Stahl Spaltkeile...

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Heinz Roesch
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Stahl Spaltkeile... *MIT BILD*

Beitrag von Heinz Roesch »

[In Antwort auf #117511]
Hallo Gerhard,

ich verstehe Dich auch vollkommen. Nur wirst Du mich
nicht dazu bringen, Dir diese Arbeitsmethode abzusegnen! :-)

Und natürlich haben Generationen von Forstarbeitern
Ihre Stahlkeile mit dem Spalthammer getrieben und
meistens ist es gut gegangen.

Ich denke auch, dass es einen Unterschied macht, ob
ich mit dem Kurzhammer auf einen Meisselkopf schlage
(sind die bei den guten Meisseln nicht vollständig am
Kopf in Kunststoff gefasst?) oder ob ein kräftiger Kerl
mit dem schweren Spalthammer volle Kanne auf einen
Keil eindrischt.

Ich hoffe es ist keiner böse, dass ich das Bild unten
aus dem Drechslerforum entführe, aber ich finde es bemerkens-
wert. Einmal weil der Keil fast neu und in bestem Zustand
ist, andererseits weil man mal sehen kann, was für massive
Dimensionen so ein Splitter haben kann. Der gute Heiko, von
dem das Bild stammt, hat sich dank Glück und Schnittschutzhose
nur leicht verletzt, aber das muss ja nicht immer so laufen.

Viele Grüße

Heinz



Gerhard
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Also lassen wir das besser....

Beitrag von Gerhard »


Hallo Heinz,

sowas hätte ich nicht für möglich gehalten.
Also: Ich kaufe dann mal Alu-Keile.

Viele Grüße,
Gerhard


Heinz Roesch
Beiträge: 1268
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Re: Also lassen wir das besser.... *MIT BILD*

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo Gerhard,

braver Junge! Aber als Alternative werde ich mir bei
Gelegenheit die von Helle gezeigten Keile kaufen (den
oberen in der Stahlversion, bei Stihl erhältlich). Damit
hat man aus meiner Sicht das Beste aus beiden Welten.
Und die Keile halten sicher ewig, da Sie nie Bekannt-
schaft mit dem Hammerkopf machen.

Viele Grüße

Heinz



Jockel
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Der Schmied und sein Amboss

Beitrag von Jockel »


Erstmal vorneweg ich verwende im Wald und daheim zum Spalten nur Stahlkeile und nicht erst seit gestern. Bei mir ist es noch nie zu nenneswerten Absplitterungen gekommen! Natürlich bedürfen auch Stahlkeile einer gewissen Pflege. Ich schleife meine Bärte sofort nach deren Entstehung, entweder am Schleifbock oder mit der Flex, groszügig ab.
Zum Fällen u.ä. benutze ocj natürlich nur Kunststoff- bzw. Alukeile.

Jetzt zum Alukeil.
Wenn man einen "massiv" Aluminium-Keil zum Spalten benutzt wird dieser doch auch mit einem großem Hammer oder der Rückseite eines Spalthammers eingeschlagen. Der Aluminiumkeil wird noch viel schneller als der Stahlkeil einen Bart bilden, und dann dank Kaltverfestigung dort sehr spröde werden und auch absplittern. Evtl. fliegen dessen Splitter nicht ganz so weit, aber der Effekt dürfte so ziemlich der selbe sein.

Falls du (Gerhard) mit Alu-Keilen die Keil-Einsätze meinst, in die hinten noch ein Schlagholz gesteckt wird, dann kannst du die Splittergefahr total abstellen.
Diese gibt es ja wie hier schon beschrieben auch aus Stahl, damit dürfte das Spalten wesentlich besser vonstatten gehen. Allerdings haben diese Keile mit Schlagholz meiner Erfahrung nach einen wesentlich schlechteren "Zug".

Die Geschichte mit dem Amboss ist ja nicht schlecht aber man sollte noch dazuschreiben das man nicht Kraftvoll auf den blanken Amboss mit dem Hammer schlagen sollte. Ein leichtes "in Schwingung halten" des Hammers wird von allen Schmieden die ihr Handwerk verstehen zelebriert. Dabei wird der Hammer nach den kraftvollen Schlägen auf das Werkstück, in dem Umgreif-Zeitraum des Werstückes (wenn der Schmied das Werkstück dreht), gleichmäßig auf dem Amboß "schwingen" gelassen. Das heisst der Schmied lässt den Hammer auf den bloßen Amboss fallen und nutzt dessen eigenen Impuls nach oben aus. Oftmals verändern die Schmiede auch ihre Griffposition beim Schwingen für den den nächsten Schlag auf das Werkstück.

Nochwas zu dem Stahl auf Stahl Paarungen.
Qualitäts-Meissel besitzen immer! einen ungehärteten Kopf gerade deswegen entsteht dort ja auch ein Bart. Dasselbe trifft auf Körner zu.

@Gerhard du schreibst du besitzt einen vergüteten Stahlkeil den du jetzt nicht mehr Einsetzen willst, hast schonmal probiert ob dieser komplett durchgehärtet ist oder nur die Keilspitze ?

Vergütet sind sehr wahrscheinlich alle Stahlkeile auch gute Aluminiumkeile sollten Vergütet sein!

Vergütet bedeutet ja nichts weiter als Wärmebehandelt, dass kann gehärtet sein und anschließend natürlich Angelassen, muss es aber nicht!
Gruß Jockel



Gerhard
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Re: Der Schmied und sein Amboss

Beitrag von Gerhard »


Hallo Jockel,

die Schlagseite sieht aus wie die Schlagfläche eines Hammers. Und sie klingt auch so. Ich denke dass sie auch so federt als sei sie gehärtet.
Natürlich keine wissenschaftliche Methode, aber ich würde sagen sie ist gehärtet.

Viele Grüße,
Gerhard



Jockel
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Feilentest für Gehärtet oder nicht

Beitrag von Jockel »


Hallo Gerhard "normalerweise" verwenden Metaller in Ermangelung eines Härteprüfgerätes den sog. Feilentest. Man feilt als erstes über ein Stück Metall von dem man weiß das es nicht gehärtet ist, danach feilt man über den zu Prüfenden Stahl. Wenn die Feile beim Prüfling geradezu wegrutscht ist dieser ziemlich hoch gehärtet. Wenn sie auch dort gut greift ist dieser nicht gehärtet.

Sollte die Schlagseite des Keiles gehärtet sein würde auch ich diesen sofort aussortieren.

gruß
jockel



martin

Re: Stahl Spaltkeile...

Beitrag von martin »

[In Antwort auf #117507]
Hallo,
es ist nicht unbedingt der Bart, aus dem sich Splitter lösen, sondern offenschtlich auch flache Schuppen aus der Schlagfläche bei Stahlkeilen. Ich habe das zwar nicht selbst gesehen, aber auf einem Brennholzlehrgang wurde von Verletzungen durch diese Splitter berichtet.
Es genügt dann wohl nicht, auf einen bartfreien Keil zu achten?
Gruß
martin


Walter Heil
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Re: Also lassen wir das besser....

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #117519]
Hallo Heinz,

der obere (Stahlkeil) ist das, was ich seit einigen nicht zerstörungsfreien Versuchen verwende. Ich hatte mir von einem Bekannten zwei Keile aus Schienenstahl machen lassen, ein (billiger) Vorschlaghammer hatte zwei Stunden Überlebenszeit, eine gute alte Spaltaxt, ein Erbstück meines Großonkels, brachte es immerhin auf zwei Tage, ehe das Stielloch völlig deformiert war, seither nur noch Stahlkeile mit Holzeinsatz und Eisenring um die Schlagfläche. Das Holz ist Verschleißmaterial, der Eisenring gelegentlich auch. Das Unterteil des Stahlkeils ist vererbbar. Alukeile ohne Holzeinsatz sind oft zu kurz.

Gruß, Walter


Heinz Roesch
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Re: Also lassen wir das besser....

Beitrag von Heinz Roesch »


Hallo Walter!

Dein Beitrag bestärkt mich sehr in in meiner
Annahme, dass diese Keile eine ziemlich
optimale und gefahrlose Lösung des Problems
sind.

Kannst Du noch was dazu sagen, wie diese
Keile im Vergleich zu einer reinen Stahl auf
Stahl-Lösung ziehen?

Viele Grüße

Heinz



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