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In Antwort auf #32619]
Hallo Henning,
also Schrott wär Sünde!!! (schrieb ich das nicht schon mal in Zusammenhang mit dieser Machine?)
so wie ich das sehe sitzt der Fräsmotor auch in einer Schwalbenschwanzführung. Das spricht dafür, daß der Fräsmotor in der Höhe verstellt wird und nicht der Tisch. Weiteres Indiz ist der Schraubknebel, der den Schwalbenschwanz fixieren soll.
Schraub die auf Bild 5 auf dem Schwalbenschwanz sichtbaren großen Schrauben (19er Schlüssel?) raus und Du kannst den Fräsmotor komplett rausnehmen. Die 4 kleineren Schrauben, die gekontert sind, dienen der Einstellung des Schwalbenschwanzes. Alle diese Führungen an der Maschine solltest Du aufschrauben, mit Benzin o.ä. säubern, ggf. entharzen und neu schmieren. Ich empfehle Dir hierfür Teflon-Spray. Das ergibt einen Gleitfilm, der keinen Staub und Späne festhält wie z.B. Fett.
Auch das gezeigte Zahnrad und andere bewegliche Teile würd ich so behandeln.
Wenn der Fräsmotor mit seinen ca. 80 kg runter ist und ggf. noch die Höhenverstellung für den Tisch, die allerdings auch nur wenig leichter sein wird, sollte das Grundgestell eigentlich richtig leicht werden. Eine vernünftige Sackkarre erleichtert Dir die Arbeit dabei ungemein. (Bei meiner Bäuerle war der Tisch eindeutig das schwerste Teil).
Auch wenn das Fett noch gut aussieht:
Jetzt baust Du die Maschine eh auseinander und wenn Du sie jetzt gründlich gereinigt und neu gefettet wieder zusammenbaust wird das Dein Enkel vielleicht wieder mal machen müssen.
Auch wirst Du Dich wundern, wie leicht die Höhenverstellung gehen wird! Bei meiner war der Tisch nur mit herzhaften Griffen in das Stellrad zu bewegen. Jetzt kann man das Rad mit einem Finger drehen!
Ich kann Dir nur den ernstgemeinten Rat geben: Bau die Maschine so weit Du Dich traust auseinander - bei Zweifeln fragen, auch wenn es Dir noch so blöd vorkommen mag und stell um auf moderne Fettpresse. Das kostet wirklich nicht viel Geld für die zwei Schmierstellen; am Sägemotor seh ich sowas nämlich nicht, und wechsele alle Schmniernippel, die evtl. vorhanden sind, auf die modernen Hebelpressen. Diese alten busenförmigen Nippel waren nämlich für Stoßfettpressen und die benutzt heute kaum noch jemand.
Bei den Schwalbenschwanzführungen kannst Du beim Demontieren wenig falsch machen, weil die ja einseitig fest geführt sind und auf der anderen Seite die Festigkeit der Führung eingestellt wird. "Herzoperationen" wie bei Richard mit seiner TK 1688 gibt es diesen Gußmonstern nicht; da haben noch keine Feinmechaniker konstruiert sondern Dorfschmiede. In diesem Zusammenhang: Prüfe trotzdem mal, ob beim Sägemotor nicht Löcher für solche Führungsstifte vorhanden sind oder ob Anschläge vorhanden sind. Die Farbe spricht dafür, daß das kein Original-motor mehr ist. Dann müßten Motor und Sägetisch sicher neu ausgerichtet werden, aber auch das ist kein Hexenwerk sondern eher Geduldsspiel, aber machbar. Bei meinem selbstgebauten Schiebetisch war's sicher schwieriger!
Gutes Gelingen und frag ruhig. Soweit ich kann werd ich helfen und Walter kennt diese Maschinen ja auch ganz gut...
Gruß
Heinz