Hallo miteinander,
in letzter Zeit hatte ich mir aus Esche einen Garderobenschrank sowie ein Sideboard gebaut, um
u. a. endlich einmal dem Zustauben von Ordnern und Büchern in offenen Regalen entgegenzuwirken.
Nachdem die Stellflächen dieser Möbelstücke ausgereizt waren, verblieben noch etliche Bücher und sonstige Arbeitsunterlagen
im offenen Regal.

Diese sollten nun auch noch hinter geschlossenen Türen einen Platz finden. Den dafür notwendigen Bedarf konnte ich anhand
der belegten Regalböden leicht erfassen. Probleme hatte ich aber wieder einmal mit meinem (schlechten) Vorstellungsvermögen:
Mehrere, relativ flache Teile (Sideboards) bauen?
Weniger aber dafür höhere Stücke (Highboards)?
Gar nur einen einzigen richtigen Bücherschrank??
Die Entscheidung fiel letztlich auf den Bau von zwei Highboards, mit der gleichen Breite wie die schon vorhandenen Esche-Möbelstücke.
Die Höhe der künftigen Möbelstücke hatte ich durch etliche Umbauaktionen des Regalsystems als Anschauungsobjekt zu ermitteln versucht.
Vor Baubeginn wurde die angestrebte Wunschhöhe noch auf ein praktikables Maß (bzgl. der Größe der Holzgitter der Schiebetüren) angepasst
und dann konnten die Holzarbeiten starten.
Als erster Schritt wurden die Hölzer für die Rahmenkonstruktionen hergestellt, bearbeitet und verleimt.

Abfallstücke beim Aufteilen der Blockware sammle ich in einer Ecke meiner Werkstatt und verwende sie erst nach Fertigstellung des
Werkstückes als Brennholz. So konnte ich aus diesem Restmaterial die benötigten Füße für beide Highboards gewinnen.

Die nach dem Aushobeln noch 60 mm dicken und ca. 140 mm breiten Escherahmen wurden mit der Bandsäge in je 5 Lamellen
(für die angehenden Türfüllungen) aufgetrennt. Jeweils zwei dieser Lamellen wurden nun verleimt und mit geringer Spanabnahme
(0,5 mm je Seite) gehobelt. Danach waren die Schnittspuren der Bandsäge schon fast komplett entfernt (beim händischen Auftrennen
- ohne Hilfe der Aigner Module - müsste ich für das gleiche Resultat mindestens das Doppelte abnehmen, so ist mein Erfahrungswert).

Abschließend wurden diese Brettchen auf Endbreite verleimt. Da die angehenden Füllungen nun für meine Dickte zu
breit waren, kam die Langbandschleifmaschine zu einem ihrer sehr seltenen Einsätze. Schon nach jeweils wenigen
Augenblicken waren die Füllungen sauber und plan geschliffen.

Zwischendurch hatte ich in meiner Werkstatt auch ein kleines Jubiläum:
Meine Formatsäge hatte (nach nun 13 Jahren!) ihre hundertste Betriebsstunde erreicht. In vielen (größeren) Tischlereien fällt diese Zahl
wohl schon nach wenigen Wochen an?!

Nach den Türfüllungen wurden nun die Türrahmen mit den Holzgittern erstellt.

Da meine verfügbare Blockware inzwischen sehr knapp geworden war, griff ich für die Herstellung der Sockelleisten zu
eigentlich aussortierten Restbeständen. Mit Unterstützung des Vorschubapparates gelang aber auch bei diesem verworfenen
Holz eine saubere Bearbeitung. Mit Hilfe etlicher Dominos wurde letztlich den Leisten die Neigung zum Rundwerfen endgültig
ausgetrieben und sie fristen nun ihr Dasein als lineare Sockelleisten.

Als abschließender Arbeitsschritt war noch das Herstellen der beiden Deckplatten nötig, die passend zum vorhandenen
Sideboard gestaltet wurden (kein sichtbares Hirnholz).

Nun muss ich an dieser Stelle noch gestehen, dass sich nach dem gestrigen Aufstellen der Highboards ein Gefühl der
Enttäuschung bei mir einstellte. Ich hatte mir eine deutlich ansprechendere optische Wirkung an ihrem Bestimmungsort
erhofft, als dies nun der Fall war (als Innenarchitekt wäre ich wohl eine absolute Niete geworden).
Nach mehrmaligem Umstellen etc. habe ich die beiden Teile nun direkt nebeneinander platziert und hoffe, dass ich
damit letztlich doch noch zufrieden sein werde (bei einem erneuten Versuch würde ich eine geringere Bauhöhe wählen).
Vielleicht können ein paar Bilder oder sonstige Accessoires.helfen, das Ganze gefälliger zu gestalten?
Die nächsten Tage werden es wohl zeigen...

Grüße
Elmar