schon wieder Stichsäge ;-)

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
André
Beiträge: 10
Registriert: Di 15. Jan 2013, 00:10

Re: schon wieder Stichsäge ;-)

Beitrag von André »

[In Antwort auf #48666]
Hallo,

ich habe eine blaue Bosch GST 135 CE. Ein wirkliche gutes Gerät. Ich restauriere einen alten 20er Jollenkreuzer. Ich muss sehr viel mit der Stichsäge arbeiten weil die wenigsten Teile an einem Segelboot gerade sind.
Dieses Gerät kann ich sehr empfehlen, da ich finde, dass das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Die Säge hat alles was du brauchst. Splitterschutz, Absaugung, Gebläse, Sägeblattführung für dicke Bretter. Man kann auch einen Adapter für die Schiene kaufen. Eine Stichsäge mit Anschlag funktioniert aber nur bei sehr dünnen Brettern da sonst das Sägeblatt verzieht.
btw: die Sägeblätter mit den umgedrehten Zähnen kannst du in die Tonne treten. Spielerei.

Gruss
André



Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: schon wieder Stichsäge ;-)

Beitrag von Guido Henn »

[In Antwort auf #48655]
Hallo Heinrich,

mit einer vernünftigen Markenstichsäge (egal ob Festool, Bosch blau etc.) kannst du fast nix falsch machen.

Viel wichtiger noch als die Säge - und das merkt man ja schon an den neueren Beiträgen - ist das eingesetzte Stichsägeblatt.

Ich bin beispielsweise überhaupt kein Freund von den revers verzahnten Sägeblätter (wo die Zähen von der Säge weg nach unten zeigen). Ich halte die Dinger für recht gefährlich, weil auch die wenigsten wissen, dass man bei diesen Sägeblättern unbedingt die Pendelung komplett ausschalten muss - also auf 0. Dann kann ich aber nur noch dünne Werkstücke wie z. B. Laminat damit sägen. Ein halbwegs kleverer Holzwerker sägt die Dielen von der Rückseite mit einem normalen Sägeblatt.

Auch die Führungsschiene passt irgend wie nicht zu einer Stichsäge, die ihren Haupteinsatzzweck in Form- und Kurvenschnitte, sowie im Herstellen von Ausklinkungen und Aussparungen hat. Und wenn man es dennoch versuchen möchte, dann braucht man auch hier ein ganz spezielles Sägeblatt, sonst wird das nix - und selbst dann ist das überhaupt kein Vergleich zur Kreissäge.

Zu den Sägeblättern (und zur Stichsäge) habe ich mal was in der Holzidee 4 geschrieben. Den Text zu den Sägeblättern hänge ich hier einfach mal kurz an, vielleicht hilft das ja auch etwas.

Schöne Grüße

Guido

Hier der Text:

"Für jedes Material und jede Anwendung das passende Sägeblatt

Eine Stichsäge ist immer nur so gut wie das eingesetzte Sägeblatt. Daher ist es besonders wichtig die unglaublich vielen, unterschiedlichen Stichsägeblätter richtig einordnen zu können. Ein Unterscheidungsmerkmal lässt sich besonders leicht erkennen, das ist die verzahnte Länge des Sägeblatts. Sie wird bei Festool-Sägeblättern mit der ersten Zahl auf dem Sägeblatt angegeben. Auch wenn das Sägeblatt beispielsweise 75 mm lang ist, heißt das nicht, dass man damit auch 75 mm starke Hölzer durchsägen kann. Um die tatsächlich zu bearbeitende Materialstärke zu errechnen, sollten Sie bei Sägeblättern für Holz ca. 20 - 25 mm abziehen. Bei dem 60 mm langen Spezial-Sägeblatt für Edelstahl, bleiben sogar „nur“ 10 mm Materialstärke übrig, was aber angesichts des Materials VA ein wirklich hervorragender Wert ist. Damit wären wir auch schon beim zweiten Unterscheidungsmerkmal, dem zu bearbeitenden Material. Auch das sieht man Festool-Sägeblättern direkt an, weil sie über eine Farbcodierung an den Aufnahmeenden verfügen. So signalisiert ein gelber Aufnahmenocken die Bearbeitung von Holz, Holzwerkstoffen und weichen Kunststoffen, während beispielsweise ein blau eingefärbtes Ende ein Sägeblatt für Eisen, Alu, Bunt- und NE-Metalle kennzeichnet. Goldene Stichsägeblätter deuten auf ein besonders starkes und breites Sägeblatt hin, das hervorragende winkelgerechte Schnittkanten hinterlässt und besonders für den Einsatz mit einer Führungsschiene geeignet ist. Auch die Breite eines Stichsägeblatts lässt sich auf den ersten Blick gut erkennen. Dabei eignet sich ein schmales Sägeblatt besonders gut für Kurvenschnitte, da man mit ihm besser „um die Ecke“ sägen kann, als mit einem breiten Stichsägeblatt, das hingegen bessere „Geradeaus“-Schnittqualitäten besitzt. Weitere Unterschiede, die man aber auf den ersten Blick nicht so gut erkennen kann, sind die Zahnteilung, der Zahnschliff und das Material aus dem das Sägeblatt gefertigt ist. Bei der Zahnteilung kann man grob sagen, je mehr Zähne, um so feiner ist der Schnitt. Beim Zahnschliff unterscheidet man „geschränkte“ Zähne für einen schnellen Schnitt, konisch zum Rücken hin geschliffene Zähne für besonders saubere Schnittkanten und gewellte Blätter mit gefrästen Zähnen (alle „blauen“ Sägeblätter). Beim Material sollte man besonders Sägeblätter aus HS-Bimetall hervorheben, sie sind hochtemperaturbeständig und extrem verschleißfest."



Martin D.
Beiträge: 82
Registriert: Mi 24. Okt 2012, 09:54

Re: schon wieder Stichsäge ;-)

Beitrag von Martin D. »

[In Antwort auf #48664]
Der Meinung muss ich mich anschließen!

Beim Verschlagen unseres neuen Schuppens habe ich ohne Splitterschutz mit dem groben Sägeblatt(soll ja schnell gehen...) derbe Ausrisse gehabt - ein fall fürs Schleifpapier.

Selbst mit einem alten Splitterschutz drauf war dann das Ergebnis schon so sauber dass eine Nacharbeit unnötig war.

Wenns wirklich sauber werden soll feines Blatt und neuer Splitterschutz...

Gruß,

Martin


BERND R.
Beiträge: 17
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: schon wieder Stichsäge ;-)

Beitrag von BERND R. »


Hallo.

ich hatte mich damals nach dem meine 10! jahre alte bosch grün ohne pendelhub und sonst was den geist echt aufgegeben hatte zu einer dewalt maschine entschieden . seit dem ist die maschine nicht mehr nur für spezialarbeiten da sondern macht viel mehr als ich sonst gemacht hab. ich glaube die konstruktion ist ja von elu und hat sich einige jahre bewährt.
ich dachte auch immer man kann mit der stichsäge keine geraden schnitte machen, aber mit der gelben gehts doch wesentlich besser als mit meiner alten. die blattführung ist wirklich sehr massiv und auch der fuß ist stabil und einfach zu verstellen. Des weiteren bietet sie absaugung und regulierbare Blaseinrichtung sowie elektronische drehzahlregelung.

Ich komme ganz super damit klar. hab auch nen ordentlichen Händler in der nähe. Glaube das ist oft wichtiger als die marke selber.

lg bernd



Heinrich Werner
Beiträge: 570
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Re: schon wieder Stichsäge ;-)

Beitrag von Heinrich Werner »

[In Antwort auf #48667]
Hallo Leute,
erstmal vielen Dank für die zahlreichen wirklich guten Hinweise. Ich denke, dass die Geschichte mit der Führungsschiene als Argument für Festool nunmehr vergessen werden kann, obwohl vielleicht Guidos Eigen-Zitat darauf hindeutet, dass beim Einsatz dicker Sägeblätter und Verarbeitung von Metall sie einen Sinn machen könnte. Auch die aufwändige Sägeblattführung bei Festool scheint vom Ergebnis her niemanden so richtig "vom Hocker zu hauen"...:-), es bleibt die Geschichte mit der Absaugung. Mich nervt es einfach, ständig pusten zu müssen, um die vorgezeichnete Linie zu erkennen, hier ist vielleicht die Fein-Maschine ein guter Tipp....dürfte aber wohl preislich auch im Bereich Festool angesiedelt sein. Ausprobieren ist bei uns in der "Provinz" schwierig, es gibt kaum einen Händler, der die gängigen Geräte auf Lager hat :-(
Bin für jede weitere Idee dankbar...es soll ja eine Anschaffung für´s Leben sein und kein Spontan und/oder Lustkauf!

Gruß

Heinrich


Heinrich Werner
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Re: schon wieder Stichsäge ;-)

Beitrag von Heinrich Werner »

[In Antwort auf #48660]
Hallo Reiner,

hier kannst Du unter Benutzerprofilen, in denen sich viele Forumskollegen "verewigt" haben, die Standorte sehen...eine nette Sache, auch wenn man sich mal zum praktischen oder theoretischen Austausch treffen will...
Gruß

Heinrich


Heinrich Werner
Beiträge: 570
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Re: schon wieder Stichsäge ;-)

Beitrag von Heinrich Werner »

[In Antwort auf #48659]
Hallo Martin, guter Tipp mit Axminster...aber die haben auch so viele andere feine Sachen im Sortiment....so dass es im Endeffekt wieder teurer werden könnte...;-)

Gruß

Heinrich


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: schon wieder Stichsäge ;-)

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #48664]
Hallo Martin,

Ausschnitte bei Arbeitsplattn kann man ach ohne Splitterschtz machen. Waschbecken und Kochfeld decken ja ab.

Man kann das Splittern aber dennoch auf verschiedene Arten verhindern:

1. Mit einem scharfen Cutter die Sägelinie vorritzen
2. Mit Kreppband abkleben (Dann kann man auch besser anzeichnen.

Wichtig ist bei beschichteten Platten, ein wirklich gutes Sägeblatt, dann reißt nichts aus.

Zu den nach unten gezahnten Sägeblättern habe ich auch ein espaltenes Verhältnis. Man muss damit sehr aufpassen.

Gruß

Heiko


Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: schon wieder Stichsäge ;-)

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #48671]
Gegen die Fein ist die Festool ein Sonderangebot. Die Fein steht mit 454 € im Fein-Katalog. nur mal als Info. Außerdem hat sie eine spezielle Sägeblattaufnahme, die auch die Beschaffung von Verbreuchsmaterial (Sägeblätter) verteuert. Und ob dann so eine große Auswahl an Sägeblätter erhältlich ist wage ich auch zu bezweifeln. Außerdem ist die Fein primär für Metallarbeiten konzipiert.


Marcel Miraballes
Beiträge: 46
Registriert: Mi 27. Feb 2013, 14:59

Re: schon wieder Stichsäge ;-)

Beitrag von Marcel Miraballes »


Hallo,

ich habe selber eine Makita 4341 (bis auf das Gehäuse baugleich mit der neuen 4351) und bin damit recht zufrieden. Liegt angenehm in der Hand und kann alles was man von einer Stichsäge erwartet.
Habe auch schon mit der Festo eines Freundes gearbeitet, kein großer Unterschied zur Makita festzustellen.

Habe von der Arbeit mal spaßeshalber eine Hilti WSJ 850 ausgeliehen und muss sagen, dass diese die beiden Sägen deutlich in den Schatten stellt. Spürbar geringere Vibrationen, merklich höhere Leistung, aber leider teuer. Dazu gibt es auch noch eine Staubabsaugung, die auf die Säge aufgesteckt werden kann. (Dann braucht man wegen eines Schnittes mit der Stichsäge nicht gleich den Staubsauger anschleppen). Für meine gelegentliche Anwendung in der Hobbywerkstatt übertrieben (außerdem habe ich nur Makitas und als stationäre Maschinen Metabos), aber bestimmt eine Investition fürs Leben.

Viele Grüße
Marcel


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