Braucht man einen Kompressor?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Jockel
Beiträge: 484
Registriert: So 7. Aug 2016, 10:50

Re: Notwendigkeit Kompressor – Folgefrage

Beitrag von Jockel »


Ja das wird sehr wahrscheinlich Kondenswasser sein.
Normalerweise sollte dein Kompressor eine Ablasschraube für das Kondeswasser haben.
Gruß
Jocklel



martin

Re: Notwendigkeit Kompressor – Folgefrage

Beitrag von martin »


Hallo Patrick,
"Luft enthält immer Wasser in Form von Dampf. Da Luft im Gegensatz zu Wasser komprimierbar ist, fällt bei der Verdichtung das Wasser in Form von Kondensat aus. Die maximale Feuchte der Luft ist temperatur- und volumenabhängig.
Die Umgebungsluft kann man sich als feuchten Schwamm vorstellen. Er kann im entspannten Zustand eine bestimmte Menge Wasser aufnehmen. Drückt man diesen Schwamm zusammen, läuft ein Teil des Wassers heraus. Ein Rest Wasser wird auch bei starkem Druck im Schwamm zurückbleiben. Ähnlich verhält es sich mit komprimierter Luft."
"Beispiel: Schwüler Sommertag, 35°C, 80% Luftfeuchte. bei der Komprimierung von 6,5 m³ Luft auf 10 bar fallen 181,108 g Wasser als Kondensat aus. "
aus: Druckluftkompendium
Ich würde also wenigstens einen Druckminderer mit Wasserabscheider verwenden
Gruß
Martin



Patrick
Beiträge: 250
Registriert: Fr 16. Aug 2013, 01:15
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Re: Notwendigkeit Kompressor – Folgefrage

Beitrag von Patrick »


Hallo Martin,

danke für deine Erläuterung. Ich habe einen Luftfeuchtemesser in der Garage, der an meine Wetterstation angeschlossen ist. Bei Regen geht der schon mal auf 80% hoch. Die Garage ist zwar gedämmt, aber ohne Heizung steigt die Luftfeuchtigkeit halt.
Was du geschrieben hast macht aber absolut Sinn und erklärt auch das Wassser im Kompressor. Kann das Ding innen den rosten, oder ist das unkritisch?

Danke
Gruß
Patrick


martin

Re: Notwendigkeit Kompressor – Folgefrage

Beitrag von martin »


Hallo Patrick,
natürlich kann das Ding von innen rosten, es ist alles da, was dazu nötig ist. Das wirst Du feststellen, wenn Du das Wasser mal unten abläßt. Bei mir kommt da eine braune Brühe heraus und seit langer Zeit will ich eine Rostbehandlung mit Fertan o.Ä. durchführen, aber wie das so ist mit den guten Vorsätzen.
Kritisch? Professionell eingesetzte Geräte müssen regelmäßig einer Druckprüfung unterzogen werden. Ich setze optimistisch darauf, das eine Durchrostung nicht zum Bersten, sondern zu einem geregelten Druckabfall führen wird ;-)
Gruß
Martin



Max Schreiegg

Re: Notwendigkeit Kompressor – Folgefrage

Beitrag von Max Schreiegg »

[In Antwort auf #30333]
Hallo Christian,

Ein Kaeser war uns zu teuer, so steht ein Schneider mit 4kW und 90l Kessel im Keller. Die Leistung ist vor allem beim Spritzen und Sandstrahlen gefragt.

Grüße,
Max


Udo Seipel

Re: Notwendigkeit Kompressor – Folgefrage

Beitrag von Udo Seipel »


Hallo,
ich verwende seit 15 Jahren einen Elektra-Beckum mit 3kW, 3 Zylindern, 650l
Ansaugleistung und 90l Kessel. Er ist immer unter Druck und an mein Verteilnetz
angeschlossen ( Werkstatt, Garage, Heizungskeller, und Außenstelle zum ausblasen). Hauptanwendung ist ein Preßlufthammer für diverse Renovierungen und
diverse Luftschrauber.

Gruß, Udo



Frank
Beiträge: 200
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Notwendigkeit Kompressor – Folgefrage

Beitrag von Frank »

[In Antwort auf #30333]
Servus Christian,

benutze einen kleinen, tragbaren Ölfrei-Kompressor von Güde, Modell Silver.
Aufgrund der kompakten Größe und des geringen Gewichts konnte der Kleine über meiner Späneabsauganlage auf einem Wandregal sehr platzsparend untergebracht werden.
In der Holz-Werkstatt wird er nur zum Ausblasen, d.h. Reinigen von schwerzugänglichen Stellen an Maschinen, benutzt. Also überall dort, wo man mit dem Industriesauger nichts ausrichten kann.

Sonst findet der "kleine Radau-Bruder" gerne im Garten(Kinder-Planschbecken etc.) oder in der Garage (Auto- und Fahrrad-Reifen) seinen Einsatz.
Für meinen Zweck ist der Kompressor ideal.
Der mitgelieferte, blaue Spiral-Schlauch ist jedoch Schrott.
Hier habe ich mir schnell einen neuen mit dosierbarer Ausblas-Pistole zugelegt.

Gruß
Frank


Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Notwendigkeit Kompressor – Folgefrage

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #30333]
Geschätzte Holzwerker-Kollegen und Werkzeugsammler!

Vielen Dank für eure aufschlussreichen Antworten.

Ein großer Kompressor, der zum Sandstrahlen und Lackieren geeignet ist, wäre mein Traum – und vorerst wird er auch ein Traum bleiben müssen. Mir fehlt nämlich sowohl der Platz für einen entsprechend großen Kompressor als auch der notwendige Raum zum Lackieren und/oder Sandstrahlen.

Für die einfachen Anwendungen (Ausblasen, Tackern etc.) reicht offenkundig nicht nur ein Gerät mit geringer Lieferleistung, sondern sogar ein Exemplar „simpler Qualität“, wenn ich so formulieren darf.
Daher würde mein Wahl, sollte ich mir einen Kompressor zulegen, voraussichtlich auf ein Gerät dieser Kategorie (Einhell, Güde etc.) fallen.

@Hauke:
Dein kleiner Kompressor liefert genug Luft zum Lackieren?
Womit lackierst du? Wie groß sind die Flächen?

Ein "Radaubruder" von Kompressor ist insofern eine Überlegung wert, als die Umgebung dann wenigstens merkt, dass „einer“ fleißig am Werken ist;-))

Ein schönes Wochenende wünscht

Christian



Hauke Schmidt
Beiträge: 419
Registriert: Sa 23. Mai 2020, 21:44

Re: Notwendigkeit Kompressor – Folgefrage

Beitrag von Hauke Schmidt »


Hallo Christian,

wie gesagt habe ich einen alten gelben Schneider Kompressor mit 8 Bar.
Ich habe mal nachgesehen und mein Kopressor ist ungefähr in der Bauart wie der "SCHNEIDER DRUCKLUFT Kompressor BaseMaster 200-8-25 W-oilfree", nur nicht Ölfrei.

Ich bin bei Ölfreien auch skeptisch weil ich nicht weiss ob die wirklich ölfrei sind, oder ob man nur nicht mehr das Öl wechseln kann und die Dinger deswegen in laufe der Jahre festlaufen? Vielleicht hat ja jemand Ahnung davon.

Ich bevorzuge bei der Oberflächenbehandlung Holzöle und lackiere recht selten.
Dazu benutze ich eine Schneider Lackierpistole (auch bestimmt schon 15 jahre alt)
mit Fliesbecher. Den Druck stelle ich dann so bei 2,8 bis 4 Bar ein, je nach Lack und je nach Gefühl. Das ist allerdings ohne Absaugung so ne ziemliche Sauerei, weil die ganze Bude voll Farbnebel ist. Einmal habe ich Kindermöbel für einen Freund in seinem Stall, rosa lackiert. Naja die Nachbarn wunderten sich, das die ganzen Hühner im Stall am nächsten Tag auch rosa waren, zumindest hatten die alle einen dünnen Farbfilm auf dem Federkleid.

Wenn ich lackiere, dann alles was sich schlecht streichen lässt (Stühle Tische etc) weil der Farbauftrag besser ist. Grosse Flächen rolle ich lieber, das geht genau so gut. Und für Kleinigkeiten nutze ich eine Spraydose, aber es ist ohne Lackiekabine immer ein Kompromiss.

Wenn es mal Top werden soll, bist bei einem Autolackierer deiner Wahl am besten aufgehoben.

Ach noch was zum Thema Sandstrahlen: ein befreundeter Automechaniker hat eine kleine Sandstrahlpistole mit der er Rostbeulen wegstrahlen kann und der Sand fällt automatisch in einen Beutel. Das macht er auch mit einen kleinen Kompressor und schafft Flächen von c.a. 1,5 cm Duschmesser.

Viel spass bei deiner Auswahl und poste mal welcher Kompressor es dann geworden ist.

Liebe Grüsse
Hauke



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Naßstrahlen

Beitrag von Dietrich »


Hallo Christian,

ein Kompressor der genug Luft zum Sandstrahlen liefert ist schon ein Trum. Im gewerbl. Bereich werden oft diese fahrbahren als Anhänger ausgeführten gelben Teile verwendet, sie heißen "Silent-Air" oder so ähnlich. Hier werden schon Schraubenspindelkompressoren eingesetzt, mit deren Luftmengen sich sehr große Flächen schnell strahlen lassen.
Eine weitere Möglichkeit kommt immer mehr in Mode, Strahlen mit Ortswasser......aber eben mit 2000-3000 bar. Dort werden etwa 15 Ltr Wasser pro Minute durch eine rotiernde Keramikdüse sehr kleinen Durchmessers geschickt, hält man den Strahl zu lange auf eine Stelle widersteht ihm nicht mal Kesselstahl, Beton zerfliesst wir Butter im Strahl.......Antriebsleistungen aus dem LKW Bereich mit 250-450PS sind üblich:-)

Keine Angst, es gibt für uns Gelegenheitsstrahler noch eine weitere, preiswertere Möglichkeit.
An einen Hochdruckreiniger kann ein Injektor angeschlossen werden, ähnlich einer Wasserstrahlpumpe nimmt der scharfe Strahl trockenen Sand über einen Schlauch aus einer Vorlage mit. Die Wasser/Sand Mischung verlässt die Strahldüse mit etwa 500km/h und hat erstaunliche Reinigungswirkung gegen Rost und Altfarbe. Nachteil: man muss nachher die Wasser/Sand/Rost Pampe wegschaufeln:-(
Mit dieser Methode habe ich schon U-Schienen aus dem Schrottkübel gereinigt und auch schon Industrie-Schraubstöcke aus dem Schrott entlackt.

Gruß Dietrich


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