Aufarbeitung Fertigparkett *MIT BILD*

[Walter Daum]

Hallo liebe Holzwerker

Am Montag ist es soweit !Ich möchte mein Fertigparkett (Stäbchenplatte,7 mm Nutzschicht Ahorn , schwimmend verlegt) aufarbeiten und schleifen .
Meine Fragen !..Da ich nur den Lack und kleine Kratzer aus dem Boden haben möchte bin ich mir nicht sicher ob ich unbedingt einen Walzenschleifer brauche ?
Würde da wohl ein Tellerschleifer reichen ?
Zweite Frage die sich stellt ist die Oberflächenbehandlung .Was nehme ich dafür .Wasserlack oder ein Oel ?

Über Antworten freut sich Walter

[benben]

Hallo,

Tellerschleifmaschine reicht meist, mit der Walze ist die Gefahr des durchschleifens doch recht gross!
Da du bei der geringen Nutzschicht kaum garantieren kannst die?komplette alte Oberfläche zu entfernen, solltest du versuchen rauszukriegen was drauf war!
Es muss nicht genau das sein, sollte sich aber vertragen!

Viel Spaß! ;)

Gruss
Ben

[Ernst Spangenberger]

Tellerschleifer ist gleichmäßiger als ein Walzenschleifer. In den Ecken kannst du mit einem Deltaschleifer schleifen.
Wenn das blanke Holz überall frei liegt, ohne alte Lackreste, empfehle ich einen wasserbasierten PU-Lack, z.B. sowas http://www.bona.com/de/Deutschland/Bona-System/Oberflaeche/Lacke/Bona-Traffic-Antislip/ So einen Lack kannst du leicht und schnell mit der Rolle auftragen, und die Geruchsbelästigung ist minimal.
Meiner war von Mega, ist schon über 10 Jahre drauf und immer noch prima.
Zuvor hatte ich das Parkett abgeschliffen und mit einem Bio-Öl versiegelt. Nach 1 Woche waren schon die Laufwege zu sehen. Also alles noch mal abgeschliffen und dann den o.g. PU-Lack aufgetragen, seit dem bin ich zufrieden.

[Raphael]

Unser Eichenparkett sollte auch mal wieder aufgearbeitet werden. Habe sowas noch nie gemacht und wollte fragen, wie heikel das ganze ist, kann man das mit dem Tellerschleifer auch ohne Erfahrung selber machen, oder sollte ich mir beim 1. mal Hilfe holen von einem Profi. Will zwar den Boden nicht ruinieren, aber wenns nicht so schwierig ist, würd ichs schon selbst machen. Das ist der Boden, den wir haben. Ist bis jetzt noch nie abgeschliffen worden, also noch original

[dermike]

das ganze ist beim ersten mal eine Frage des handwerklichen Könnens. Wenn Du dir handwerklich was zutraust, kannst Du das durchaus machen. Als Heimwerker arbeitet man des Öfteren genauer wie die Profis. Und wenn dann wirklich mal ein Patzer drin ist, macht das auch nichts. Der Tellerschleifer ist da auch problemloser, allerdings musst Du kräftig pressen, sonst geht nicht viel. Beim Walzenschleifer muss immer Bewegung drin sein, sonst gibts kräftige Dellen im Parkett. Schon vor dem Einschalten in Bewegung setzen. Bei mir gings ganz gut, allerdings bei Lichteinfall sieht man schon einige Wellen. Ein Spiegel ist es nicht geworden. Bei Kunstlicht allerdings erste Sahne. Achte darauf alle alten Lackreste müssen weg, sonst gibt's später Flecken. Zum Versiegeln Wasserlack was besseres gibt's nicht. Ein Tipp, auf geschliffenem und lackiertem Parkett niemals mit Straßenschuhen laufen, dann hält die Sache geschätzt 30 Jahre. Unser Wohnzimmer ist nach geschätzt 15 Jahren immer noch einwandfrei. Im Schlafzimmer auch gut, allerdings noch frisch. Die Sauerei ist allerdings auch nicht zu unterschätzen, aber man spart ja auch einen Kurzurlaub bei der Aktion.
wünsche viel Erfolg
Michael

[Ernst Spangenberger]

Hallo Raphael,
das kommt drauf an, ob das Parkett massiv ist, oder ob es nur eine ca. 2,5 mm dicke Nutzschicht hat, und der Rest ist Fichte oder Spanplatte.
Wenn es nur eine dünne Nutzschicht hat, würde ich das den Fachmann machen lassen wegen der Haftung für eventuelle Schäden (Durchschleifen).
Wenn es Vollholz ist, stellt das Abschleifen kein Problem dar, du brauchst halt nur starke Oberarme, um den Tellerschleifer im Zaum zu halten.
Das Problem sehe ich woanders: Das Parkett ist geölt. Öl kann ziemlich tief einziehen, v.a. in den Fugen, das bekommst du vermutlich nie ganz raus aus dem Holz, selbst bei Vollholz. Wasserbasierte Siegellacke halten also da drauf nicht 100%, du müsstest den Boden anschließend wieder ölen. Öl ist aber nicht so haltbar wie PU-Lacke, also wird nach einiger Zeit das Parkett wieder unansehnlich werden.
Dies alles unter Vorbehalt, ich bin kein Fachmann.

[Konrad Holzkopp]

Guude,

Vorsicht bei Fertigparkett!
Ich kenne mehrere Fälle, bei denen sich durch den Auftrag von wasserbasierten Lacken
die "Nutzschicht" von der Trägerschicht gelöst haben.
Ich würde zuerst an einer Stelle, die von einem Schrank o.Ä. zuverlässig zugestellt wird, testen.
Dabei lieber etwas stärker auftragen um zu durchnässen.

Gut Holz! J.

[Walter Daum]

[In Antwort auf #79423]
Hallo Leute

Heute habe ich das Parkett mit einem großem Tellerschleifer geschliffen.
Habe mir alles bei einem Werkzeugverleih im Ort ausgeliehen !
Alles sah ganz gut aus aber das Parkett das ich vor 20 Jahren gelegt hatte trumpfte mit dem hartem Klarlack.
Musste deshalb noch mal los weil ich nicht mit dem 40er Korn anfangen konnte .Da musste der 24er ran!

Nach ein Paar Minuten hatte ich die Maschine im Griff.
Leicht in der Hand führen und steuern mit sehr leichtem Druck oder Zug.
Die Stöße des 200mm breitem Fertiparkett muss ich nacharbeiten und dann die ganze Fläche mit 120er nochmal schleifen .
Also habe ich geschliffen 24,40 60 120er.
Dann werde ich anfeuchten ,trocknen lassen 150er Schliff, grundieren schleifen und zwei mal Wasserlack.
Ich hoffe das wird was .

LG Walter

[dermike]

Glückwunsch,

Michael

[Johannes M]

Hallo Walter,

beim lackieren auf die Angaben des Lackherstellers achten. es wird meistens angegeben wieviel Lack pro Schicht aufgetragen werden soll. Diese Menge schafft man aber nur mit viel Übung. Du wirst also eher 3 oder 4 Anstriche brauchen, um die Schichtstärke zu erreichen und bei zu dünner Lackschicht leidet die Haltbarkeit der Lackierung.

Es grüßt Johannes