Kaufentscheidung Hobel No.4

[Gerald (Erzi)]

Ich moechte mir einen Hobel kaufen und frage mich welchen ich wohl nehme. Kann mir jemand den Unterschied zwischen dem Gussputzhobel No.4 von Anant und Kunz erklaeren? Ich weiss das der Kunz gleich mal das 3fache kostet. Ist der wirklich viel besser und der Anant im Vergleich Schrott? Kann man beim Anant das Maul verstellen? Geht das ueberhaupt bei Putzhobeln?
Ich bin kein Tischler und habe auch im Moment nicht vor ein Tischler zu werden. Aber ich moechte ein paar Bretter bearbeiten und moeglicherweise brauche ich auch irgendwann in Zukunft auch mal wieder einen Hobel. Da ich mir nicht gern Wegwerfwerkzeug kaufe moechte ich euch um euren Rat bitten. Das Eisen schaerfen sollte kein Problem sein. Ich schleife meine ganzen Messer selbst und habe auch die notwendigen Schleifsteine in verschiedenen Koernungen dazu. Ich habe schon gelesen das man die Eisen bei den meissten Hobeln und auf jeden Fall bei dem von Anant nachschleifen muss bevor man sie das erste mal einsetzen kann. Das ist allerdings kein grober Maengel der mich davon abhalten wuerde so einen Hobel zu kaufen. Was mich mehr stoeren wuerde waere das der Hobel innerhalb kuerzester Zeit mechanisch ausklappert oder aehnliches und man irgendwie nicht mehr sinnvoll damit arbeiten kann weil irgendwas nicht mehr passt. Wenn der Anant ausser von der Grundschaerfe sich nicht vom Kunz unterscheidet dann wuerde ich natuerlich ungern das 3fache dafuer bezahlen, sollte es allerdings wirklich gute Gruende geben den Kunz anstatt dem Anant zu nehmen dann waere es schoen wenn ihr mir die mitteilen wuerdet. Viel mehr moechte ich aber im Moment nicht fuer so ein Werkzeug ausgeben.

gruss Gerald

[Gerhard]

Hallo Gerald,

nimm den Anant. Unter Umständen ist der sogar besser als der Kunz. Ich habe zwei Hobel von Kunz und drei von Anant. Lustigerweise jeweils einen Einhandhobel und einen Schabhobel - sind aber jeweils unterschiedliche Modelle - und einen #4 von Anant. Ich finde die Qualität der Anant mindestens ebenbürtig. Und der Kunz Schabhobel hat ein krummes, verschliffenes Eisen. Das habe ich bis heute nicht so hinbekommen, daß man damit arbeiten kann. Der Anant war da deutlich besser.

Wenn Du irgendwo eine Quelle auftun kannst ( ich weiß leider keine, bin nur durch großen Zufall an einen alten #7 gekommen) ist das Original sehr interessant: Alte Stanleys aus US-Produktion.

Viele Grüße,
Gerhard

[Friedrich Kollenrott]

Hallo Gerald,

Anant-Hobel sind sicher von mäßiger Qualität, aber auch entsprechend preisgünstig. Kunz- Hobel sind schrecklich.

Alte Stanleys sind erheblich besser, ja. Man kann sie über ##### aus den USA sehr günstig bekommen, muss sie allerdings selbst aufarbeiten.

Friedrich

[Berthold Cremer]

[In Antwort auf #109477]
...Was mich mehr stoeren wuerde waere das der Hobel innerhalb kuerzester Zeit mechanisch ausklappert oder aehnliches und man irgendwie nicht mehr sinnvoll damit arbeiten kann weil irgendwas nicht mehr passt.

Hallo Gerald

Bei einem Primus klappert nichts. Der läßt sich spielfrei einstellen - was nicht bei allen Metallhobeln geht und mich sehr stört. Habe meinen seit 20 Jahren und er Hobelt wie am ersten Tag. Weiterer Vorteil: Er rostet nicht und gleitet immer - Pockholzsohle!

Diesen Hobel solltest du auf alle Fälle in deine Überlegung mit einbeziehen.

Gruß
Berthold - bekennender Holzhobel Liebhaber

[Timo]

[In Antwort auf #109477]
Hallo,
Ich hab auch den Anant #4. Das ding ist brauchbar, aber kein luxus-werkzeug. schleifen muss man auf jeden fall. Die "Feineinstellung" des Messers ist nicht wirklich befriedigend, im maschinenbaulichen sinne. ich hab leider nur anants und kann daher in dieser hinsicht keinen vergleich zu alten hobeln anstellen. die neuen veritas hobel sind mit sicherheit besser, jedoch auch viel teurer.
Das Maul ist nicht einstellbar.
Für den Preis ist der Anant OK, teurer dürfte er nicht sein. Den Kunz würde ich auch nicht kaufen, der hat viel negative "presse". Wenn es was besseres sein soll lieber gleich LV oder LN.
Eine scharfe klinge bringt viel, mir hilft der veritas mk2 dabei... ;) mit einem mini back-bevel spart man sich eine sau-arbeit weil die spiegelseite bei den anant eisen alles andere als spiegelig ist...

Gruß
Timo

[Gerald (Erzi)]

Vielen Dank fuer deinen Hinweis, aber der ist mir dann doch ein bisschen zu teuer fuer meine Zwecke, und einen Holzhobel wollte ich nicht mehr nachdem ich den Thread ueber "Hobel einlassen" gelesen habe. Bei einem Metallhobel brauch ich mir keine Gedanken darueber machen das er sich irgendwann verzieht.

gruss Gerald

[Gerald]

[In Antwort auf #109491]
Was ist den LV und LN?

Ich denke zwar nicht das ich mir jetzt etwas anderes als Anant holen werden weil die Kunz nach allen Meinungen hier wohl ziemlich sinnlos ist(teurer aber nicht besser) und beim Veritas ist mir der Preissprung doch ein bisschen zu gross fuer gelegentliches hobeln.

gruss Gerald

[Gerhard]

Hallo Timo,

das Hobelmaul ist wie bei allen Hobeln dieser Bauart ("Bailey Pattern") verstellbar. Genauer wird der Frosch verstellt. Du schiebst also die ganze Mechanik samt Hobeleisen nach vorne oder hinten. Bei den Baileys ist das nur bei ausgebautem Hobelmesser möglich, was die Sache etwas fummelig macht. Du brauchst halt mehrere Durchgänge. Aber möglich ist das schon.

Viele Grüße,
Gerhard

[Edi Kottmair]

Hallo Gerald,

man kann auch immer wieder sehr gute hölzerne Ulmia und ECE Hobel günstig im Internet ersteigern. Dass Metallhobel in diesem Forum öfters erwähnt werden als Holzhobel, bedeutet noch lange nicht, dass die Metallhobel besser sind. Es sind alles nur persönliche Vorlieben. Bevor ich mir einen neuen Anant Hobel kaufen würde, würde ich mir lieber einmal die Gebrauchtangebote von Ulmia und ECE im Internet anschauen. Aber das ist alles reine Geschmacksache.

Viele Grüße von
Edi

[Timo]

LV = Lee Valley / Veritas
LN = Lie Nielsen

beides amerikanische Edel-Hobel Hersteller

Timo