Liebe Zimmermänner

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Liebe Zimmermänner

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Zimmermänner,
wie stellt man Überschieblinge rational neander her. Diese langen Schmiegen flößen mir Respekt ein.

Vielen Dank für alle Tips.

Christof.

Andreas Winkler
Beiträge: 1134
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Liebe Zimmermänner

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Christof,

ich weiß nicht, ob wir beide das gleiche meinen, doch ich denke Du meinst mit Überschieblingen Aufschieblinge. Diese dreieckigen Holzstücke, die bei einem Sparren-/Kehlbalkendach nötig sind, um das Vorholz der Balkenlage zum Sparren zu überbrücken.
Von Hand wurden diese Teile mit der Schrotsäge (große, grobe Zweimannsäge für Querschnitte) hergestellt. Mit einer zu feinen Säge ist es kaum möglich diese langen Diagonalschnitte herzustellen. Also Hände weg von irgendwelchen Japanern und raus mit der guten alten Bügelsäge, scharfes Blatt ein-, Holz auf dem Bock festgespannt und los geht´s. Zur Not eben auch zu zweit.

Gruß, Andreas

Michel Siegrist

Re: Liebe Zimmermänner *MIT BILD*

Beitrag von Michel Siegrist »


Hallo Christof,

die Aufschieblinge kann man auch mit einer groben Ryoba sägen Dreiecksverzahnung wählen z.B.

Ryoba 300 mm 0,7 mm 1,1 mm 2 mm/5 mm 309314 € 29,95
Ersatzblatt für Ryoba 300 mm 309315 € 19,20

Erhältilich bei Dieter

Na ein bisschen Spucke wirst du schon brauchen, aber ohne Fleis kein Preis. :-))

Währe wohl gemein, zu sage, dass so ein Schnitt mit einer 160er ruck zuck gemacht ist, von Hand wird es da schon ein Augenzwinkern länger dauern!!! He he

mfg Michel Holz her!


Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Liebe Zimmermänner

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Andreas und Michel,
vielen Dank für eure Antworten. Es ist also so, wie ich es befürchtet habe: Aufschieblinge ("Überschieblinge" war ein Gedächtnisfehler von mir) machen einen Haufen Arbeit.
Zum Werkzeug: Gerade für diese Arbeiten entdecke ich die traditionellen Gestellsägeblätter neu. Längsschnittblätter sind auch gar nicht schwer zu schärfen.
Zur Konstruktion: Ich denke immer noch über ein Gartenhaus nach, Grundfläche 4 X 2,40. Und ich sehe schobn ein traditioneller Dachstuhl mit Überschieblingen, sähe zwar gut aus, aber wäre mir wohl zu viel Arbeit.

Viele Grüße, Christof.

Michel Siegrist

Re: Liebe Zimmermänner

Beitrag von Michel Siegrist »


Hallo Christof,

4.00m wird wohl die Länge sein! Das entsprich ca. 7 AUFSCHIEBLINGEN (sorry). Das sollte die optische Aufwertung wert sein!!!

mfg Michel

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Liebe Zimmermänner

Beitrag von Christof Hartge »


Lieber Michel,
12 Aufschieblinge ( 6 rechts und 6 links), um genau zu sein. Lange Schmiegen. Obwohl wenn die etwas höher am Sparren ansetzen, wird die Schmiege nicht ganz so lang.
Viele Grüße, Christof.

Michel Siegrist

Probestück

Beitrag von Michel Siegrist »


Hallo Christof,

wie wäre folgender Vorschlag: Fertige erst einmal ein Aufschibling probehalber an einem etwas längeren Holzstück, so dass du bei zu grossem Aufwand daraus noch einen Sparren machen kannst. So ist zwar der Schnitt verloren, aber nicht das Holz.

Empfehlenswert für die Blei und Senkelabschnitte wäre die Aufreiterische Gehrungsmotorsäge.

mfg Michel

Andreas Winkler
Beiträge: 1134
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Liebe Zimmermänner

Beitrag von Andreas Winkler »


Hey Christof,

da Aufschieblinge keine statische, sondern nur eine überbrückende Funktion (daß die Lattung bzw. Schalung irgendwo befestigt werden kann) haben, kannst Du eigentlich anstatt "richtigen" Aufschieblingen aus Kantholz auch Bretter bzw. Sperrholz nehmen. Diese werden entsprechend zugeschnitten (was von Hand sehr viel einfacher gehen dürfte als Kantholz) und dann seitlich am Fußpunkt angenagelt. Vorteil: die Verbindung wird steifer.
Hoffe, es ist verständlich, was ich meine. Auf diesen Dreiecken kann man dann die Latten befestigen.
Solltest Du dich doch für die Kantholz-Variante entscheiden, würde ich Dir wirklich von japanischen Sägen abraten. Zum Zuschneiden von Bauholz benötigst Du Sägen mit Zahnabstand 5 mm aufwärts (mindestens !) und am besten auch noch Räumzähne, weil Holz normalerweise naß ist. Bei zu feinem Zahnabstand frisst sich die Säge sofort und nichts geht mehr.

Gruß, Andreas

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