ulmia oder ECE besser sein soll, aber das einfachste Werkzeug von diesen beiden Herstellern kostet schon knapp 60 Euro. Der Anant kostet nur 22. Ich hoffe mal das ich fuer meine Zwecke die Hobelsohle nicht abrichten muss, weil das wohl doch etwas zeitaufwendiger ist. Aber das werde ich erst sehen wenn ich den Hobel hier habe. Das Eisen schaerfen sollte keine grosse Angelegenheit sein und die ganze Einstellerei werde ich irgendwie gebacken kriegen, hoffe ich jedenfalls.

Ich danke allen die sich hier an der Diskussion beteiligt haben. Um ehrlich zu sein (zumindest kann ich das jetzt im nachhinein so sagen) ging es gar nicht so richtig um eine Kaufentscheidung. Ich denke ich habe mich schon von vornherein fuer den Anant entschieden und wollte wohl nur noch einmal lesen das er kein absoluter Schrott ist den man nie zur Mitarbeit ueberreden kann. Waere der Kunz wirklich viel besser gewesen haette ich mir evtl, noch den Kunz gekauft aber mehr wollte ich eigentlich nicht ausgeben da ich nicht unbedingt vor habe Tischler zu werden. Und wenns mir dann doch viel besser gefaellt als ich dachte, dann hab ich 22 Euro in den Sand gesetzt, oder auch nicht weil ich den Hobel ja trotzdem noch verwenden kann. Das isses mir schon wert.
Also nochmal vielen Dank an alle fuer eure Empfehlungen und auch Einwaende. Wahrscheinlich habe ich das Geraet schon bald hier und auch ausprobiert. Dann werde ich ja sehen wie gut/schlecht er wirklich ist.

gruss Gerald



Joachim Armbruster

Re: Apropos Inder verteidigen

Beitrag von Joachim Armbruster »

[In Antwort auf #109530]
Hallo Forum,

ja der Anant ist "halt aus Indien". Was ich damnit meinte ist man muß abwägen daß man sich durch Kauf eines Produkts aus dem Ausland (auch die USA) eigentlich die eigene Wirtschaft schädigt und so im Endeffekt wohl irgendwann sich selbst wie man heuer in Deutschland sieht. Aber hat uns nicht gerade die Automoblibranche gezeigt, daß es eigentlich gar nicht so ist? Vor zwanzig Jahren sind die Japaner verflucht worden. Da gab es Aufkleber: "Wer japanische Autos kauft, zerstört deutsche Arbeitsplätze". Ich erspare mir dazu meinen Kommentar.

Bei diesen Beiträgen zu diesem Thema ist mir eines klar geworden. Man muß immer abwägen wozu man Werkzeug benötigt. Natürlich möchte man beste Qualität. Die hat aber ihren Preis. Was bringt es mir wenn ich zur erfüllung meines Hobbies erst mal 5 Jahre sparen muß bevor ich loslegen kann? Würde ich täglich mein Brot damit verdienen sähe die Situation wohl anders aus. Deswegen vergesst nicht: Das Hobby muß bezahlbar bleiben, der Beruf erfordert andere Qualitätsmaßstäbe. Deswegen würde ich nicht pauschal das Qualitativ bessere Werkzteug empfehlen sondern das was der Situation entspricht. Diese Denke, immer das beste zu nehmen ist kaufmännisch gesehen absolut Hirnrissig. Keine Firma könnte so überleben, nur aus Liebhaberei.
Ich sehe es eher so, den deutschen Firmen fehlen die Ideen und Innovationen siehe LV. Dann bricht auch der Absatz weg. Und ob Holz oder Gußhobel ist wohl eher eine persönliche Präferenz. Ich gehöre zu denjenigen die Gußhobel bevorzugen weil ich einfach gesagt besser damit zurechtkomme wie offensichtlich die meisten Leute, sonst würden wohl alle Holhobel kaufen. Erst durch Gußhobel ist mir das Handhobeln schmackhaft gemacht worden.

Joachim



Joachim Armbruster

Re: Kaufentscheidung Hobel

Beitrag von Joachim Armbruster »

[In Antwort auf #109522]
Hallo Wilhelm,

...aber irgendwie frag ich mich schon, warum ich die Spandicke messen soll, und wer µm am fertigen Möbel mit freiem Auge sieht ...

ein dünner Span hinterlässt eine Spiegelglatte Oberfläche, es geht nicht um die Ebenheit


Andreas Winkler
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Re: Apropos Inder verteidigen

Beitrag von Andreas Winkler »

[In Antwort auf #109541]
Hallo Uli,

natürlich gibt es auch aus Deutschland hervorragende Hobel, die in der ganzen Welt begehrt sind ! Nur sind die eben nicht aus Metall sondern aus Holz.

Vieleicht gäbe es auch hervorragende, deutsche Metallhobel - wenn bei uns die gleiche Entwicklung (hin zum Metall- und weg vom Holzhobel) eingetreten wäre, wie in den anglo-amerikanischen Ländern.

Andreas



Marc Waldbillig
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Re:

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Gerald,

Wir würden uns hier über einen Erfahrungsbericht mit dem neuen Hobel freuen.

Ein kleiner Denkanstoß: Du sagst, du willst ein paar Bretter bearbeiten. Sind die Bretter so gerade, dass du nur putzen brauchst? Schau mal nach! Nimm eine Richtlatte und stell sie auf das Brett! Oder schau an der Kante entlang! Hast du mehr als 2mm tiefe Dellen oder Verwerfungen oder Löcher, dann solltest du an einen anderen Hobel denken. Und zwar an einen längeren! Dann würde ich dir mindestens einen Nummer 5 empfehlen. Das ist ein Allrounder.

Gruß, Marc



Gerald
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Hobel No4

Beitrag von Gerald »

[In Antwort auf #109553]
Danke fuer den Hinweis, kam nur leider etwas zu spaet, der No4 ist schon unterwegs zu mir. Ich habe auch nicht solche grossen Dellen oder aehnliches. Der wird das schon irgendwie schaffen. Ich lasse mich jetzt einfach ueberraschen.

gruss Gerald


reinhold
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Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Nachtrag

Beitrag von reinhold »

[In Antwort auf #109546]
hallo Joachim,
leider nein, es sind nur drei Bretter, wie man sie früher für Bodendielen verwendet hat. Die nutzbare Länge ist ca 1 m. Netterweise haben sie stehende Jahresringe und ich denke, sie sind als Tonholz geeignet.
Ich habe vor, einen oder zwei Dulcimer daraus zu bauen.
Dafür reichen sie gerade.

viele Grüsse
reinhold



Wilhelm Kuehs
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
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Re: Kaufentscheidung Hobel

Beitrag von Wilhelm Kuehs »

[In Antwort auf #109548]
Hallo Joachim,

ja, das sit mir schon klar, dass ein möglichst dünner Span produziert werden soll. Das sehe ich jetzt schön bei dem Nussholz, wo ich das Hobeleisen von Durchgang zu Durchgang immer feiner einstelle. Aber den Span messen - das wäre mir selbst nicht eingefallen.

Viele Grüße

Wilhelm



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Apropos Inder verteidigen

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #109552]
Ich habe gelernt, daß dies eine geschichtlichen Hintergrund hat. Früher waren alle Hobel aus Holz. Während der Kolonialzeit (vornehmlich von den Briten) wurden die Holzhobel in tropische Gebiete gebracht, wo sie nicht mehr brauchbar waren.
Ergo produzierte man Metallhobel. Dies erklärt die Vorherrschaft der Metallhobel im angelsächsischen Raum.

Ich kann Friederich aus eigener Erfahrung beipflichten. Ein schlechter Hobel führt dazu, keinen Hobel mehr anzufassen. Bei mir hat es über 20 Jahre gedauert. Jetzt gewinne ich Metallhobel mehr und mehr lieb.

Gruß
Bernhard


reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Metallhobel schon vor 2000 Jahren

Beitrag von reinhold »


hallo Bernhard,
ich war letzte Woche in der Römer-Ausstellung in Stuttgart.
Unter anderem gab es da einen recht gut erhaltenen römischen Hobel.
Die Wangen sind aus Stahl, die mit Schwalbenschwänzen mit der ebenfalls stählernen Sohle verbunden sind. Das Eisen ruht in einem (gut erhaltenen !) hölzernen "infill". Ein bestens bekanntes design. Fotografieren ist leider in der Ausstellung nicht erlaubt.

Von daher würde ich die Aussage, dass zuerst der Holzhobel da war , nicht unkommentiert stehen lassen.

Gruss
reinhold


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