Was ich gerade mache *MIT BILD*

[Michael Meyer]

Liebe Holzwerker,

zur Zeit mache ich zwei Dinge: zum einen reduziere ich meine Werkstatt auf viel weniger Werkzeug, als ich als passionierter Sammler hatte, und zum anderen arbeite ich mehr mit Holz als in meiner Sammelzeit.

Aktuell mache ich kleine Kisten (ich bin mir nicht sicher, wie ich sie nennen soll), stumpf verleimt also nicht hochwertig - allerdings habe ich den Versuch gemacht, und auch Hirnholz verleimt hält super, das Holz reißt, die Leimfuge nicht. Die kleinen Teile werden jedenfalls mich überleben.

Mein Augenmerk war eher auf schönes Holz, auch schöne Maserung. Für die kleinen Kisten habe ich Dachlatten (Kiefer, nicht Tanne, nicht Fichte) aus dem Baumarkt mit meiner Ulmia TKS in 6 mm starke Streifen gesägt. Wenn man auf das Holz aufpasst, kann man auch im Baumarkt gutes Holz finden. Bei den Dachlatten aus Kiefer habe ich das schon am Gewicht gemerkt.

Anbei ein paar Bilder.

LG
Michael

[Marcel_die_Termite]

Hallo Michael,
wirklich schöne Boxen. Sie wirken durch das Holz und seine Maserung.
Solche anscheinend einfachen Teile zeigen mir immer wieder den besonderen Reiz dieses Werkstoffes.
LG Marcel

[Christoph Schmitz]

Hallo Michael,

solche kleinen Projekte aus "Bauholz" finde ich gut.

Eine Frage: welches Holz ist denn das bessere? Schweres oder leichtes?

Ich meine das ernst, ich hab die Erfahrung gemacht, dass das schwerere Holz oft sehr harzig ist.

Viele Grüße
Christoph

[Michael Meyer]

Hallo Christoph,

danke! Das meiste Holz was im Baumarkt verkauft wird ist Fichte und Tanne, beide sind meistens sehr leicht und ich mag sie nicht besonders. Sie sind weich und habe auch keine schöne Maserung.

Manchmal wird aber auch Kiefer angeboten, allerdings nicht extra als solches gekennzeichnet, sondern mit dabei. Es stimmt schon, Kiefer kann harzig sein. Ich mag aber die Maserung, auch die Härte und das solide Gewicht. Früher hat man gern für Treppen "pitch pine" genommen, das wäre auf deutsch Harzkiefer.

Im allgemeinen mag ich lieber schwere Hölzer, z.B. Eiche, Ahorn, usw. Das ist aber reine Geschmackssache.

Liebe Grüße,
Mike

[Rolf Richard]

[In Antwort auf #88407]
Hallo Michael!

Mag ich auch, solche Kästen! Eine Anzahl davon habe ich angefertigt, allerdings quick and dirty. Sie diesen der Aufbewahrung aller möglicher Dinge wie Bohrer, Gewindeschneider etc. Dafür müssen sie nicht sehr hoch sein. Meistens reicht ein Rand von ca. 3 cm. Abfallholz ist dabei auch bei mir "erste Wahl", dann kommt auch durchaus unterschiedliches zum Einsatz. (Deine sind jetzt wesentlich hübscher!)

Was ich des Öfteren mache ist, die Bodenplatte mittels eines Halbrundfräsers mit Rinnen zu versehen, so dass die gelagerten Teile sauber nebeneinander liegen und nicht übereinander fallen.

Gruss
Rolf

[Michael Meyer]

Hallo Rolf,

danke für Deine Hinweise, schön, wieder von Dir zu hören. Ich hoffe daß der Umzug ins neue Häusle gut vonstatten geht und würde mich freuen, Bilder von Deiner neuen Werkstatt zu sehen (auch in der Entstehung, bei mir ist die Werkstatt auch nie fertig, sondern befindet sich immer in der Weiterentwicklung).

Liebe Grüße,
Mike

[Rolf Richard]

Hallo Michael!

danke für Deine Hinweise, schön, wieder von Dir zu hören. Ich hoffe daß der Umzug ins neue Häusle gut vonstatten geht und würde mich freuen, Bilder von Deiner neuen Werkstatt zu sehen (auch in der Entstehung, bei mir ist die Werkstatt auch nie fertig, sondern befindet sich immer in der Weiterentwicklung).

Danke für die guten Wünsche, aktuell ist immer noch Vorbereitungszeit, da die alte Lady, die das Haus verkauft hat, erst zum 30.6. weggezogen sein wird. Kommt uns allerdings auch durchaus entgegen. Bis Mitte Juli muss ich dann am alten Wohnort die Werkstatt abgebaut bzw. am neuen Ort einen geeigneten Fussboden verlegt haben. Ach ja, einen Drehstromanschluss muss ich auch noch verlegen.

Die Werkstatt wird als allererstes zumindenstens provisorisch eingerichtet, denn die ist im neuen Domizil bei Aufbau und Anpassunegn wichtiger als beim Abbau hier. Für diese Massnahme ist der Spediteur für den 17. Juli bestellt, der letzte Transport wird aber erst Mitte September stattfinden. Bis dahin ist dann Boden verlegen (lassen) bzw. Tapezieren angesagt.

Bilder wird es sicher geben.

Gruss
Rolf

[Haass]

[In Antwort auf #88407]
Hallo Michael,
Sehr schöne Kästen, Kompliment.
Eine Frage, wie hast du den Boden eingebaut?
Da ich von außen nichts sehe, vermute ich eingenutet - richtig?
Gruß
Heiner

[Michael Meyer]

Hallo Heiner,

danke für das Kompliment! Die Böden habe ich nicht eingenutet, sondern auch stumpf verleimt. D.h. der Boden + die Wandstärke der Seitenwände haben das Außenmaß der Kisten bestimmt.

Es war auch nicht mein Ziel, handwerklich anspruchsvolle Verbindungen herzustellen, sondern einfach ohne großen Aufwand einige hübsche Teile zu machen. Bei den kleinen Kisten wäre für eine Bodennut auch keine ausreichende Wandstärke vorhanden, bei den größeren hatte ich mir das schon überlegt. Bei den nächsten werde ich das vielleicht auch machen, das vergrößert schon die Leimfläche. Aber wie gesagt ist es erstaunlich welche Kraft eine Weißleimfuge entwickelt. Bei einer Kiste hatte ich zwei Endstücke verleimt und dann gemerkt, dass die Seitenteile ein bißchen zu kurz waren, und dachte, na ja der Leim ist noch nicht ausgetrocknet (es war nach ca. 30 Minuten) und kurzerhand die Endstücke von der Bodenplatte abgebrochen. Und die Leimfuge hielt, das Holz ist gerissen. Und das bei einer Leimung von Stirnholz auf Längholz, was man eigentlich nicht machen soll oder darf!

Liebe Grüße und frohes Schaffen,

Michael

[Franz Kessler]

Hallo Michael

Ich finde gut was du uns zeigst, es erinnert mich an ähnliche Arbeiten von mir, ich bin mir auch sicher,
dass im weiteren Verlauf bei Dir auch Arbeiten anstehen, bei denen die Teile formschlüssig gearbeitet sind,
Du wirst sehen wie erbauend es ist (im wahrsten Sinne des Wortes),
wenn Du Teile zusammen stecken kannst und sie auch ohne Leim schon passen.
Wo steht den geschrieben, man solle Hirnholz nicht leimen, mir hat man hier im Forum erläutert,
das gerade Hirnholzverleimungen ein hohe Festigkeit haben, was mit der Kapillarstruktur des Hirnholzes zu tun hat,
der Leim dringt in die Kapillaren ein, was wie eine feine Verwurzelung wirkt.
Entsprechende gemachte Erfahrungen mit solchen Verbindungen entsprechen dieser Theorie.

weiter so

Gruß Franz