Hammer A3 31 aus China

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Hammer A3 31 aus China

Beitrag von Till »

[In Antwort auf #47271]
> die einzige Holzmaschinenbau-Firma aus Österreich


Das mag ja in der Liga Bernardo, Felder, Holzmann stimmen (oder auch nicht) - aber zumindest produziert ja im professionellen Segment Langzauner in Österreich. Und Panhans dürfte ja die Nicht-Standartmaschinen dort fertigen.



Manuel
Beiträge: 166
Registriert: Di 24. Dez 2019, 13:41

Jet JPT-310/Ausländische Maschinen

Beitrag von Manuel »

[In Antwort auf #47282]
Hallo Frank,

ich hab mich jetzt gestern ein wenig mit der Jet auseinander gesetzt. Bin dann über Jettools.com auf die Typenbezeichnung in Amerika gekommen, die lautet JJP-12" für Jointer/Planer Combination 12 Zoll Hobelbreite.
So ein paar Videos habe ich gesehen und da hab ich eigentlich auch nur gutes erkennen können, vor allem in den amerikanischen Holzwerker-Zeitschriften wird sie als "sehr gut" bewertet.
Die Amis sind natürlich etwas beleidigt, dass ein amerikanischer Hersteller eine europäisch konsturierte Maschine auf den Markt wirft, vor allem mit dem Alu-Anschlag und dem Wippen-Hobelmesserschutz kommen die gar nicht klar, da haben dir ihre eigenen (veralteten) Systeme.

Sowas wie Formatkreissägen und Hobel-Kombis ist für die eh wie eierlegende Wollmilchsau, weil die Amis über Jahre unseren Maschinen hinterher sind.
Darum sieht man auf den Messen auch immer haufenweise amerikanische Holzwerker, die ganz erstaunt sind, wie professionell man Holz bearbeiten kann, da sind wir Europäer meiner Ansicht sowieso führend, zumindest im Maschinenbau. Bei Handwerkzeugen mag ich das zu bezweifeln :-) Da steh ich eher auf die japanischen Werkzeuge, damit kann man sich quasi rasieren!

Mal sehen ob ich mich für die Jet entscheide, sie gefällt mir schon sehr. Außerdem hatte ich in einem anderen Holzwerker-Forum Kontakt mit einem stolzen Besitzer und einem Kritiker der Maschine. Der Befürworter konnte mich gut überzeugen...

Ob China hin oder her, da muss ich manchen hier recht geben. Nicht alles aus China ist schlecht, aber die Händler machen meiner Ansicht nach den Markt der guten Firmen kaputt, wenn sie so lumpig gebaute Maschinen in e*** und sonstwo anbieten. Ich höre da wirklich nur schlechtes und so sehen mir die Maschinen auch aus.
Und lasst euch nicht täuschen, Grauguss ist z.B. die billigste Guss-Art, da gibt es schon noch bessere, vor allem Temper-Guss usw. Selbst Alu-Druckguss ist höherwertiger als Grau-Guss.
Nur so zur Info :-)

Grüße
Manuel


Jockel
Beiträge: 484
Registriert: So 7. Aug 2016, 10:50

Wieso ist Grauguss schlecht ?

Beitrag von Jockel »


Hallo Manuel

Und lasst euch nicht täuschen, Grauguss ist z.B. die billigste Guss-Art, da gibt es schon noch bessere, vor allem Temper-Guss usw. Selbst Alu-Druckguss ist höherwertiger als Grau-Guss.
Nur so zur Info :-)


Bei solchen Aussagen blutet mir als Metaller das Herz.
Wieso sollte man einen ADH Tisch aus Temperguss geschweigedem aus Alu-Druckguss herstellen ?
Nur weil der Preis höher ist ?
Weil Temperguss eine höhere Zugfestigkeit hat ?
Weil Aluminiumdruckguss leichter ist ?

ADH Tische aus GG erfüllen seit mehr als einem Jahrhundert ihren Zweck hervorragend!
Selbst kompromisslose Profimaschinen Hersteller (Panhans/Martin/Kölle etc.) setzen bei den Tischen GG ein!
Für die im Betrieb entstehenden Belastungen reicht hier GG vollkommen aus.

Gruß Jockel



Manuel
Beiträge: 166
Registriert: Di 24. Dez 2019, 13:41

Re: Wieso ist Grauguss schlecht ?

Beitrag von Manuel »


Hallo Jockel,

nicht gleich empfindlich werden :-)
Da steht nur "billig" (=günstig in der Herstellung), nicht "schlecht, lumpig (wie man in Bayern sagt)"!
Das habe ich bloß geschrieben, weil viele China-Importeure mit den Daten werben, eben "Tische aus Grauguss" usw. Hab nicht damit gemeint, dass es schleicht seit, für die Holzbearbeitungsmaschinen ja ideal, weil sich das über Jahrzehnte bewährt hat.
Ich wollte damit nur beweisen, um auf obige Aussagen der China-Importeuere zu werben, dass es keinerlei Qualitätsmerkmal ist, wenn diese eben mit Grauguss-Tischen werben. Dieser kann (schlecht ausgeführt) ebenso sehr lumpig sein, wie ein simples Stahlblech.

Stimmst du mir hoffentlich zu, oder?

Grüße
Manuel


Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Wieso ist Grauguss schlecht ?

Beitrag von Till »


Das ist gröbst simplifiziert.

Mit der Argumentation ist eine Maschinentisch aus Bronze noch weitaus hochwertiger als Temperguß (der ungeeignet sein dürfte) und noch weit besser wäre Gold (das allerings genau wie Alu viel zu weich ist und keine Gleiteigenschaften oder Porenvolumen zur aufnahme von Gleitmitteln mitbringt)

Der Materialpreis ist kaum ein Kriterium, und große Graugußteile Verzugs- und Spannungsfrei herzustellen ist weder trivial noch billig.

Gründe für die Verwendung von Aluminium etc. im Bereich unterhalb der Klasse der Hersteller von professionellen Holzbearbeitungsmaschinenen liegt eher darin das es für sie teurer sein dürfte vernünftige Graugußtische zu fertigen, und das sie die nicht richtig Oberflächenbearbeiten (Hobeln) können.



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Grauguß/Aludruckguß

Beitrag von Dietrich »


Hallo,

es ist natürlich klar, das beste Material für stationäre Maschinen ist Grauguß, keine Frage!

Aber auch Hersteller im Profibereich setzen bspw. Stahlblech bei den Gehäusen ein, oder Alu Strangpressprofil bei den Formattischen, oder Beton im Fuß von schweren Abrichten.
Im Bereich von gerade noch mobilen Stationärmaschinen, wie sie gerne von Hobbyisten verwendet werden, kommt es einmal auf ein nicht zu großes Gewicht an und auf einen bezahlbaren Preis, auch schon vor Jahrzehnten, als Scheppach, Metabo, Mafell, Flottjet, Inca, Emco.....mit solchen Maschinen den Markt Ausbildung, Hobby, Montage eroberten.
Hier kam dann viel Aluminium ins Spiel, obwohl teuer herzustellen, dafür bei der Bearbeitung günstiger.

So hatten die stationären Bohrmaschinen fürs Gewerbe die Metabo/Genko bis 93 anbot allesamt gehobelte Grauguss-Maschinentische, man beherrschte diese Technik durchaus, aber die großen Standbohrmaschinen kosteten soviel wie eine komplette Ausstattung an Magnum Holzbearbeitungsmaschinen, naja fast.

Was man dagegen heute an Grauguss-Bohrmaschinen aus China sieht, ist zu dünn ausgeformter GG, scharfe Ecken, dünnwandige Bohrsäulen, insgesamt nur halb so schwer wie vergleichbares aus heimischer Fertigung. Hieraus resultieren teils verzogene GG-Tische, teils sind sie nachgiebig vor allem an den Verstelleinrichtungen. Es kommt also trotz GG auf dessen Ver -, und Bearbeitung an, nur GG kann kein Qualitätsmerkmal.

Gruß Dietrich



Michael Kaethner

Re: Hammer A3 31 aus China

Beitrag von Michael Kaethner »

[In Antwort auf #47291]
Hallo Dietrich,

ja Produktionsbedingungen, Arbeitsschutz, Umweltschutz sind wirklich wichtig, aber lassen sich nicht pauschal an einem Herkunftsland festmachen! Als Kunde kann man sich beim Hersteller oder Vertrieb nach Umwelt- und Sozio-ökonomischen Produktionsstandards informieren und falls diese Fragen nicht zufriedenstellend beantwortet werden, sollte man das monieren und anderswo kaufen!

Es lohnt ein Abstecher in unsere eigene Geschichte, komprimiert dargestellt hier: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,549197,00.html
(oder google made in germany)

Gruss,

Michael



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Kleiner OT

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #47304]
Hallo,

Apropos "hinterher": Auch bei Handwerkzeugen sind einige nordamerikanische Hersteller deutlich hinterher. Nur ist das da ein eindeutiger Vorteil.

Und es gibt dort durchaus Menschen, denen der Vorteil moderner Maschinen bewußt ist. Da werden teilweise mit erheblichem Aufwand europäische Maschinen beschafft. Insbesondere italienische Bandsägen sind wohl recht bekannt und beliebt.

Viele Grüße,
Gerhard


Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Grauguß/Aludruckguß

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #47315]
Zitat: es ist natürlich klar, das beste Material für stationäre Maschinen ist Grauguß, keine Frage!

Für Maschinentische mag das stimmen, aber bei Maschinenständern habe ich da so meine Zweifel. Auf Grund seiner relativen Sprödigkeit ist Grauguß relativ anfällig gegen Schwingungen. Das dürfte wohl auch der Grund sein, daß Firmen wie Martin oder Altendorf für die Maschinenständer starkwandige Blechprofile bevorzugen (teilweise mit Beton ausgegossen).


Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Da hab ich ein bißchen was verwechselt.

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #47241]
Ich hatte folgendes geschrieben


Hallo Frank,

das ist dünnes Eis, auf das Du dich da begibst. Diesen Behauptungen liegt immer die Annahme zu Grunde, daß ähnlich aussehende Produkte gleich seien.

Ich habe da so meine Erfahrungen mit einer kleinen Hobelmaschine gemacht, die aussah wie die kleine Jet. Katastrophe. Mit dem Original - aus Taiwan - nicht zu vergleichen.

Meine letzte Info zur Hammer ist, daß es sich um eine italienische Maschine handelt. Das ist nun wirklich absolut in Ordnung.

Viele Grüße,
Gerhard


Da haben sich zwei Fehler eingeschlichten. Bei der kleinen Jet ging es um eine Drechselmaschine. Keine Ahnung wieso ich da "Hobelmaschine" geschrieben habe.

Und die Hammer-Maschine von der ich denke, daß sie aus Italien kommt ist die Bandsäge, nicht die A31.

Viele Grüße,
Gerhard



Antworten