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In Antwort auf #117511]
Also ich bin durch pure Recherche hier gelandet. Recherche deshalb weil ich gerade aus dem Krankenhaus entlassen wurde, weil man meinen Stahlsplitter nicht mehr aus dem Kniegelenk entfernen konnte.
Ich schlug (ja ich bin dämlich, denn gerade ich sollte es besser wissen) auf einen Axtrücken mit dem Vorschlaghammer. Es lösten sich dabei sowohl aus dem V-Hammer als auch dem Rücken der Spaltaxt 2 Stahlsplitter. Einer der beiden (etwa 7x5 mm) schoß fat zeitgleich mit dem Schlag ins Bein, woraus sofort eine stetig pumpenden Blutfontäne spritzte.
Der erste Gedanke war "Schlagader getroffen" was sich jedoch nach wenigen Minuten stoppen lies. Der Notarztwagen brachte mich zuerst zu einem nfallchirurgen, der jedoch aufgrund des erstellten Röntgenbildes an eine chirurgische Fachabteilung im Klinikum verwies.
Er meinte das es aufgrund der Eindringtiefe unmöglich wäre, dieses Metallstück aufzufinden.
Also ab in das besagte Klinikum, Vollnarkose und OP.
Am nächsten Tag bei einer Kleinvisite sgte man mir das ich mein Bein lange schonen soll und erstmal weiter hochdosierte Antibiotika einnehmen müsste.
Mehr durch Zufall, erfuhr ich am 2. Tag nach der OP auf dem Klinikflur vom Operateur selbst, dass der besagte Metallsplitter noch immer im Bein verbleiben musste. Man hatte es mit modernsten Operationsmethoden nicht geschafft, den Metallsplitter (kantig und etwa 5x7mm groß) unter Zuhilfenahme von mobiler Röntgentechnik aus dem hinteren Kniebereich zu entfernen. Ic war vollkommen geflasht, bekam meinen Mund nicht mehr zu als der Chirurg mir das auf dem Klinikflur erzählte. Man hätte selbst mit einem ausgestreckten Finger den Einschusskanal entlang versucht den Fremdkörper zu ertasten, was auch so nicht gelang.Der Metallsplitter lägfe direkt hinter dem Nervenkanal und eine oparative Entfernung würde das Risiko eines noch größeren Traumas bergen. Das Bein könnte danach nicht wieder funktionieren, so entschied man sich dafür den Fremdkörper an dieser Stelle zu elassen. Was daraus noch würde, bliebe abzuwarten. (Hey vieleicht rostet er ja weg) und schließlich solle ich dabei an diejenigen denken die seit dem zweiten Weltkrieg bereits mit Granatsplittern im Körper herumliefen (okay davon kenne ich niemanden, was vermutlich daran liegen könnte das von denen keiner mehr lebt)
Für mih war das ein Riesenschock, zuerst die übelsten Schmerzen im Bein als das Teil dort einschlug, danach war der Unterschenkel dermaßen hart und gespannt, als ob man einen Dauerkrampf darin hätte und so fühlte es sich auch an. Dann die OP und das Erwachen mit der Freude es überstanden zu haben. Pustekuchen.
Die Abschlußvisite im Klinikum wurde vom Professor selbst abgehalten, Er lies sich die Geschichte nochmals genau von mir erklären und schüttelte mit dem Kopf, als er in der Patientenakte meinen Beruf laß. Er deutete mit dem Zeigefinger auf seine Stirn und sagte " HErr ...., Sie könnten jetzt tot sein...was glauben Sie wieviel Glück Sie hatten, als der von egal was abgelenkt und auf eine andere Flugrichtung als Ihren Kopf oder Torso gebracht wurde. Der Unterschied zu einem Revolver ist lediglich der, das man dafür eine Waffenerwerbskarte bräuchte, es dann aber auch Selbstmord hiesse. Denn das ist genau das was Sie mit dieser Arbeitsweise anstreben, einen Selbstmord.
Doch am meisten und das wiegt wirklich schwerr in mir, ist die Tatsache das ich, als Hochbaupolier(Ausbilder gem. Aevo mit etlichen Jahrgängen mit Azubis im Handwerk) und Handwerksmeister haargenau wusste, das man mit einem Vorschlaghammer aus Stahl keinesfalls auf den Rücken einer Spaltaxt schlagen sollte. Augenscheinlich gaben beide Werkzeuge nach.
Ein guter Jugendfreund hat auf eine fast identische Art und Weise seinen Vater verloren, bei ihm schlug der Stahlsplitter des Spaltkeils durch den Oberkörper in die Lungengegend und zertrümmerte die Aorta, woraufhin er noch vor Eintreffen des Rettungshubschraubers am Spaltklotz elendig starb. Das ist etwa 25 Jahre her und passierte in der Nachbarschaft.
Heute, am Tag meiner Entlassung sitze ich hier am Computer und schaue auf den Hof runter wo mir das passierte und während ich das hier schreibe, höre ich meinen Vater genau die Arbeit weiter verrichten, bei der ich vor wenigen Tagen verletzt wurde.
Er schlägt trotz aller Warnungen und der Tatsache das er den Vorfall mit mir miterlebte, also bei dem er selbst anwesend war, mit dem selben Vorschlaghammer auf exakt diesselbe Spaltaxt ein um sein Brennholz zu spalten. Bei jedem Schlag durchzuckt es mich und wenn es aufhört denke ich daran, das ihn jetzt auch ein Splitter erwischt haben könnte.
Die dummen sterben einfach nicht aus, von denen gibt es scheinbar immer reichlich Nachschub.
In diesem Sinne, Finger weg davon, da gibt es keine Diskussion!!