Hallo
Ich möchte Euch meine letzte Oberfräsen-Arbeiten zeigen, begonnen hat es damit, ich hatte von Endessö Schlitzwerkzeuge von 1,5mm bis 6mm, etwa 40mm im Durchmesser, dazu ein Aufspanndorn mit 8mm Schaft und noch Distanzringe erstanden.
Nach einigen ersten Versuchen, erinnerte ich mich an einen Uraltplan, nämlich ein Serviertablett mal zu fertigen und fing spontan damit an.
Also beginnen wir:
Bild 1
Ein Anschlag, verstellbar, die Höhe so, dass mein Werkstück sicher anschlägt.

Bild 2
Dann fertigte ich aus Ahorn eine Ellipse, etwa 12mm dick, den Feinschliff auf der Bandsäge mit aufgelegtem Schleifband.

Bild 3
Dann fertigte ich 12 Segmente aus Zwetschgenholz,(alte Holzscheide, mit beachtlichen Holzwürmern darin, einer schaffte es bis in eins der Teile) 12mm dick, jeweils ein Winkel von 30°, die Flanken hobelte ich auf der Abrichte, die Berührungsfläche zu der Ellipse am hochgestellten Bandschleifer.

Bild 4
Dann fräste ich an allen Teilen eine Nut 3mm, etwa 3,5mm tief, eingestellt mit dem vorhin gezeigten Anschlag.

Bild 5
Dann ging es daran, Federn aus Eiche zu fertigen, die Faser quer, damit ein größerer Festigkeit entsteht. Dabei mussten in den Kurvenbereichen die Federn an den jeweiligen Radius angepasst werden.
Den Feinschliff an den Federn wieder auf dem hochgestellten Bandschleifer.
Gesägt wurden die Federn auf der Bandsäge.
Danach begann das Leimen, bei der ersten Paarung wollte es noch nicht so richtig, ich hätte ein Probestück nehmen sollen, wie ich es auch meistens tue.
Welche Teile ich als erste leimte, kann man durch diesen Fehler erkennen.
Die ersten Schwierigkeiten überwunden ging es eigentlich flott weiter, immer zwei Teile, an jedem Ende also jeweils ein Teil.

Bild 6
Da ich die 30° nur begrenzt einhalten konnte, beschränkte ich mich jeweils bei erreichen von 90°, 180° und 270° zu kontrollieren und zu Korrigieren, spannend wurde es dann als das letzte Segment an die Reihe kam.
Ich hatte Glück es passte, bis auf vielleicht 0,2mm genau, ein wenig knifflig war es, die Schräge und gleichzeitig den Anschlag am Ahorn genau hinzubekommen.
Bei all diesen Leimflächen achtete ich immer darauf den Anschlag, sowohl bei der Schräge, die ich auf der Abrichte bearbeitete und auch bei den Kontaktflächen zum Ahorn, die ich auf der Bandsäge schliff, dass ich immer die Auflage wechselte(immer Paarweise geschliffen mit Auflage oben gegen geschliffen mit Auflage unten), um eventuelle Fehleinstellungen am Anschlag oder auch eine Fehleinstellung am Tisch der Bandsäge zu kompensieren.-
Dies finde ich Äußerst wichtig.
Das wiederum bewirkte eine beachtliche Genauigkeit und so hatte ich beim zusammentreffen der letzten Segmente keinen Höhenversatz.

Bild 7
Nun sägte ich den inneren Körper aus dem so gefertigten Rohling, schliff ihn per Augenmaß auf der Bandsäge mit aufgelegtem Schleifband und begann den Streifen aus Ahorn um die Mitte zu fertigen.
Dann wieder fräsen der Nut und anpassen der Federn.
Erstaunlich die erreichte Genauigkeit, nicht mehr als 0,2-0,3mm Toleranz.
Den Anriss mit der festgestellten Schieblehre und mit mit meiner schon bekannten roten Tischlampe zum genauen sehen, war dies machbar.
Diese zwei drei Zehntel waren für das Schleifband auf der Bandsäge kein Problem, erwähnen möchte ich, alle diese Arbeiten tätigte ich mit dem gleichen Band und es war auch nicht neu als ich anfing.
Nachdem der Ahornring fertig war, kam dann den äußere Ring nach den gleichen Methoden.

Bild 8
Hier sieht man den Rest, nach dem ich ausgesägt hatte, wie eigentlich immer machte ich auch hier die Bruchprobe in dem ich das ganze versucht habe auseinander zu ziehen und war erstaunt welche Kraft dieses Gebilde doch aushielt ohne zu brechen.
Geschliffen hab ich dann die Unterseite mit dem Bandschleifer mit aufgelegtem Bürstenrahmen.
Die Oberseite bearbeitete ich mit meinen neuen Ziehklingen, einige werden sich an meinen Bericht erinnern.

Bild 9
Die fertige Platte, am Rande hab ich dann einen umlaufenden streifen, 16mm breit aufgeleimt, etwa 6mm hoch, später im Herbst ich will dann einen Rand auf diesem Streifen aufleimen von etwa 40mm, daran zwei handgefertigte Griffe usw.
An dem Streifen hab ich schon vereinzelt begonnen mit einem Hohlmesser einen Radius vor zuschneiden, wie man rechts oben sieht.
Im Herbst geht es also weiter, jetzt ist Gartenarbeit und Radfahren angesagt.
Dass sich das Teil verzieht, in diesen Monaten, glaube ich nicht, aus versehen hatte ich mal zwei Tage es so hinter dem Fenster, dass die Sonne darauf schien, eine Wirkung war nicht feststellbar.

Ich muss sagen, diese Arbeit hat mir unwahrscheinlich Spaß gemacht, ganz neue Perspektiven tuen sich da auf, Kleinmöbel, Schatullen usw. das ist auch der Grund, warum ich in meinen Oberfräsentisch so viel Zeit investiere, es lohnt sich.
Gruß Franz