Verständnisfrage Oberfrästisch
Re: Verständnisfrage Oberfrästisch
[In Antwort auf #74001]
hallo Rolf,
ich kann die Bedenken von Udo nur unterstreichen.
Als ich Deine Fotos gesehen habe, lief es mir kalt über den Rücken.
Vor etlichen Jahren wollte ich auch mal eine Kante mit der Oberfräse abrichten und schob das Werkstück so wie Du zwischen Anlage und Fräser durch. Das Werkstück wurde irgendwie erfasst und flog durch die Werkstatt. Der Fräserschaft wurde verbogen und die Welle der Oberfräse bekam einen Schlag.
Das war für mich der Anlass aus der Holzbearbeitung mit Maschinen auszusteigen. Ich habe es nie bereut...
viele Grüsse
reinhold
hallo Rolf,
ich kann die Bedenken von Udo nur unterstreichen.
Als ich Deine Fotos gesehen habe, lief es mir kalt über den Rücken.
Vor etlichen Jahren wollte ich auch mal eine Kante mit der Oberfräse abrichten und schob das Werkstück so wie Du zwischen Anlage und Fräser durch. Das Werkstück wurde irgendwie erfasst und flog durch die Werkstatt. Der Fräserschaft wurde verbogen und die Welle der Oberfräse bekam einen Schlag.
Das war für mich der Anlass aus der Holzbearbeitung mit Maschinen auszusteigen. Ich habe es nie bereut...
viele Grüsse
reinhold
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Re: Verständnisfrage Oberfrästisch
Hallo
Das wollte ich damit auch sagen .
Einen schönen Sonntag Euch allen noch
LG Walter Daum
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Re: Verständnisfrage Oberfrästisch
or etlichen Jahren wollte ich auch mal eine Kante mit der Oberfräse abrichten und schob das Werkstück so wie Du zwischen Anlage und Fräser durch. Das Werkstück wurde irgendwie erfasst und flog durch die Werkstatt. Der Fräserschaft wurde verbogen und die Welle der Oberfräse bekam einen Schlag.
Danke für die Anmerkung!
Ist mir auch irgendwann passiert, aber als das Werkstück mit dem Fräserschnitt geführt wurde, also von rechts nach links. Andersrum verhält sich das Werkstück nicht anders als im Gegenlauf am Längsanschlag entlang, wenn der Fräser dort in der Lücke steht.
Frage: Wo ist der Unterschied dazu eine Nut mitten im Brett zu schneiden? Da muss mand as Werkstück auch gegen den Längsanschlag drücken.
Gruss
Rolf
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Re: Verständnisfrage Oberfrästisch
[In Antwort auf #74005]
Hallo Heiko,
nach den Anmerkungen von Johannes wird das Werkstück offenbar nicht in den Fräser gezogen wenn die Schnitttiefe gering bleibt. Im Prinzip ist das genau das, was man beobachten kann. Bezüglich der Spanabnahme bleibt natürlich einiges an Fragen offen. Die maximale 3mm, die meine Dickenhobelmaschine angeblich verträgt nutze ich auch nicht. Wenn man nun mit Fräser und Anlaufring geringen Abstands arbeitet? (Druckfedern natürlich ebenfalls)
Bleibt noch die Frage der Vergleichbarkeit mit dem Fräsen einer verdeckten Nut, also wenn der Fräser mit voller Breite vor dem Längsanschlag steht, um von der Kante entfernt eine Nut zu schneiden. Die Verhältnisse scheinen mir dabei sehr ähnlich zu sein, in Bezug auf die Spanabfuhr eher schlechter.
Gruss
Rolf
der Fräser arbeitet bei dieser Anordnung im Gegenlauf, zieht aber dein Werkstück vom Anschlag weg. Auf deinen Vergleich mit der Hobelmaschine bezogen musst du also mit Druckvorrichtungen dem entgegen wirken. Der große Unterschied zur Dickenhobelmaschine ist der, dass diese Mechanisch auf eine bestimmte maximale Spanabnahme begrenzt ist. Darauf musst du am Frästisch selbst achten. Siehe Beitrag von Johannes.
Ich würde dennoch nicht so arbeiten, da jeder kleine Wackler beim Fräsen eine Delle in der Kante bedeutet. Es scheint mir eher eine Notlösung zu sein.
Hallo Heiko,
nach den Anmerkungen von Johannes wird das Werkstück offenbar nicht in den Fräser gezogen wenn die Schnitttiefe gering bleibt. Im Prinzip ist das genau das, was man beobachten kann. Bezüglich der Spanabnahme bleibt natürlich einiges an Fragen offen. Die maximale 3mm, die meine Dickenhobelmaschine angeblich verträgt nutze ich auch nicht. Wenn man nun mit Fräser und Anlaufring geringen Abstands arbeitet? (Druckfedern natürlich ebenfalls)
Bleibt noch die Frage der Vergleichbarkeit mit dem Fräsen einer verdeckten Nut, also wenn der Fräser mit voller Breite vor dem Längsanschlag steht, um von der Kante entfernt eine Nut zu schneiden. Die Verhältnisse scheinen mir dabei sehr ähnlich zu sein, in Bezug auf die Spanabfuhr eher schlechter.
Gruss
Rolf
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Re: Verständnisfrage Oberfrästisch
Hallo Rolf,
nach den Anmerkungen von Johannes wird das Werkstück offenbar nicht in den Fräser gezogen wenn die Schnitttiefe gering bleibt.
Ich glaube das hat er nicht gemeint. Er schreibt ja, dass die Kraft sehr klein ist. Nicht aber, dass das Werkstück nicht in den Fräser gezogen wird. Und eben das ist auch meine Erfahrung. Der Fräser wird das Werkstück schon ein wenig vom Anschlag weg ziehen.
Bleibt noch die Frage der Vergleichbarkeit mit dem Fräsen einer verdeckten Nut, also wenn der Fräser mit voller Breite vor dem Längsanschlag steht, um von der Kante entfernt eine Nut zu schneiden. Die Verhältnisse scheinen mir dabei sehr ähnlich zu sein, in Bezug auf die Spanabfuhr eher schlechter.
In diesem Fall heben sich die Kräfte gegenseitig auf. Der Fräser arbeitet also einfach ausgedrückt gleichzeitig im Gleich- und im Gegenlauf. Das ist nicht vergleichbar mit deiner Anwendung.
Gruß
Heiko
Re: Verständnisfrage Oberfrästisch
[In Antwort auf #74008]
hallo Rolf,
wie gesagt, ich fräse nicht mehr.
Aber früher habe ich in solchen Fällen (Nut in der Brettmitte) Andrucksfinger verwendet, die das Brett sauber gegen die Führung gedrückt haben.
Die Finger waren so gebaut, dass ein Rückschlag nicht möglich war.
Gruss
reinhold
hallo Rolf,
wie gesagt, ich fräse nicht mehr.
Aber früher habe ich in solchen Fällen (Nut in der Brettmitte) Andrucksfinger verwendet, die das Brett sauber gegen die Führung gedrückt haben.
Die Finger waren so gebaut, dass ein Rückschlag nicht möglich war.
Gruss
reinhold
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Re: Verständnisfrage Oberfrästisch
[In Antwort auf #74009]
Hallo Rolf,
Ein Foto genau Deines Vorgehens ist in der von mir hochgeschätzten Oberfräsen-Bibel "woodworking with the Router" von Bill Hylton unter "special hazards" abgebildet.
Der Autor rät dringend davon ab. Zitat: "It is a generally accepted rule that you never trap the work between the fence and the cutter."
Begründung:
- Schieben von rechts nach links (wie sonst üblich): Gleichlauffräsen
- Schieben von links nach rechts: kaum besser, weil "if the workpiece edges aren't parallel, if the cutter hits a knot or convoluted grain, if the wood begins to break up and splinter, the feed could be stalled and the cutter could fire the work back to you."
Ich werde es nach dieser Lektüre auf meinem Frästisch nicht ausprobieren.
Allerbeste Grüße
Florian
Hallo Rolf,
Ein Foto genau Deines Vorgehens ist in der von mir hochgeschätzten Oberfräsen-Bibel "woodworking with the Router" von Bill Hylton unter "special hazards" abgebildet.
Der Autor rät dringend davon ab. Zitat: "It is a generally accepted rule that you never trap the work between the fence and the cutter."
Begründung:
- Schieben von rechts nach links (wie sonst üblich): Gleichlauffräsen
- Schieben von links nach rechts: kaum besser, weil "if the workpiece edges aren't parallel, if the cutter hits a knot or convoluted grain, if the wood begins to break up and splinter, the feed could be stalled and the cutter could fire the work back to you."
Ich werde es nach dieser Lektüre auf meinem Frästisch nicht ausprobieren.
Allerbeste Grüße
Florian
- Thomas Kaes
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Re: Verständnisfrage Oberfrästisch
[In Antwort auf #73990]
In den T-Nuten des Tisches fehlen recht und links die horizontalen Andruckkämme,
oberseitig von deinem Werkstück eine breite Andruckfeder/Kamm.
Das würde die Sache deutlich sicherer machen.
Gruss
Thomas
In den T-Nuten des Tisches fehlen recht und links die horizontalen Andruckkämme,
oberseitig von deinem Werkstück eine breite Andruckfeder/Kamm.
Das würde die Sache deutlich sicherer machen.
Gruss
Thomas
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Re: Dank an alle! - Weitere Anmerkungen?
Thomas,
das hatte ich nicht vermerkt - Andruckstücke sind natürlich genauso wie ein Fräserschutz im Einsatz. Aus Gründen der Übersichtlichkeit war das aber alles weggenommen worden, als die Aufnahme entstand.
Die Suche hat leider nichts Braubares ergeben - ich würde aber auch ein passendes Fachbuch kaufen - welche Kräfte und Vektoren treten an den Schneiden bzw. am Werkstück auf, wenn die Schneide in das Material eindringt? Das möchte ich doch (mathematisch) nachvollziehbar haben.
Nochmal herzlichen Dank an alle, die etwas zum Thema beigetragen haben. Wenn noch mehr käme würde mich das freuen.
Gruss
Rolf
- Thomas Kaes
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Re: Dank an alle! - Weitere Anmerkungen?
Mathematisch ohne Skizzen glaube ich sinnfrei.
Aber der Hinweis auf "Ähnlichkeit" deines Aufbau zur Dickte geht aber in die richtige Richtung,
mit mehreren entscheidenden Unterschieden: eine Dickte hat Rückschlagsicherung, Ein- und Auszugswalze (= mech. Vorschub),
Druckbalken vor und hinter der Welle und ist dadurch spandickenbegrenzt; die Abnahme kann nicht
so groß werden, das wie bei deinem Frästisch die Achse der Fräserwelle erreicht bzw. überschritten wird,
und du vom Gegenlauf- ins Gleichlauffräsen gerätst.
Ich hoffe, ich konnte das Problem verständlich beschreiben.
Mechanische Abhilfe:
Falls deine Einlegeplatte links vom Fräser in seiner Achse eine Möglichkeit hätte, einen Rundstahlbolzen einzuschrauben,
wäre es unmöglich ein z.B. konisches Brett am Anschlag immer tiefer zu fräsen, und den kritischen Punkt zu erreichen
oder zu überschreiten.
(Stimmt nur, falls dein Anschlag sich parallel vor und zurückbewegen lässt,
falls er sich schrägstellen lässt, funktionierts natürlich nicht)
Gruss
Thomas