Hallo zusammen,
ich möchte Euch ein schwergewichtiges Projekt vorstellen. Weniger die Konstruktion als vielmehr die Materialzusammenstellung
war hier die Herausforderung für mich. Restverwertung war auch eine Intention des Projekts. Aus einem beruflichen Vorhaben war eine
zerbrochene 4cm starke Kalksandsteinplatte sowie ein osten Thermobuche in Form von kurzen Terrassendielen (Abschnitte und Ausschuss)
übrig.

Die zerbrochene Platte

Holzreste
Die 25mm Dielen habe ich besäumt und abgerichtet. Dass Holz würde ich hinsichtlich der Sortierung für den ursprünglichen Einsatzzweck als
sehr hochwertig bezeichnen. Es wurde/wird als Riftmaterial verkauft und wurde von mir in Längen bis 3,5m verarbeitet.
Fehlstellen und Äste waren wirklich nur auf den Unterseiten vorhanden. Der Anteil an Halbrifts tendierte gegen Null.
Die Verleimung der Lamellen erfolgte mit PUR-Leim, die Kartusche wollte ich nach einem knappen Jahr Lagerzeit auch aufbrauchen. Die Leimfuge
war dabei das schwierigste, da sich der Kleber deutlich zwischen den dunklen Lamellen abzeichnet. Für eine Breitenverbindung werde ich wohl künftig auf
einen anderen Kleber/Leim zurückgreifen müssen. Kennt jemand von Euch PUR-Leim der dunkel eingefärbt oder klar verkauft wird?


Verleimung des Gestells
Da die Thermobuche nicht so dimensionsstabil ist wie ungekochtes Holz habe ich die Zapfen (16mm) so dick wie möglich belassen, die Zargenstärke beträgt 20mm.
Insgesamt hat das Gestell etwa 80*80cm bei 85cm Höhe.
Die zerbrochene Platte habe ich bei meinem Steinhändler auf der Plattensäge in eine Einlege- und die Deckplatte auftrennen lassen. EIne sinnvolle Entscheidung hinsichtlich der
Arbeitssicherheit und des Aufwands. Die erfoderlichen Trennschnitte waren eine Sache von nicht mal 20 Minuten und exakt im Winkel. Die Kantenbearbeitung und die kleinen
Ausklinkungen für die Einlegeplatte habe ich dann wieder bei mir in der Werkstatt gemacht.


Kanten und Ausklinkung - Natürlich mit Diamantwerkzeug, Schutzbrille und Gehörschutz.
So nun hatte ich alle Teile beisammen und stand vor einem Problem: Wie bekomme ich das alles zusammen?
Die Konstruktion der Einlegeplatte hatte optische Gründe. Der Tisch steht neben einer Gartenküche deren Arbeitsfläche aus dem selben Material mit gleicher Höhe und Überstand besteht.
Daher wollte ich die Einlegeplatte optisch zurücksetzen und dennoch im unteren Teil des Gestells den Schwerpunkt ausgleichen.
Nachdem ich im Herbst meine Kellerwerkstatt aufgegeben habe war ich über etwas hydraulische Unterstützung bei Zusammenbau ganz glücklich.


Probezusammenbau des Tisches
Insgesamt wiegt dieser Tisch wohl um die 160kg, wobei die Thermobuche dabei eher den David spielt.



Das Holz habe ich noch mit Öl eingelassen und die Steinplatten gesäubert und gegen Flecken imprägniert. Insgesamt war ich ca. 15 Stunden beschäftigt.
So, das war es erstmal. Ein Bild vom aufgestellten Tisch kann ich noch nicht einstellen. Mal sehen ob das Wetter einen Transport in den Garten in den nächsten Tagen zulässt.
Christoph Schmidt