Notenpult-Entwurf
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Re: Rahmenstärke ? Arbeitsfuge ?
Hallo Dirk,
so mir ist inzwischen eingefallen wie das oben vorgeschlagene Konstrukt heißt. Es ist eine "überschobene Füllung". Im Nachbarforum gab es schon ein oder zweimal eine Vorstellung einer solchen Lösung.
Von einer ist der unten angefügte Link. Leider sind die Fotos dazu in den unendlichen Weiten des Inets verschwunden.
Vielleicht ja trotzdem eine Idee.
Gruß
Uwe
Re: Notenpult-Design
[In Antwort auf #123137]
Hallo Dirk,
es war ein wunderschön geriegeltes Buchenholz. Ich habe vorher keine Darrprobe gemacht, sondern mich darauf verlassen, dass die Holzfeuchte im verarbeitbaren Bereich liegt. War wohl ein Fehler. Es war aber lange abgelagert.
Tschüß Jürgen
Hallo Dirk,
es war ein wunderschön geriegeltes Buchenholz. Ich habe vorher keine Darrprobe gemacht, sondern mich darauf verlassen, dass die Holzfeuchte im verarbeitbaren Bereich liegt. War wohl ein Fehler. Es war aber lange abgelagert.
Tschüß Jürgen
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Re: Notenpult-Design
[In Antwort auf #123137]
Hallo Dirk, Hallo Jürgen,
das ist doch garnicht so extrem. Das sind 1,5%, Holz schwindet zwischen Fasersättigungspunkt (ca. 30%) und Darrpunkt (4%) um bis zu 10%. Also ist die Holzfeuchte um ca. 4-5% gesunken.
Es grüßt Johannes
Hallo Dirk, Hallo Jürgen,
das ist doch garnicht so extrem. Das sind 1,5%, Holz schwindet zwischen Fasersättigungspunkt (ca. 30%) und Darrpunkt (4%) um bis zu 10%. Also ist die Holzfeuchte um ca. 4-5% gesunken.
Es grüßt Johannes
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Entschuldigt, wenn ich insistiere ...
[In Antwort auf #123129]
... aber die Sache mit den zu erwartenden Rissen habe ich zwar im Prinzip verstanden, frage mich aber, wie dann Objekte wie Franzens Tablett oder auch die im Nachbarforum vorgestellte Uhr so problemlos ihr Dasein fristen. Stimmt Ihr mit folgendem überein ?
1. Die Wahrscheinlichkeit der Rißbildung (z. B. bei der vollständigen Verleimung von Rahmen und Füllung) steigt mit der Größe des Objektes.
2. Sie sinkt aber beim Lackieren des Objektes.
Dann könnte ich das Problem eventuell mit einer Lackierung am Ende eindämmen ? Außerdem fällt mir noch etwas auf. Wird die Füllung nicht oder nur in der Mitte mit dem Rahmen verleimt, kann sie sich ausdehnen wie hier gezeigt :

Wenn nun aber der Rahmen gerundet ist, müßte sich doch beim Ausdehnen ein Seitenbrett der Füllung am Rahmen stoßen, wie der diagonale Pfeil es zeigt. Denn der Rahmen fällt ja zur Seite ab, und das Holz der Füllung hätte dort bei steigender Luftfeuchtigkeit gar keinen Platz mehr zum Sich-Ausdehnen :

Da alle meine Rahmen oben gebogen sind, dürfte die Idee des Rahmens vielleicht doch nicht so passen. Ohne Rahmen, also nur aus verleimten Brettern bestehend, würde der Pultrücken zwar weniger elegant aussehen, könnte sich aber überallhin ausdehnen.
Klaus : Deine Idee der Intarsienarbeit mit Furnier ist technisch bestimmt korrekt, aber sie kommt für mich leider nicht in Frage.
Uwe : Heiko hat mir Zeichnungen seiner Konstruktion geschickt (einfach so, ohne Aufforderung ! Finde ich unglaublich nett), aber sie scheint mir zu kompliziert. Ihr dürft nicht vergessen, daß ich nur nichtelektrisches Handwerkszeug besitze ...
Johannes (hat nichts mit dem Thema zu tun) : könnten wir mal in Kontakt treten ? Du hattest mir vor langer Zeit eine Bohrverlängerung für die Löcher in meiner Werkbank zu leihen in Aussicht gestellt ...
Vielen Dank für Eure Tips ! Grüße von Dirk
... aber die Sache mit den zu erwartenden Rissen habe ich zwar im Prinzip verstanden, frage mich aber, wie dann Objekte wie Franzens Tablett oder auch die im Nachbarforum vorgestellte Uhr so problemlos ihr Dasein fristen. Stimmt Ihr mit folgendem überein ?
1. Die Wahrscheinlichkeit der Rißbildung (z. B. bei der vollständigen Verleimung von Rahmen und Füllung) steigt mit der Größe des Objektes.
2. Sie sinkt aber beim Lackieren des Objektes.
Dann könnte ich das Problem eventuell mit einer Lackierung am Ende eindämmen ? Außerdem fällt mir noch etwas auf. Wird die Füllung nicht oder nur in der Mitte mit dem Rahmen verleimt, kann sie sich ausdehnen wie hier gezeigt :

Wenn nun aber der Rahmen gerundet ist, müßte sich doch beim Ausdehnen ein Seitenbrett der Füllung am Rahmen stoßen, wie der diagonale Pfeil es zeigt. Denn der Rahmen fällt ja zur Seite ab, und das Holz der Füllung hätte dort bei steigender Luftfeuchtigkeit gar keinen Platz mehr zum Sich-Ausdehnen :

Da alle meine Rahmen oben gebogen sind, dürfte die Idee des Rahmens vielleicht doch nicht so passen. Ohne Rahmen, also nur aus verleimten Brettern bestehend, würde der Pultrücken zwar weniger elegant aussehen, könnte sich aber überallhin ausdehnen.
Klaus : Deine Idee der Intarsienarbeit mit Furnier ist technisch bestimmt korrekt, aber sie kommt für mich leider nicht in Frage.
Uwe : Heiko hat mir Zeichnungen seiner Konstruktion geschickt (einfach so, ohne Aufforderung ! Finde ich unglaublich nett), aber sie scheint mir zu kompliziert. Ihr dürft nicht vergessen, daß ich nur nichtelektrisches Handwerkszeug besitze ...
Johannes (hat nichts mit dem Thema zu tun) : könnten wir mal in Kontakt treten ? Du hattest mir vor langer Zeit eine Bohrverlängerung für die Löcher in meiner Werkbank zu leihen in Aussicht gestellt ...
Vielen Dank für Eure Tips ! Grüße von Dirk
Skizze
Hallo Dirk,
ein Bild sagt mehr als tausend Worte. In Deinen Skizzen fehlt die Fuge, die nötig ist, damit das Holz arbeiten kann. Damit sich die Füllung nicht im Rahmen nicht bewegt, kannst Du sie an einer Stelle mit dem Rahmen verleimen. Bei Deinem Bogen müsstest Du natürlich eine entsprechend größere Fuge einplanen, damit die Füllung eben nicht gegen den Rahmen arbeitet. Die Fuge möchtest Du gerne komplett vermeiden.
Durch einen Lack kannst Du das Arbeiten des Holzes zumindest verringern.

Ich bin mir nicht sicher, ob die folgende Konstruktion für Deine Zwecke geeignet ist. Die genuteten Seitenteile werden lediglich in der Mitte mit dem Mittelteil verleimt oder mit einem Dübel verbunden.

Tschüß Jürgen
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Re: Skizze
Hallo Dirk
Ich finde Jürgen ist auf der richtigen Spur, so wie ich es sehe, sollte Holz mit rechtwinklig zueinander stehen Fasern, nicht miteinander verleimt werden.
In dem uns allen bekannten Fall, bei Kassetten ist das Holz nicht verleimt, es wird in einer Nut geführt, wird lediglich in der Mitte mit einem Leimpunkt fixiert.
Willst Du unbedingt Dein Plan optisch so ausführen, so würde ich Dir empfehlen, wenn möglich auf der Rückseite Einschnitte recht tief anzubringen, das würde verhindern, dass sich die Spannungen unkontrolliert an einem nicht gewünschten Punkt mit einem Riss frei machen, die entstehenden Spannungen würden sich an den Einschnitten konzentrieren und wenn genügend Einschnitte vorhanden sind, würden sie in ihren Auswirkungen so klein bleiben , das sie nicht zu optisch erkennbaren Rissen führen.
Bei meinem Tablett hab ich ja bewusst vermieden, dass es zu der oben beschrieben Situation kommt, deshalb die spinneförmige Ausführung, eine ähnliche Situation wie Du sie vor hast, hatte ich bei meiner kleinen Ablage fürs Bad, da hab ich allerdings von unten Schnitte angebracht, kann man auf einem der Fotos erkennen.
Nach Fertigstellung hatte ich Zweifel, dass die Anzahl der Schnitte ausreichend ist, bis heute hat sich aber noch nichts getan.
http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/54083
Gruß Franz
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Ich probiere es nochmal (mit Skizzen)
[In Antwort auf #123129]
Vielen Dank für Eure Geduld. Jürgen, Deine Skizzen haben mir bestätigt, was mir schon mehr oder minder klar war. Franz, Dein Hinweis auf den spinnenwebartigen Aufbau Deines Tabletts zielt in dieselbe Richtung wie jene tortendiagrammähnlich aufgebaute Uhr aus dem Nachbarforum. Ich leite daraus drei halbwegs gangbare Konstruktionen für eine arbeitsfugenfreie Holzfläche in Rahmenkonstruktion ab.
Die erste Lösung ähnelt Jürgens zweiter Skizze, nur daß er vorschlug, die genuteten Seitenteile in der Mitte mit der Füllung zu verleimen. Da ich aber unten die Ablage meines Pults brauche, würde ich die Verleimung auch unten vornehmen, so daß die Füllung nach oben arbeiten kann :

Alles, was verleimt ist, sieht man in Rot. Dieses Pult würde sich nur in die Höhe ausdehnen (oder schrumpfen) können. Die nächste Idee wäre die von Franz, wo sich die Faserrichtungen nur zu einem kleinen Teil im 90°-Winkel träfen :

Hier könnte ich, so wie bei Franzens Tablett, den Rahmen komplett verleimen und würde zusätzlich alles lackieren. Und die dritte Möglichkeit wäre die (für mich sehr überraschende) Idee von Franz, auf der Rückseite der Füllung in Faserrichtung Schlitze einzuarbeiten, damit das Holz dort quer zur Faser beweglich ist :

Ich habe diesmal das Pult von hinten gezeichnet. Bei mir sehen die Schlitze so aus, als würden sie Löcher im Pult hinterlassen, aber gemeint ist, daß man Nuten nur in zwei Drittel der Stärke des Holzes zieht. Vorne bleibt das Holz also unverletzt. Franz, wenn ich Dich richtig verstanden habe, wäre das die Übersetzung Deiner Idee beim Badezimmermöbel.
So weit, so gut ?
Grüße von Dirk
Vielen Dank für Eure Geduld. Jürgen, Deine Skizzen haben mir bestätigt, was mir schon mehr oder minder klar war. Franz, Dein Hinweis auf den spinnenwebartigen Aufbau Deines Tabletts zielt in dieselbe Richtung wie jene tortendiagrammähnlich aufgebaute Uhr aus dem Nachbarforum. Ich leite daraus drei halbwegs gangbare Konstruktionen für eine arbeitsfugenfreie Holzfläche in Rahmenkonstruktion ab.
Die erste Lösung ähnelt Jürgens zweiter Skizze, nur daß er vorschlug, die genuteten Seitenteile in der Mitte mit der Füllung zu verleimen. Da ich aber unten die Ablage meines Pults brauche, würde ich die Verleimung auch unten vornehmen, so daß die Füllung nach oben arbeiten kann :

Alles, was verleimt ist, sieht man in Rot. Dieses Pult würde sich nur in die Höhe ausdehnen (oder schrumpfen) können. Die nächste Idee wäre die von Franz, wo sich die Faserrichtungen nur zu einem kleinen Teil im 90°-Winkel träfen :

Hier könnte ich, so wie bei Franzens Tablett, den Rahmen komplett verleimen und würde zusätzlich alles lackieren. Und die dritte Möglichkeit wäre die (für mich sehr überraschende) Idee von Franz, auf der Rückseite der Füllung in Faserrichtung Schlitze einzuarbeiten, damit das Holz dort quer zur Faser beweglich ist :

Ich habe diesmal das Pult von hinten gezeichnet. Bei mir sehen die Schlitze so aus, als würden sie Löcher im Pult hinterlassen, aber gemeint ist, daß man Nuten nur in zwei Drittel der Stärke des Holzes zieht. Vorne bleibt das Holz also unverletzt. Franz, wenn ich Dich richtig verstanden habe, wäre das die Übersetzung Deiner Idee beim Badezimmermöbel.
So weit, so gut ?
Grüße von Dirk
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Re: Ich probiere es nochmal (mit Skizzen)
Hallo Dirk,
Skizze 1 haut hin. Die Füllung kann sich problemlos bewegen, so dass keine Risse entstehen sollten. Problematisch ist nur, ob die Fugen zwischen den seitlichen Rahmen und der Fülling oben nicht "aufmachen". Die Rahmen sind nur unten verleimt und haben oben keine Befestigung oder Führung. Man könnte aber auf der Rückseite einen kleinen Querfries anbringen, der das Auseinanderdriften verhindert (hinter der Füllung).
Skizze 2 entspricht in etwa dem Tablett von Franz. Das hält bis jetzt. Also müsste auch dein Notenpult halten. Ich befürchte aber, dass entweder die Fuge zwischen Rahmen und Füllung partiell aufgeht (sollte die Füllung schwinden) oder die Leimfugen des Rahmens aufgehen (sollte die Füllung quellen). Wäre schade drum.
Skizze 3 könnte auch funktionieren, da die rückseitigen Nuten der Füllung einen Teil ihrer Kraft nehmen. Um das zu erreichen, brauchst du aber nicht so breite Nuten. Schmale Nuten, aber dafür ein paar mehr sind effektiver.
Viele Grüsse
Klaus
Extremes Wetter
Hallo Dirk,
mit welchen extremen Wetterumschwüngen rechnet Ihr denn bei einem Notenpult?
Das von mir gezeigte Klemmbrett, Konstruktion wie von Jürgen skizziert, ist ein Meßbrett für Vermessungstechniker. Dieses Brett (lackiert) ist in den letzten Jahren bei jedem, wirklich jedem Wetter im Einsatz gewesen. Es liegt auf einer sonnenbeschienenen Motorhaube oder einer schneebedeckten Mülltonne, aber da bewegt sich gar nichts.
Ich würde einfach mal eine Konstruktion wagen (irgendwoher müssen die Erfahrungen dieses Forums ja herkommen ;-))
Gruß
martin
Re: Ich probiere es nochmal (mit Skizzen)
[In Antwort auf #123207]
Hallo Dirk,
noch´n Gedicht:
Leim nur im roten Bereich, sonst verleimst Du Lang- und Querholz.

Wenn Du unten Nut und Feder anbringst, bleibt alles in einer Ebene:

Wenn Du nur unten leimst, solltest Du auch oben für eine Verbindung sorgen. In die Feder kommt ein Langloch.

Tschüß Jürgen
Hallo Dirk,
noch´n Gedicht:
Leim nur im roten Bereich, sonst verleimst Du Lang- und Querholz.

Wenn Du unten Nut und Feder anbringst, bleibt alles in einer Ebene:

Wenn Du nur unten leimst, solltest Du auch oben für eine Verbindung sorgen. In die Feder kommt ein Langloch.

Tschüß Jürgen