Gartentisch *MIT BILD*
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Gartentisch *MIT BILD*
Hallo zusammen,
ich möchte Euch ein schwergewichtiges Projekt vorstellen. Weniger die Konstruktion als vielmehr die Materialzusammenstellung
war hier die Herausforderung für mich. Restverwertung war auch eine Intention des Projekts. Aus einem beruflichen Vorhaben war eine
zerbrochene 4cm starke Kalksandsteinplatte sowie ein osten Thermobuche in Form von kurzen Terrassendielen (Abschnitte und Ausschuss)
übrig.
Die zerbrochene Platte
Holzreste
Die 25mm Dielen habe ich besäumt und abgerichtet. Dass Holz würde ich hinsichtlich der Sortierung für den ursprünglichen Einsatzzweck als
sehr hochwertig bezeichnen. Es wurde/wird als Riftmaterial verkauft und wurde von mir in Längen bis 3,5m verarbeitet.
Fehlstellen und Äste waren wirklich nur auf den Unterseiten vorhanden. Der Anteil an Halbrifts tendierte gegen Null.
Die Verleimung der Lamellen erfolgte mit PUR-Leim, die Kartusche wollte ich nach einem knappen Jahr Lagerzeit auch aufbrauchen. Die Leimfuge
war dabei das schwierigste, da sich der Kleber deutlich zwischen den dunklen Lamellen abzeichnet. Für eine Breitenverbindung werde ich wohl künftig auf
einen anderen Kleber/Leim zurückgreifen müssen. Kennt jemand von Euch PUR-Leim der dunkel eingefärbt oder klar verkauft wird?
Verleimung des Gestells
Da die Thermobuche nicht so dimensionsstabil ist wie ungekochtes Holz habe ich die Zapfen (16mm) so dick wie möglich belassen, die Zargenstärke beträgt 20mm.
Insgesamt hat das Gestell etwa 80*80cm bei 85cm Höhe.
Die zerbrochene Platte habe ich bei meinem Steinhändler auf der Plattensäge in eine Einlege- und die Deckplatte auftrennen lassen. EIne sinnvolle Entscheidung hinsichtlich der
Arbeitssicherheit und des Aufwands. Die erfoderlichen Trennschnitte waren eine Sache von nicht mal 20 Minuten und exakt im Winkel. Die Kantenbearbeitung und die kleinen
Ausklinkungen für die Einlegeplatte habe ich dann wieder bei mir in der Werkstatt gemacht.
Kanten und Ausklinkung - Natürlich mit Diamantwerkzeug, Schutzbrille und Gehörschutz.
So nun hatte ich alle Teile beisammen und stand vor einem Problem: Wie bekomme ich das alles zusammen?
Die Konstruktion der Einlegeplatte hatte optische Gründe. Der Tisch steht neben einer Gartenküche deren Arbeitsfläche aus dem selben Material mit gleicher Höhe und Überstand besteht.
Daher wollte ich die Einlegeplatte optisch zurücksetzen und dennoch im unteren Teil des Gestells den Schwerpunkt ausgleichen.
Nachdem ich im Herbst meine Kellerwerkstatt aufgegeben habe war ich über etwas hydraulische Unterstützung bei Zusammenbau ganz glücklich.
Probezusammenbau des Tisches
Insgesamt wiegt dieser Tisch wohl um die 160kg, wobei die Thermobuche dabei eher den David spielt.
Das Holz habe ich noch mit Öl eingelassen und die Steinplatten gesäubert und gegen Flecken imprägniert. Insgesamt war ich ca. 15 Stunden beschäftigt.
So, das war es erstmal. Ein Bild vom aufgestellten Tisch kann ich noch nicht einstellen. Mal sehen ob das Wetter einen Transport in den Garten in den nächsten Tagen zulässt.
Christoph Schmidt
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- Beiträge: 211
- Registriert: Mi 18. Jan 2017, 19:20
Re: Gartentisch
Hallo ,
finde ich schön. Massiv mit Naturmaterialien.
Ich frage mich nur warum sich die Leimfugen so absetzen?
Gruß Dominic
Re: Gartentisch
Hallo Christoph,
das ist ein schicker klassischer Entwurf, gefällt mir gut!
Liebe Grüße
Pedder
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- Beiträge: 503
- Registriert: Mi 16. Jun 2021, 09:04
Re: Gartentisch
[In Antwort auf #70878]
Hallo Christoph,
sie super aus der Tisch. Das nenne ich mal optimale Resteverwertung!
Hallo Christoph,
sie super aus der Tisch. Das nenne ich mal optimale Resteverwertung!
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- Beiträge: 37
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Gartentisch
[In Antwort auf #70880]
Hallo,
Danke für die positiven Rückmeldungen.
-ja Dominic, die Leimfugen setzen sich bei dieser Kombination deutlich ab. Jetzt ist meine Kartusche aber
leer und ich würde im Wiederholungsfall nach einem dunklen PU-Leim oder einer Alternative die klar auftrocknet suchen. Kennt jemand eine solche?
Der verwendete PUR-Kleber war von recht zäher Konsistenz und äußerst pappig, d.h. auch die Folie auf der Hobelbank. Ich habe eine ca. 5mm dicke Linie auf die zu verklebenden Lamellen (78*900mm) gespritzt und diese mit einem Spachtel so gleichmäßig und dünn wie möglich verteilt. Wie gesagt das Zeug war zäh, nicht zu vergleichen mit normalem Weissleim. Bei normalem Leim verwende ich in einem solchen Fall immer eine Schaumrolle und verteile auf beiden Teilen eine hauchdünne Schicht. Hier habe ich nur eine Seite "gespachtelt". Die offene Zeit war ebenfalls recht kurz. Beim Zwingen der drei Lamellen habe ich schon gesehen wie der Kleber leicht aufgeschäumt hat.
Verarbeitet hab ich bei ca 13-15 Grad. Die Kartusche zur besseren Verarbeitung anzuwärmen hab ich mich nicht mehr getraut.
Für Verarbeitungsratschläge oder Materialalternativen für die Zukunft wär ich Euch dankbar.
Christoph
Hallo,
Danke für die positiven Rückmeldungen.
-ja Dominic, die Leimfugen setzen sich bei dieser Kombination deutlich ab. Jetzt ist meine Kartusche aber
leer und ich würde im Wiederholungsfall nach einem dunklen PU-Leim oder einer Alternative die klar auftrocknet suchen. Kennt jemand eine solche?
Der verwendete PUR-Kleber war von recht zäher Konsistenz und äußerst pappig, d.h. auch die Folie auf der Hobelbank. Ich habe eine ca. 5mm dicke Linie auf die zu verklebenden Lamellen (78*900mm) gespritzt und diese mit einem Spachtel so gleichmäßig und dünn wie möglich verteilt. Wie gesagt das Zeug war zäh, nicht zu vergleichen mit normalem Weissleim. Bei normalem Leim verwende ich in einem solchen Fall immer eine Schaumrolle und verteile auf beiden Teilen eine hauchdünne Schicht. Hier habe ich nur eine Seite "gespachtelt". Die offene Zeit war ebenfalls recht kurz. Beim Zwingen der drei Lamellen habe ich schon gesehen wie der Kleber leicht aufgeschäumt hat.
Verarbeitet hab ich bei ca 13-15 Grad. Die Kartusche zur besseren Verarbeitung anzuwärmen hab ich mich nicht mehr getraut.
Für Verarbeitungsratschläge oder Materialalternativen für die Zukunft wär ich Euch dankbar.
Christoph
Re: Gartentisch
[In Antwort auf #70878]
Hallo Christoph,
von dem Design bin ich begeistert.Auch die Kombination der Materialien sieht sehr gut aus. Die gedeckten Farben harmonieren sehr schön. Nun bin ich auf das feuernde Öl und die Steinoberfläche nach dem Einlassen gespannt. Da verändert sich meiner Erfahrung nach der Gesamteindruck nochmals. Aber an solch einem Tisch, im Garten Kochvorbereitungen - bei schönem Wetter und einem guten Glas Wein. Aber das ist ein anderes Forum.
Herzlichen Gruß
Uwe
Hallo Christoph,
von dem Design bin ich begeistert.Auch die Kombination der Materialien sieht sehr gut aus. Die gedeckten Farben harmonieren sehr schön. Nun bin ich auf das feuernde Öl und die Steinoberfläche nach dem Einlassen gespannt. Da verändert sich meiner Erfahrung nach der Gesamteindruck nochmals. Aber an solch einem Tisch, im Garten Kochvorbereitungen - bei schönem Wetter und einem guten Glas Wein. Aber das ist ein anderes Forum.
Herzlichen Gruß
Uwe
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- Registriert: So 3. Mär 2013, 22:19
Re: Gartentisch
Hallo Christoph,
gelungene Resteverwertung, schöner Tisch! Aufgrund des Gewichtes quasi ein Immobiliar!
PU- Leim fugen: Vorher mit Paketband abkleben. Beim Zusammenfügen, bevor die Endposition erreicht ist, nimmt man mit einem dünnen Schreibendreher, die Leimwulst aus dem Spalt ab.
Weissleim:
Nachdem ich Weissleim jahrelang brav immer zweiseitig aufgetragen habe , sagte mir ein Tischlermeister das sei gar nicht nötig. In der Tat, es hält auch einseitig einwandfrei. So lange Mikroperlen beim Pressen hervortreten, ist es offensichtlich genug Leim.
Schaumstoffrollen nehme ich auch manchmal. Bei der Leimholzherstellung verteilt man damit leicht relativ viel Leim auf die Kanten. Bei kleineren Projekten nehme ich inzwischen wieder eine Leimflasche mit Tülle und verstreiche den Leim mit dem Finger,da hat man ein auch ganz gutes Gefühl für die richtige Leimstärke.
Gruss,
Michael K.
Re: Gartentisch
[In Antwort auf #70890]
Hallo Christoph,
bin gerade aus der Werkstatt gekommen und habe Dir mal die Daten zu den von mir verwendeten PUR Kleber notiert:
1. für die Verarbeitung von gehobelten, "glatten" Holz verwende ich Kleiberit PUR Leim 501. Diesen trage ich mit einer Zahnspachtel mit ganz feiner Zahnung auf. Für die Stellen mit schlechter Erreichbarkeit, bzw. bei kleinen Teilen oder bei Klebungen mit wenig Kleberauftrag, verwende ich schmal geschnittene MPX bzw. Metallabschnitte. ca 150mm lang, 0,5mm stark und dann von 5 bis 20mm breit. Der Kleber hat 20 Minuten offene Zeit. Wenn die Temperatur höher und die Luftfeuchtigkeit hoch ist, geht es schneller. Ungeöffnet ca. 9 Monate lagerstabil. Bei dem geöffneten Gebinde verpacke ich, bei selteneren Anwendungen, den Kleber in einen Gefrierbeutel mit Clipverschluß und anschließend in eine großzügigen Doppellage Diskounteralufolie, dichtschließend. Gelagert wird auf dem Kopf stehend. So hält er derzeit schon über ein Jahr.
2. für die Verarbeitung von Teilen die Ausrisse und kleine Fugen haben, verwende ich Beko Fibcon 15 faserverstärkt. Diesen habe ich bei meinem Krenovhobelbau verwendet. Offene Zeit 15 Minuten. Aplikation und Anbruchhandhabung wie oben beschrieben.
Bitte immer die umfassende Schutzausrüstung einhalten und als Handschuhe Nitrilhandschuhe verwenden. Die Inhaltsstoffe und besonders Isocyanat ist nicht ohne! Man sollte immer davon ausgehen, dass PUR Kleber schäumend aushärten. Sehr gut Erfahrungen habe ich mit dem anschließenden Einsatz von scharfen Beiteln zur Entfernung von Überständen nach der vollständigen Aushärtung gemacht. Gut reinigen lässt sich der Kleber mit Aceton wenn er noch frisch ist, Da ich in dem Augenblick ja eh die Schutzausrüstung verwende, ergibt kein weiterer Aufwand.
Wünsche Dir weiterhin viel Spass bei Deinen Arbeiten,
mit herzlichen Grüßen
Uwe
Hallo Christoph,
bin gerade aus der Werkstatt gekommen und habe Dir mal die Daten zu den von mir verwendeten PUR Kleber notiert:
1. für die Verarbeitung von gehobelten, "glatten" Holz verwende ich Kleiberit PUR Leim 501. Diesen trage ich mit einer Zahnspachtel mit ganz feiner Zahnung auf. Für die Stellen mit schlechter Erreichbarkeit, bzw. bei kleinen Teilen oder bei Klebungen mit wenig Kleberauftrag, verwende ich schmal geschnittene MPX bzw. Metallabschnitte. ca 150mm lang, 0,5mm stark und dann von 5 bis 20mm breit. Der Kleber hat 20 Minuten offene Zeit. Wenn die Temperatur höher und die Luftfeuchtigkeit hoch ist, geht es schneller. Ungeöffnet ca. 9 Monate lagerstabil. Bei dem geöffneten Gebinde verpacke ich, bei selteneren Anwendungen, den Kleber in einen Gefrierbeutel mit Clipverschluß und anschließend in eine großzügigen Doppellage Diskounteralufolie, dichtschließend. Gelagert wird auf dem Kopf stehend. So hält er derzeit schon über ein Jahr.
2. für die Verarbeitung von Teilen die Ausrisse und kleine Fugen haben, verwende ich Beko Fibcon 15 faserverstärkt. Diesen habe ich bei meinem Krenovhobelbau verwendet. Offene Zeit 15 Minuten. Aplikation und Anbruchhandhabung wie oben beschrieben.
Bitte immer die umfassende Schutzausrüstung einhalten und als Handschuhe Nitrilhandschuhe verwenden. Die Inhaltsstoffe und besonders Isocyanat ist nicht ohne! Man sollte immer davon ausgehen, dass PUR Kleber schäumend aushärten. Sehr gut Erfahrungen habe ich mit dem anschließenden Einsatz von scharfen Beiteln zur Entfernung von Überständen nach der vollständigen Aushärtung gemacht. Gut reinigen lässt sich der Kleber mit Aceton wenn er noch frisch ist, Da ich in dem Augenblick ja eh die Schutzausrüstung verwende, ergibt kein weiterer Aufwand.
Wünsche Dir weiterhin viel Spass bei Deinen Arbeiten,
mit herzlichen Grüßen
Uwe