Herstellung Schiebetürenschrank
Re: Herstellung Schiebetürenschrank
[In Antwort auf #42559]
Hallo Herbert,
vielen Dank für die aufwändige Dokumentation. So etwas lese ich einfach gern. Der Schrank gefällt mir gut; technisch ist er sicher hervorragend ausgeführt. Ein paar Anmerkungen zur Gestaltung habe ich aber auch:
Die sichtbaren Böden hinter den Scheiben finde ich nicht günstig, hier wäre es gefälliger gewesen, die Böden auf Höhe der jeweiligen Rahmen zu haben (oder umgekehrt).
Die Zerlegung des Ausgangsmaterials in dünne Streifen und die Herstellung von Leimholz mag technisch die beste Lösung sein, um solche großen Füllungen gegen Verzug zu sichern, optisch ist sie das für mich nicht. Kleinere Füllungen mit Fladerung gefallen mir besser, schmalere Türen wären vielleicht auch praktischer.
Und bei den Rahmenhölzern sollte Pollmeier wirklich umdenken. Wen ich deren Seite richtig verstehe, wendet man bewusst eine Einschnittmethode an, die fast ausschließlich "liegende Bretter" produziert. Also das Gegenteil von dem, was Spannagel empfiehlt. Und das, was Pollmeier an Verschnitt einspart, entsteht beim Endverbruacher mehr. ...
Herbert, Dir und Deiner Frau Frau viel Spaß mit Schrank (und Bett)!
Liebe Grüße
Pedder
Hallo Herbert,
vielen Dank für die aufwändige Dokumentation. So etwas lese ich einfach gern. Der Schrank gefällt mir gut; technisch ist er sicher hervorragend ausgeführt. Ein paar Anmerkungen zur Gestaltung habe ich aber auch:
Die sichtbaren Böden hinter den Scheiben finde ich nicht günstig, hier wäre es gefälliger gewesen, die Böden auf Höhe der jeweiligen Rahmen zu haben (oder umgekehrt).
Die Zerlegung des Ausgangsmaterials in dünne Streifen und die Herstellung von Leimholz mag technisch die beste Lösung sein, um solche großen Füllungen gegen Verzug zu sichern, optisch ist sie das für mich nicht. Kleinere Füllungen mit Fladerung gefallen mir besser, schmalere Türen wären vielleicht auch praktischer.
Und bei den Rahmenhölzern sollte Pollmeier wirklich umdenken. Wen ich deren Seite richtig verstehe, wendet man bewusst eine Einschnittmethode an, die fast ausschließlich "liegende Bretter" produziert. Also das Gegenteil von dem, was Spannagel empfiehlt. Und das, was Pollmeier an Verschnitt einspart, entsteht beim Endverbruacher mehr. ...
Herbert, Dir und Deiner Frau Frau viel Spaß mit Schrank (und Bett)!
Liebe Grüße
Pedder
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Re: Herstellung Schiebetürenschrank
Hallo Pedder,
ich glaube die Pollmeier Buche hast du falsch verstanden. Da geht es um eine gut einschätzbares Holz. Das bedeutet, dass der Kunde eine bestimmte Sortierung kauft und ein Produkt bekommt, das diese Standards erfüllt. Bei üblicher Stammware habe ich einen gewissen Unsicherheitsfaktor. Wer Pollmeier Buche kauft, tut das nicht, weil er besonders lebhafte Maserungen haben möchte. Ich glaube auch nicht, dass die Firma ihre Einschnittmethoden überdenken sollte. Sie liefern ein Produkt, das vom Markt verlangt wird.
Der Verschnitt beim Endverbraucher ist auch geringer, nicht höher, wie du vermutest.
Gruß
Heiko
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Re: SawStop Video bei FWW
[In Antwort auf #42605]
Hallo Guido,
wenn Du Deine Finger behalten möchtest, dann halt sie einfach nicht in die Säge und vertraue nicht auf diese "fortschrittlichen" Vorrichtungen!
Gruß, Walter
Hallo Guido,
wenn Du Deine Finger behalten möchtest, dann halt sie einfach nicht in die Säge und vertraue nicht auf diese "fortschrittlichen" Vorrichtungen!
Gruß, Walter
Re: paralellbesäumte blockware
guude,
in der diskussion mit kolegen und lieferanten ergab, daß, außer bei indutriellen- und "fast nicht massivholzverarbeitern", die para buche keine akzeptanz findet.
begründung:
preis erheblich zu hoch, längenbegrenzt,
probleme mit der klassischen handwerklichen verarbeitbarkeit wie fortlaufendes gleichmäßiges maserungsbild und
farbunterschiede der bohlen im gegensatz zu stammware,
"da kann ich ja gleich stangenstahl verarbeiten, das ist ja kein fachgerechtes arbeiten mit massivholz mehr".
im bereich dieser fachleute wird sehr bedauert, daß viele wunderbare hölzer, wie z.b. Hard Maple, fast nur als paraware zu bekommen sind.
die begeisterung für paralellbesäumte blockware hier im forum verwundert mich, bei all der begeisterung für hochqualitatives handwerk, außer bei minimalbedarf, schon etwas, zumal sie zum "totverleimen" wie bei käuflichen leimholzplatten verführt. (hatten wir hier an anderer stelle schon).
gut holz, justus.
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Re: SawStop Video bei FWW
Hallo Walter,
> wenn Du Deine Finger behalten möchtest, dann halt sie einfach nicht in die
> Säge und vertraue nicht auf diese "fortschrittlichen" Vorrichtungen!
Man könnte da genauso sagen, warum im Auto anschnallen, besser gleich
vernünftig und vorsichtig fahren.
Ich denke, es ist nicht verkehrt, wenn es sowas gibt. Das sollte einen
natürlich dadurch nicht unvorsichtiger werden lassen, das ist klar.
--
Dirk
Pollmeier Buche
[In Antwort auf #42623]
Hallo Heiko,
kann sein, dass ich das nicht verstehe, deshalb mal min Gedankengang, ausgehend von diesem Zitat von der Pollmeier Homepage:
"Die besondere Einschnitttechnik liefert ausschließlich liegende und halbliegende Jahrringe. Das kenne ich von herkömmlicher Seitenware: Die Folge sind häufig geschüsselte Bretter und ein schlechtes Stehvermögen des Holzes. Kann ich Pollmeier-Buche trotzdem ohne Bedenken für meine Produkte einsetzen?
Der spezielle Bandsägen-Einschnitt tangential um den Stamm herum bewirkt einen höheren Anteil liegender Jahrringe."
Zitatende
Die schneiden so ein, dass es bewusst nur liegende oder halbliegende Jahresringe gibt.* Und dann wird die Ware vom Kunden aufgetrennt (Verschnitt!), gedreht und verleimt. Das könnte er sich sparen, wenn Pollmeier gleich mit anderer Einschnitttechnik arbeiten würde. Dann hätten die aber mehr Verschnitt.
Liebe Grüße
Pedder
* Pollmeier sagt weiter, dass man dieses liegende Ware genauso gut verarbeiten kann, wie stehendes Holz. Ob das stimmt, will ich nicht beurteilen, es wird ja aus welchen Gründen auch immer, nicht gemacht.
Hallo Heiko,
kann sein, dass ich das nicht verstehe, deshalb mal min Gedankengang, ausgehend von diesem Zitat von der Pollmeier Homepage:
"Die besondere Einschnitttechnik liefert ausschließlich liegende und halbliegende Jahrringe. Das kenne ich von herkömmlicher Seitenware: Die Folge sind häufig geschüsselte Bretter und ein schlechtes Stehvermögen des Holzes. Kann ich Pollmeier-Buche trotzdem ohne Bedenken für meine Produkte einsetzen?
Der spezielle Bandsägen-Einschnitt tangential um den Stamm herum bewirkt einen höheren Anteil liegender Jahrringe."
Zitatende
Die schneiden so ein, dass es bewusst nur liegende oder halbliegende Jahresringe gibt.* Und dann wird die Ware vom Kunden aufgetrennt (Verschnitt!), gedreht und verleimt. Das könnte er sich sparen, wenn Pollmeier gleich mit anderer Einschnitttechnik arbeiten würde. Dann hätten die aber mehr Verschnitt.
Liebe Grüße
Pedder
* Pollmeier sagt weiter, dass man dieses liegende Ware genauso gut verarbeiten kann, wie stehendes Holz. Ob das stimmt, will ich nicht beurteilen, es wird ja aus welchen Gründen auch immer, nicht gemacht.
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Re: SawStop Video bei FWW
[In Antwort auf #42605]
Hallo Guido,
wenn die Säge auslöst, ist das bestimmt nicht ganz billig, das Ganze
wieder ans Rennen zu bringen. Und das Sägeblatt ist sicher auch in
Mitleidenschaft gezogen. Ok, wenn's um den eigenen Finger geht, sind
die Kosten dann ja ziemlich egal.
Aber was ist, wenn die Säge beim Auftrennen eines sehr frischen Brettes,
was evtl. noch feucht ist, auslöst. Wäre schon sehr ärgerlich. Wurde wohl auch
schon oft diskutiert. Ich weiß allerdings nicht, was dabei herausgekommen ist.
--
Dirk
Hallo Guido,
wenn die Säge auslöst, ist das bestimmt nicht ganz billig, das Ganze
wieder ans Rennen zu bringen. Und das Sägeblatt ist sicher auch in
Mitleidenschaft gezogen. Ok, wenn's um den eigenen Finger geht, sind
die Kosten dann ja ziemlich egal.
Aber was ist, wenn die Säge beim Auftrennen eines sehr frischen Brettes,
was evtl. noch feucht ist, auslöst. Wäre schon sehr ärgerlich. Wurde wohl auch
schon oft diskutiert. Ich weiß allerdings nicht, was dabei herausgekommen ist.
--
Dirk
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Re: SawStop Video bei FWW
[In Antwort auf #42605]
Hallo Guido,
technisch begeistert mich der SawStop natürlich
auch, keine Frage. Interessant ist aber wieder,
dass bei der sehr detailreichen Information über
die Säge, die Frage nach den Kosten für den Aus-
tauschblock elegant übergangen wurde. :-)
Dass es mit Sicherheit auch zu Fehlauslösungen
kommen wird, steht für mich ausser Frage. Und
interessant ist auch wieder zu sehen, dass der
einfachste und beste Schutz, nämlich die Haube,
weder mitgeliefert noch überhaupt vorgesehen ist.
So werden wahrscheinlich keine Finger abgesägt, dafür
gibt's dann hie und da mal ordentlich ein Holz auf die
Schnauze, zumal die Amis eigentlich immer bei diesem
Sägetyp direkt in der Schussbahn stehen.
Ansonsten finde ich die Säge aber auch ordentlich
verarbeitet und pfiffig konstruiert.
Viele Grüße
Heinz
Hallo Guido,
technisch begeistert mich der SawStop natürlich
auch, keine Frage. Interessant ist aber wieder,
dass bei der sehr detailreichen Information über
die Säge, die Frage nach den Kosten für den Aus-
tauschblock elegant übergangen wurde. :-)
Dass es mit Sicherheit auch zu Fehlauslösungen
kommen wird, steht für mich ausser Frage. Und
interessant ist auch wieder zu sehen, dass der
einfachste und beste Schutz, nämlich die Haube,
weder mitgeliefert noch überhaupt vorgesehen ist.
So werden wahrscheinlich keine Finger abgesägt, dafür
gibt's dann hie und da mal ordentlich ein Holz auf die
Schnauze, zumal die Amis eigentlich immer bei diesem
Sägetyp direkt in der Schussbahn stehen.
Ansonsten finde ich die Säge aber auch ordentlich
verarbeitet und pfiffig konstruiert.
Viele Grüße
Heinz
Re: Pollmeier Buche
[In Antwort auf #42634]
Hallo Pedder,
ob Pollmeier mit einem anderen Einschnitt mehr verschnitt hat bezweifele ich und aufwendiger ist es auch.
Die Vorteile liegen darin, dass man variabler im Zuschnitt der Lamellen ist.
Wie Herbert schreibt hat er seine Füllungen 9 mm stark gemacht. Da hättest Du bei normalen Seitenbrettern mehr Verschnitt.
Der nächste Vorteil ist, dass man aus Leimholz mit stehenden Jahrringen auch sehr flexibel im Zuschnitt der Rahmenfriese ist. Man hat auch den Farbunterschied zwischen rechter und linker Seite nicht so stark. Ob einem solche Friese und Füllungen gefallen ist jedem selbst überlassen. Die Tischlereien können aus kostengründen in den seltesten Fällen eine traditionelle Holzauswahl treffen.
Gruß, Dirk
Hallo Pedder,
ob Pollmeier mit einem anderen Einschnitt mehr verschnitt hat bezweifele ich und aufwendiger ist es auch.
Die Vorteile liegen darin, dass man variabler im Zuschnitt der Lamellen ist.
Wie Herbert schreibt hat er seine Füllungen 9 mm stark gemacht. Da hättest Du bei normalen Seitenbrettern mehr Verschnitt.
Der nächste Vorteil ist, dass man aus Leimholz mit stehenden Jahrringen auch sehr flexibel im Zuschnitt der Rahmenfriese ist. Man hat auch den Farbunterschied zwischen rechter und linker Seite nicht so stark. Ob einem solche Friese und Füllungen gefallen ist jedem selbst überlassen. Die Tischlereien können aus kostengründen in den seltesten Fällen eine traditionelle Holzauswahl treffen.
Gruß, Dirk
Re: Pollmeier Buche
[In Antwort auf #42634]
guude,
die pollmeier buche arbeitet in der breite stärker als eine bohle mit stehenden ringen. schwindmaß radial ca. 4,1 %, tangential ca. 8,6 % (Wagenführ, Holzatlas) dafür zeigen sich oberflächlich keine markstrahlen als "Spiegel", was bei bohlen mit stehenden ringen auch nur bei denen mit definiv stehenden ringen vorkommt.
insgesammt ist die pollbu sehr gut verarbeitbar, mir läuft das ganze zu sehr in richtung "industiell optimiertes massenholz".
die oberfläche entsteht mittels "abrasive planning", ein schleifverfahren das bis ca. 8 mm abtrag zulässt. es wurde eigentlich zur bearbeitung schwieriger hölzer mit z.b. wechseldrehwuchs (mahagoni) entwickelt.
gut holz, justus.
guude,
die pollmeier buche arbeitet in der breite stärker als eine bohle mit stehenden ringen. schwindmaß radial ca. 4,1 %, tangential ca. 8,6 % (Wagenführ, Holzatlas) dafür zeigen sich oberflächlich keine markstrahlen als "Spiegel", was bei bohlen mit stehenden ringen auch nur bei denen mit definiv stehenden ringen vorkommt.
insgesammt ist die pollbu sehr gut verarbeitbar, mir läuft das ganze zu sehr in richtung "industiell optimiertes massenholz".
die oberfläche entsteht mittels "abrasive planning", ein schleifverfahren das bis ca. 8 mm abtrag zulässt. es wurde eigentlich zur bearbeitung schwieriger hölzer mit z.b. wechseldrehwuchs (mahagoni) entwickelt.
gut holz, justus.