abgestorbener Nussbaum

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Heinz Kremers
Beiträge: 2801
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Re: abgestorbener Nussbaum

Beitrag von Heinz Kremers »


Heinz,

wir verlassen den Nußbaum und wenn es weiter gehen soll sollten wir ein neues Thema wählen.

Ich habe wie gesagt die 044 (schon etwas älter) und die 026 (auch nicht mehr jung) mit der Anbauheckenschere. Die 044 läuft grundsätzlich mit 50 cm-Schwert, die 026 mit 40 cm-Schwert, zur Not auch mal mit 50 cm. Das schöne ist, daß man innerhalb der Maschinen Kettenrad, Kette und Schwert beliebig tauschen kann. Das geht allerdings nicht bei allen Stihl-Maschinen, also vorher erkundigen und ggf. beim Händler Probemontage vor dem Kauf.

Die 026 wiegt ohne Schneidgarnitur 4,7 kg bei 2,6 kW, die 044 hat 6,0 kg bei 3,8 kW und die 660 hat 7,3 kg bei 5,2 kW. Du bekommst also immer günstigere Leistungswerte bezogen auf das Gewicht der Maschine. Das 50er Schwert plus Kette bringt nochmals 1,6 kg auf die Waage, das 40er SChwert samt Kette nur 1,3 kg. Bei der 660 wirst Du sinnvollerweise natürlich auch ein langes Schwert wählen. da liegst Du dann leicht bei nochmal 2 kg, wuchtest also immer knapp 1o kg. Bei der 044 hab ich mit gut 7,5 kg eigentlich die Grenze des bequemen erreicht.

Wenn Du meinen Rat haben willst:
Kauf Dir die 044 bzw. deren Nachfolger. Ob man Griffheizung und Kat braucht, die ja auch wieder Gewicht bringen? Ich kann gut auf beides verzichten. Dicke Lederhandschuhe sind beim Sägen eh angesagt und die wenigen Liter Sprit - da kann ein Kat die Umwelt auch nicht retten.

Bei neuer Kette mit 50er Schwert zwingst Du die 044 kaum in die Knie, hast aber eine noch handhabbare Säge. Im Vergleich dazu will die 026 beim 50er Schwert schon vorsichtig gehandhabt werden um nicht in die Knie zu gehen. Und für extreme Fälle könntest Du sie mit einem 75er Schwert ausstatten. Dann wirst Du evtl. etwas langsamer sägen müssen, aber Du willst ja nicht jeden Tag im Schwarzwald die dicken Brocken fällen. Ich hab jedenfalls mit dem 50er Schwert auch schon Brocken mit über 1 m gefällt. Man muß sich da je nach Situation nur zu helfen wissen. Im Forstbetrieb werden die großen Sägen auch fast ausschließlich für das Fällen dicker Kaliber genutzt und danach schnell beiseite gestellt.

Gruß

Heinz



Till
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Kettensägen

Beitrag von Till »

[In Antwort auf #25142]
Ich denke Heinz kann es sich leisten mit Halbgas zu sägen, er wird die 044 dazu hernehmen. Stihlsägen, zumal größere und solche älterer Bauart, haben auch da schon Durchzug, und stecken das weg. Generell sind jedoch bei modernen Motoren die Schmierverhältnisse auf Vollgasbetrieb optimiert. Die Säge leidet unter niedrigeren Drehzahlen eher als unter voller Drehzahl. Dazu kommt das beim Entasten, gerade von Nadelhölzern, immer mit voller Drehzahl an den Ast herangeführt werden soll, so ist die Rückschlaggefahr am geringsten. Eine dafür optimierte Säge wie etwa meine Husqvarna 346XPG ist genau dafür, und nur dafür gedacht: Vollast, Lehrlauf, Vollast, Lehrlauf, das in schnellem Wechsel. Wer´s nicht glaubt möge hier im Mittelgebirge den Profis beim Einschlag "zuhören".



Heinz Roesch
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Kettensägen

Beitrag von Heinz Roesch »

[In Antwort auf #25151]
Franz,

Du darfst dich in deinem Thread sowieso aber auch
ganz generell immer einmischen, ich habe schließlich
schon sehr viel von dir gelernt! :-))

Die Kleine werde ich natürlich nicht hergeben, zumal
die gar nicht mir gehört sondern meinem Schwager. Es
erschien mir einfach attraktiv mit einer großen Maschine
und weniger Drehzahl/Radau arbeiten zu können, denn
bisher war ich genau auf dem Kenntnisstand von Till,
dass jeder Schnitt generell mit Vollgas und voller Drehzahl
angesetzt und durchgezogen wird.

Das macht meine Kleine so ganz wunderbar, aber halt
mit heftigem Radau. Demnächst mache ich meinen Sägeschein,
bin mal gespannt was man da so hört.

Viele Grüße

Heinz



Franz Kessler
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Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Kettensägen

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo
Ich muss Heinz zustimmen, ich empfinde es als quälend wenn ich eine Maschine in den obersten Drehzahlen höre.
Wie ich nun arbeite, das müsste jemand Anderes beurteilen, meinem Sohn jedenfalls hab ich immer wieder gesagt, er solle nicht so hoch mit den Drehzahlen gehen und mittlerweile würde ich ihm einen guten Umgang sowohl mit der Säge als auch mit Motorsense attestieren.
Ich finde, dass man beim Umgang mit diesen Maschinen einen flinken rechten Zeigefinger haben sollte um wie Till auch sagte mit der jeweils richtigen Drehzahl die Maschine zum Einsatz zu bringen.

Gruß Franz



Heinz Kremers
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Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Kettensägen

Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #25153]
Hallo Till,

es ist schon ein Unterschied, ob ich die Säge zum Entasten am Stamm langführe (und das im Akkord) oder ob ich die Säge für einen gezielten Schnitt am Stamm ansetze. Ich denke, Du hast gesehen, daß ich mit dem Gashebel der Säge nicht zimperlich umgehe, aber wenn ich Leistungsreserve habe brauche ich das Vollgas relativ wenig.

Zur Kettenschmierung: Meine Sägen haben eine Einstellung für die Fördermenge der Ölpumpe. Da ich auch viele Sträucher und Bäume wirklich bodengleich fällenmuß geht es oft genug in den Dreck. Daher stehen die Pumpen auf max., was aber für den normalen Anwender sicher nicht nötig ist.

Gruß

Heinz



Till
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Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Kettensägen

Beitrag von Till »


Hallo Heinz,

Eben das möchte ich ausdrücken. Wie die Säge "richtig" eingesetzt wird kommt sehr aus den Verwendungszweck, und auf die Säge an. Eine professionelle Entastungssäge wie die erwähnte Husqvarna ist ein extrem hochdrehendes Gerät, optimiert aus schnelle Gaswechsel, und für einen geräuschärmeren Betrieb im Teillastbereich nicht gedacht. Sie ist sehr leicht, und eben für Nadelholz Entasten im Akkord geeignet, ohne das man davon gleich einen krummen Rücken bekommt.

Wie weit also die Idee im Teillastbereich zu fahren eine gut umsetzbare ist kommt auf etliche Rahmenparameter an. Arbeitet man länger am Stück, und ist nicht mit sehr breiten Schultern gesegnet, so wird man ungerne eine schwere Säge hernehmen nur um die dann nötige Leistungsreserve zu haben.

Nutzt man eine Hobbysäge, so steht einem eine Leistungsreserve eh nicht zur Verfügung, die gibts nicht in ausreichend Stark. Eine Leichte Profisäge ist nicht für solche Benutzung gedacht, und laut sind kleine hochdrehende Maschinen wie etwa 346XP oder 242 eh. Der Anwendungsfall Abläng- oder Längsschnitte mit größerer Säge (044, MS660 etc) ist der bei dem ich dann auch von ständigem Vollgas absehe, solche Schnitte sind dann aber auch nichts was man gerne einen ganzen Vormittag am Stück macht.

Die 044 und ähnliche "Fällsägen" sind deutlich schwerer, ich kann mit einer Säge diesen Gewichts nicht lang anhaltend Arbeiten, dafür wird sie dank ausreichend Drehmoment schon bei verminderter Drehzahl und weniger kritischen Schmierbedingungen voll für Deine Arbeitsweise geeignet sein. Ich nehme solche schwereren Sägen allerdings nur für die wenigen Fällschnitte die ich zu machen habe (meist habe ich dafür einen Forstwirt dabei) und zum Ablängen größerer Querschnitte.

Zur Kettenschmierung, die habe ich auch auf maximale Fördermenge gestellt, das bischen Ölverbrauch fällt auch nicht ins Gewicht, und da Regelmäßig Längsschnitte an auf der Blockbandsäge liegenden Stämmen anfallen schont es denke ich die dann arg belastete Schneidgarnitur.

Einen Helm MIT Gehörschutz nutze ich übrigens nahzu immer, und würde es jedem der sich nicht schon mit alterbedingtem Hörverlust abgefunden hat dringend anraten.An den Sinn eines Visiers glaubt man spätestens wenn einem Zähne aus der Kette ausrissen sind. Und nicht zuletzt bedeutet es hier in einigen Revierföstereien Waldverbot, wird man ohne vollständige Schutzkleidung beim Sägen erwischt.

Till, der grade 42m^3 Douglasie aufgeschnitten hat.



martin

Re: abgestorbener Nussbaum

Beitrag von martin »

[In Antwort auf #25148]
Hallo Franz,
ich habe im Motorsägenlehrgang gelernt, vor dem Ansetzen des Fallkerbs die Seitenflächen zum Fallkerb mit senkrechten Schnitten von Rinde zu befreien. Das gibt schon mal einen besseren Blick auf den Zustand des Holzes. Als "Ungeübter" kann man sich mit einer Markierungskreide die Tiefe des Fallkerbs und Höhe (min. 1/10 Stammdurchmesser) des Fällschnitts sowie Stärke der Bruchleiste markieren.
Den von Heinz geplanten Lehrgang kann man nur jedem empfehlen. Ich habe auch immer mal wieder Schwachholz gesägt und einen solchen Lehrgang für nicht notwendig gehalten. Aber: der Förster hat mich nicht mehr in den Wald gelassen, jetzt habe ich jede Menge Neues gelernt, besitze eine ordentliche Schutzausrüstung, benutze im Zweifel die Handsäge und kaufe mein Brennholz nach Möglichkeit geschnitten und getrocknet ;-)
Gruß
Martin



Franz Kessler
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Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: abgestorbener Nussbaum

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Martin

Danke, dein Vorschlag finde ich gut, werde in in Zukunft berücksichtigen.

Gruß Franz



Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Innenleben eines Nussbaumes *MIT BILD*

Beitrag von Franz Kessler »

[In Antwort auf #25177]
Hallo
Bin dabei das übrige Holz des Nussbaumes aufzuarbeiten, dabei schneide ich wie schon oft bei ähnlichen Anlässen immer einiges Holz heraus von dem ich meine es könnte mir mal noch gute Dienste leisten. Was auf dem Bild zu sehen ist, ist nur vieleicht ein 1/4 des Kronenholzes das ich zu Seite legte, es sind auch aufgeschnittene starke Äste dabei, die Enden hab ich mit aufgerührtem alten Leim eingestrichen, dann wird das Holz an einen schattigen , trockenen Ort gelegt. Aus solchen Stücken hab ich schon viele schöne Dinge gefertigt, so z.B. die Stehlampe.
Sollten Risse das Holz unbrauchbar machen, verbrennen kann ich es immer noch.

Entschuldigt den schlechten Zustand des Holzstabels auf der linken Seite des Bildes, ich fuhr vor kurzem mit vollgeladener Schubkarre dagegen, normalerweise setze ich vor allem die letzte Reihe akkurat auf.



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