Mein Oberfrästisch musste einmal mehr eine Modifikation über sich ergehen lassen. Die Staubabsaugung unter dem Tisch sollte verbessert werden.
Angefangen hat alles so:

Erste Ausführung
Die Maschine hing einfach an der Einlegeplatte. Aber nicht wie normalerweise vorgesehen ohne Gleitsohle, sondern mit ihr. Denn nur so lässt sich die Spanfanghaube befestigen. Ohne diesen Absauganschluss landen zwangsläufig alle Späne unter dem Tisch. Das kann bei Nuten - die Absaugung durch den Längsanschlag funktioniert dabei ja nicht - eine unangenehm grosse Menge sein.

Maschine ohne Gleitsohle
Bei abgenommener Gleitsohle findet man drei 6mm-Gewinde zum Anschrauben der Fräse. Es sind dies oben im Bild das Gewinde neben dem blauen Strich, das zweite auf gleicher Höhe auf der anderen Seite der Bodenplattenöffung und das dritte unten mittig. Um die Maschine an die Einlegeplatte zu schrauben muss man die Gleitsohle durchbohren.

Durchbohrte Sohle, in der Mitte Kreuzschlitzschrauben für die Spanfanghaube

Maschine mit Spanabsaugung in den Tisch einsetzen
Sicher eine Verbesserung gegenüber einem Einbau ohne jegliche Absaugung, aber 100% überzeugen kann die Lösung nicht. Es entsteht immer noch viel Dreck unterm Tisch. Variante 2 sollte die Situation verbessern.

Spanfangkasten. Oberfräse mit angeschlossenem Absaugschlauch.
Durch den Kasten wurden die Späne unterm Tisch deutlich reduziert, aber nicht komplett vermieden. Ein weiter bestehendes Problem ist die Lage des Absaugschlauchs, der genau dorthin zielt, wo der Benutzer steht. Auch nicht so schön: Die Drehzahleinstellung der Oberfräse ist nicht mehr richtig zu sehen. Man braucht einen Spiegel.
Jetzt habe ich die Konstruktion nochmal modifiziert, den Spanfangkasten komplett geschlossen (naja....fast!) Die Späne sollen sich darin sammeln und durch den Absaugschlauch entfernt werden. Der Schlauch wurde am Boden angeschlossen. Eine Kunststoffmuffe sorgt für einen dichten Sitz. Die Muffe dient normalerweise zum Anschluss eines Waschbeckenabflusses an die in der Wand liegende Abwasserleitung. Unterschiedliche Grössen sind erhältlich, für den Aufbau wurde es eine für ein 50mm Wandrohr und ein 30mm Abflussrohrs, weil der Staubsaugerschlauch aussen 32 mm Durchmesser aufweist. Die 2 mm zuviel steck die Muffe locker weg und der Schlauch sitzt schön fest.

Muffe
Steckt man das Kunststoffteil einfach durch eine 50mm-Bohrung im Spanfangkastenboden, dann steht der Kragen über, bildet ein Hindernis für den Spantransport (zumindestens theoretisch). Von unten ankleben geht auch kaum, da Klebstoff auf dem Kunststoff sehr schlecht haftet. Die Lösung:

Ein passend dickes Holzbrett mit 50 mm Bohrung und Platz für den Muffenkragen
Für den Muffenkragen müsste man eine 55mm Senkung von ca. 5 mm Tiefe vornehmen. Vor Jahren hatte ich mal bei FWB aus einem Restbestand einen 2 1/8 Zoll (53,975 mm) Forstner erworben. Das reichte für den Kragen auch aus. Der Rest wurde mit 50 mm gebohrt. Immerhin schaffte der unlängst so verteufelte Forstnerbohrer, der in Buche nichts taugt, diese Bohrung in Nadelholz.

Das Brett wird an den Boden des Spanfangkastens geschraubt (von innen)
Der Saugschlauch geht nach unten weg, kann in jede beliebige Richtung gelegt werden. Man stolpert als Benutzer nicht mehr so leicht drüber.

Saugschlauch zur Seite weggeführt. Das kann mit einem Schlauchhalter noch besser gelöst werden!
Es wird nicht zu verhindern sein, dass ein Teil Späne im Kasten zurückbleibt. Um ihn leicht reinigen zu können wurde die Vorderfront abnehmbar gemacht (2 Sterngriffe) Zusätzlich bekam er einen "Nebeneingang".

Spanfangkasten - rechts die abnehmbare Front, links eine Tür
Das dicke schwarze Gebilde ist das Netzkabel der Fräse. Die Verlegung ist ebenfalls noch verbesserungsfähig.
Wozu die Tür? Damit hat man Zugang zur Drehzahleinstellung der Fräse, kann regulieren. Damit man auch sieht in welcher Stellung sich der Regler befindet, wurde an der Innenseite der Tür ein kleiner Taschenspiegel befestigt. Bei Schräg stehender Tür sieht man die Einstellung recht gut.

Zugang zur Drehzahleinstellung
Diese einfache Einstellmöglichkeit ist (mir) sehr wichtig, da viel Buche bearbeitet wird. Da brauchts oft reduzierte Drehzahl.
Vielleicht ersetze ich den Boden des Kastens noch durch eine trichterförmige Alublechkonstruktion, so dass die Späne einfach der Schwerkraft folgen können?
Gruss
Rolf