wieder mal Bandsäge... *MIT BILD*

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Dietrich
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wieder mal Bandsäge... *MIT BILD*

Beitrag von Dietrich »


Hallo Freunde der maschinellen Holzbearbeitung,

ich hatte einige Reststücke von sägerauen Lärchebalken 12x24 cm von etwa 1,4 m Länge, nach einigem Überlegen und dem Blick auf die etwas armseligen
Werkstattböcke vom unmöglichen Möbelhaus, kam mir der Gedanke ein Paar anstandige Werkstattböcke zu bauen.
Nach der Ansicht der einschlägigen Bilder und Videos zu dem Thema sollten es Zimmerer- Böcke werden, einer der Anbieter fertiger Böcke zeigt Belastungen
mit bis zu 3 to, die die Böcke gut überstehen, beim Bruchtest auf einer Presse so wird behauptet brachen die Böcke bei 7 to.
Zur Not könnte man also den gesamten Holzvorrat der Hobbytischlerei auf den Böcken lagern, das erschien mir schlüssig:-)

Nun mussten die bereit liegenden Schnittholzbalken Lärche in entsprechende Kanthölzer aufgetrennt werden, 8x12 cm für die Auflage und 8x8 für die Beine.
Insgesamt wurden 3 der 1,4 m Balken aufgetrennt und ein weiteres kleineres Reststück.
Als der letzte Balken dran kam, wurden nur noch 3 Bein-Bälkchen benötigt und ich dachte versuchs doch mal, vom 24 cm hohen Lärchenbalken wurden also
hochkant 4cm Breite abgesägt, hier kam die Aigner Andruckvorrichtung zum Einsatz, bestehend aus Druckmodul und Radwagen.
Im Mai auf der Ligna hatte ich mir die Einheit am Stand von Aigner angeschaut und für gut befunden, es kann auf der Bandsäge aber auch auf der Fräse
eingesetzt werden.
Vom erstmaligen Einsatz an der Bandsäge habe ich heute Abend Bilder gemacht, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.
Ja, den weiteren Bau der Böcke werden ich weiter dokumentieren.

So, und nun sprechen die Bilder:

Gruß Dietrich


Michael Meyer
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Re: wieder mal Bandsäge...

Beitrag von Michael Meyer »


Hallo Dietrich,

schönes Sägeergebnis und ein schönes Holzlager an der Wand im Hintergrund :-)
Ich habe vor 35 Jahren aus Reststücken in Handarbeit auch ein paar schöne Sägeböcke gebaut, muss sie hier auch mal teilen. Bin auf deine Böcke gespannt.

LG
Michael

Dietrich
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Werkstatt-Böcke *MIT BILD*

Beitrag von Dietrich »


Hallo Michael,

vielen Dank, ja mit der Schnittgüte bin ich sehr zufrieden, ist halt von beiden Seiten geführt, zudem ist der Sägefortschritt bei der Stärke nicht mehr ganz so schnell, was kaum mehr Riefen zur Folge hat.

So nun zu den Böcken, es sind 19 Bilder, die ich aufteilen möchte, beim letzten Bilderpost hat es wieder mal garnicht geklappt:-(

Sobald man sich mit den Werkstatt-Böcken mal auf einem Blatt Papier planend beschäftigt wird klar, da gibt es eine ganze Menge Winkel jenseits von 90°, sollen die Böcke gut werden darf man nicht friemeln, alles sauber festlegen und nur nichts verwechseln...
Aber zunächst müssen die Lärche Kanthölzer abgerichtet, gefügt und dickengehobelt werden, beim Abrichten verwende ich eigentlich fast immer die Tischverlängerungen von Aigner, die ja auch an Bandsäge und Tischfräse passen.

Gruß Dietrich

(offenbar muß ich die Bilder jetzt einzeln hochladen)

Dietrich
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Re: Werkstatt-Böcke *MIT BILD*

Beitrag von Dietrich »




...es geht weiter, hier werden die kräftigen Kanthölzer ausgeklinkt, weil im Anschluß auch mit geneigtem Blatt gesägt werden musste, habe ich das mit dem 315 mm Sägeblatt und 2 St. 30mm MPX Zulagen gemacht. Die Ausklinkungen sind 6° geneigt um den Böcken einen sicheren Stand zu geben, Vorsicht hier muß der Queranschlag für die gegenüberliegenden Schnitte umgestellt werden, d.h. man sägt einmal +6° und einmal -6°, das kleine Beilageholz entspricht der Beite der Standfüße, so braucht man nur einen Anriß.

Gruß Dietrich

Dietrich
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Re: Werkstatt-Böcke *MIT BILD*

Beitrag von Dietrich »









Dietrich
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Re: Werkstatt-Böcke *MIT BILD*

Beitrag von Dietrich »




...nun geht es an die Beine, diese müssen am oberen Ende ausgeklinkt werden, auf der entstehenden Kante stützt sich der unter Last stehende Querbalken gut ab.
Nachteil die Kante muß in 2 Richtungen schräg ausgeführt werden, einmal die 6° seitlich und die 13,5°, denn 2 gegenüberliegende Beine sollen einen Winkel von 27° haben.
Da meine TKS aber nur in einer Richtung das Sägeblatt schwenken kann, habe ich ein Weilchen überlegen müssen, doch ich erinnerte mich an ein Magnum-Anwendungsvideo
wo auf die Möglichkeit hingewiesen wurde den Schiebetisch auch auf die rechte Maschinenseite bauen zu können, eine Option die ich gestern nach 19 Jahren mit der
1688 das 1. Mal gebrauchen konnte.
Also Tischverbr. abgenommen und Schiebetisch rechts angesteckt, Abstützungen drunter und los gings.
Mit dieser Einstellung konnte die nicht nur die Ausklinkungen fertigen sondern die Pfosten auch bereits am oberen Ende einkürzen und zwar im gleichen Winkel, 6° am Queranschlag und 13,5° am Sägeblatt.

Zwischendurch habe ich noch die Korpusbretter eines Teiles des Einbauschranks geschliffen, mit Flachdübel versehen und mit Spanngurten verleimt.

Gruß Dietrich

Dietrich
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Re: Werkstatt-Böcke *MIT BILD*

Beitrag von Dietrich »




Dietrich
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Re: Werkstatt-Böcke *MIT BILD*

Beitrag von Dietrich »




...die 13,5° Schrägen habe ich auf der Bandsäge frei geschnitten.

Nun müsste der Schiebetisch wieder auf die linke Maschinenseite um mit erneut 13,5° schräg stehenden Sägeblatt die unteren Ende der Beine ab zu längen, achtung hier gut zu sehen auf den beiden Bildern, einmal Queranschlag +6° und einmal -6° Stellung.

Die beiden Böcke gestalten sich arbeitsintensiv, wie so oft bei Maschinenarbeit mit viel um-, u. einstellen hatten 10 Böcke statt der 2 kaum 2 Std. länger gedauert.

Gerade gemerkt ich habe keine gr. Karosserie-U-Scheiben mehr zum Unterlegen.:-(

Gruß Dietrich

martin

Re: Werkstatt-Böcke

Beitrag von martin »


Hallo Dietrich,

wenn Du uns vorher gefragt hättest, hätten sich sicher zehn Abnehmer gefunden ;-)

sieht so aus, als ob die gut werden

Gruß
martin

Dietrich
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Re: Werkstatt-Böcke *MIT BILD*

Beitrag von Dietrich »




Hallo,

da die Schräge der Bockbeine nicht als Bezugsfläche beim Bohren taugt, musste ich mir etwas einfallen lassen, eine Hilfvorrichtung aus Abfallstücken zusammen-"gespaxt",
hält die Beine beim Bohren in der Lage in der sie später am Querträger sind, 13,5° aus der Senkrechten.
Pro Bein werden 4 St. 5 mm Bohrungen angebracht, außerdem eine Vertiefung mit dem 30 mm Forstnerbohrer, in der mittig eine 10 mm Bohrung folgt.
Hier sollen Gewindestäbe mit Karosseriescheiben und Muttern angebracht werden.
Die Querträger und die Beine werden mit einer kräftigen Fase versehen, fühlt sich besser an und sieht besser aus, zudem senkt es etwas die Gefahr von Splittern.
Eine alte Bekannte erledigte dies mit einem kombinierten Bündig/Fase-Fräser mit Anlauflager.

Gruß Dietrich


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