Liebe Holzwerkergemeinde,
nachdem ich hier schon sehr lange mitlesen darf und viele interessante Anregungen und Projekte gesehen habe, möchte ich heute auch mal ein kleines Projekt einstellen. Es ist keine große Sache, aber mal was zum gucken und für den Einen oder Anderen auch als Anregung.
Mein Vorkeller war immer recht duster und man musste auch am Tage Licht einschalten, um die Schlüssellöcher zu finden. Das sollte anders werden. Von einem anderen Projekt war noch eine schöne Scheibe in MasterCaree übrig und die wollte ich in die Durchgangstür einsetzen.

Die Tür selber ist aus Blech, vom Innenleben musste ich mich überraschen lassen.
40 mm Stärke zu 4 mm Scheibe, da muss einiges angepasst werden.
Aus zwei astfreien Reststücken wurden passende Leisten gefertigt, 150 x 5,5 x 3,0 cm, mit Hobel und Dickte. Dann wurde Oberseite mittig und Unterseite je 7 mm vom Rand mit der KS eine Nut eingesägt, da wo später das Glas sitzen soll und unten das Türblatt. Danach wurde oben ein viertelstabähnliches Profil angefräst von beiden Seiten und unten mit einem Falzfräser 40 mm ausgenommen. Als Letztes noch die unteren Kanten abgerundet mit 3 mm. Wem das letzte zu fipsig ist an einer großen Maschine, wird dafür eher eine Oberfräse im Tisch verwenden. Da die Stäbe ca. 160 lang waren, hatte man aber noch genügend Führung.
Dann hab ich mit einem schmalen Scheibenfräser die eine Glasleiste ausgetrennt.
Kurz überschleifen (hier hab ich leider etwas gespart mit Mühe, man sieht die Messerschläge nach dem Farbauftrag), grundieren mit Farbe, zweiter Schliff, rundum Grau spritzen mit der elektrischen Wagner + Filigrandüse. Hiermit lässt sich der Farbauftrag recht gut und feinfühlig dosieren, ohne den ganzen Raum zu kontaminieren.

Dann kam das Loch in die Tür. Möglichst senkrecht in allen vier Ecken des einseitig aufgezeichneten Rechtecks 4 mm gebohrt (bei mir mit dem mobilen Bohrständer, Antirutschbelag drunter), danach mit dünner Scheibe ausgeflext.
Das Innenleben dieser Tür besteht, Gott sei Dank, nicht aus einer GiKa-Platte, sondern aus engen Papierwaben, die mit den Blechen verklebt sind. Damit bleibt der Rest der Tür auch sehr stabil, wenn der Ausschnitt raus ist. Der ließ sich dann auch gut rausnehmen.

Mit der Feile noch die Kanten kurz glätten, dann war der Korpus vorbereitet. Eigentlich wollte ich an 2 langen und einer kurzen Seite meine umfassende Glasleiste einsetzen, nachdem ich sie auf Gehrung zugeschnitten hatte. Die Leisten passten auch recht stramm und hielten von allein, nur ließ sich nach der ersten senkrecht, ersten waagerecht die zweite lange nicht mehr einsetzen, da die Gehrungen doch alles recht eng machten. Also hab ich von den beiden kurzen Leisten den Steg auf der Seite entfernt, von der die Scheibe dann eingesetzt werden sollte. Lange Leisten eingepasst, kurze Stücke eingesteckt, Steg wieder angeleimt, Glashalteleisten zugeschnitten, Vorlegeband aufgeklebt, Scheibe drauf, Glasleisten vorgebohrt und eingeschraubt, Farbtupfer auf die Schraubenköpfe und fertig war das Teil.
Sicher hätte man ein schlankeres Leistenprofil wählen können, aber insgesamt sieht die hellgraue Tür mit den dunkleren Leisten und der Ornamentscheibe recht stimmig aus, finde ich. Und die Sicherheit leidet auch nicht so arg, man kann durch diese Öffnung eigentlich nicht durchsteigen, ohne Schaden zu nehmen
Ich hoffe, es gefällt Euch ein wenig
Freundliche Grüße
Uli