Ulmia 1610 mit Schlag? *MIT BILD*

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Markus F.
Beiträge: 127
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Ulmia 1610 mit Schlag? *MIT BILD*

Beitrag von Markus F. »


Liebe Holzfreunde,

ich habe am Wochenende kurz entschlossen eine Ulmia 1610 erstanden. Sie ist BJ 68 und (eigentlich) in einem sehr gepflegten Zustand. Sogar mit Langlochbohreinheit ... unglaublich robust und wertig.

Nun aber zur eigentlichen Sache: ich habe - zunächst eigentlich aus Neugier -mit einer Meßuhr den axialen Rundlauf des Sägeblattes gemessen (siehe Bild unten). Nun habe ich dabei festgestellt, dass es eine Differenz von ca. 70 um (Micrometer) gibt, wenn man die Sägewelle langsam dereht. Offensichtlich "eiert" das Blatt also ein wenig (?). Ich wollte das ganze nicht nur meßtechnich sondern auch praktisch erfassen und habe dazu einfach am Queranschlag eine Holzleiste fixiert, und zwar so, dass sie das Sägeblatt leicht berührte (unter den Zähnen). Anschließend habe ich die Sägewelle leicht gedreht (per Hand, hinten wo die Keilriemen laufen) und tatsächlich, die Leiste schleifte ab einer gewissen Position nicht mehr und danach wieder. Das "Eiern" ist minimal aber es ist da. Rein mit dem Auge kann man nichts sehen.

Jetzt bin ich etwas frustriert und Frage mich ob ich einen Fehlkauf getan habe. Ich habe dann auch noch etwas weiter an der Achse gemessen (an der Scheibe, die das Sägeblatt fixiert). Dort ist der Schlag weniger - ca 40-50 um. Läßt sich an der Stelle aber schlecht messen, insofern ist das Ergebnis mit Vorsicht zu genießen.

Es stellt sich mir die Frage, was die Ursache sein kann. Kann das am Sägeblatt liegen (ein Präziso mit 250 mm) oder ist die Welle im Eimer oder können das die Lager sein? Kann es daran liegen, dass ich ohne Keilriemen (keine Last auf der Achse) gemessen habe? Oder sind die 70 um evtl. durchaus im grünen Bereich?

Einen Probeschnitte konnte ich bisher noch nicht machen, da mir noch die 380V im Keller fehlen.

Habt Ihr Vergleichswerte?

Viele Grüße aus dem verschneiten München,

Markus F.



Siegrist Michel
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Ulmia 1610 mit Schlag?

Beitrag von Siegrist Michel »


Hallo Markus,

also zuerst einmal ein paar Rechtstellungen:

1. Zeigt das Gerät bei mir 7/10mm Abweichung und nicht 70 um ( 70/1000mm sind 7/100mm und dann hättest du wohl eine gute Maschine)

2. wird so eine Messuhr mit einem Magnetstativ befestigt.

Also hast du den Flasch, die Mutter und das Sägeblatt sauber gereinigt. Anschliessend noch einmal das Blattmontieren und gut anziehen, aber nicht wie ein Ochse, sonst kriegst du das Blat nie mehr runter.

Hast du immer noch einen grossen Ausschlag an der Messuhr.

Lass die Maschine einmal 5 Minuten laufen und miss einmal das Radialspiel deiner Spindel (mehr als 5/100mm sollten es nicht sein, besser weniger), natürlich bei ausgeschalteren Maschine. Die Maschine lässt man laufen, damit sich die Lager auf Betriebstemperatur erwärmen können. Ausserdem kannst du feststellen ob die Lager heisslaufen, sollten nicht viel wärmer sein als handwarm.

Die Riehmenspannung hat nicht mit den Axiallauf zutun.

mfg Michel



Markus F.
Beiträge: 127
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Ulmia 1610 mit Schlag? *MIT BILD*

Beitrag von Markus F. »


Hallo Michel,

vielen Dank für Deine rasche Antwort.

Zu Deinen Anmerkungen:

1. Auf die Gefahr hin, mich alls "Dummy" zu outen :-)
Auf meiner Messuhr steht, dass ein Skalenteil 1 um entspricht (siehe Bild).
Der Ausschlag ist 70 Skalenteile ergo (für mich) 70 um. Sehe ich da was falsch oder habe ich eine geniale Säge?

2. Sicher, so eine Uhr gehört eigentlich auf einen Magnetständer. Allein auf Grund von Ermangelung eine solchen habe ich mir mit einem Buchenholzkonstrukt beholfen, da steckt die Uhr mit der (fixen) Achse drin, sollte nicht das Problem sein.

Den Flansch habe ich schon gereinigt, die 5 min Betrieb leider noch nicht getätigt, da ich - wie gesagt - noch den Drehstrom in der Werkstatt vermisse.

Denkst Du es könnten die Lager sein?

Gruß,

Markus F.



Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Ulmia 1610 mit Schlag?

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Markus
70 tausenstel Millimeter sind nicht viel, aber immerhin, die Fertigung hat die Welle mit Sicherheit genauer verlassen.

Wenn Du ausschliesen kannst, dass Schmutz am Flansch ist, oder die Ursache ein deformiertes Sägeblatt ist, dann könnte der Grund ein Schlag sein, den die Maschine irgentwann mal verdauen musste. Defekte Lager würden meiner Ansicht nicht zu einem Schlag führen, die würden eher zu einem vernehmlichen Abrollgeräusch führen und zu einem Ausschlag der Messuhr, wenn du an der Welle hin-und her ziehen würdest.

Gruß Franz



Frank Rinne
Beiträge: 238
Registriert: So 15. Dez 2013, 20:09
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Re: Ulmia 1610 mit Schlag?

Beitrag von Frank Rinne »

[In Antwort auf #18834]
Hallo Markus,

kann es sein das Du die Ulmia bei ##### ersteigert hast, hatte auch auch eine Maschiene geboten, der Verkäufer hat sie dann aber wieder rausgenommen.

mfg

Frank aus Rheinhessen



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Ulmia 1610 mit Schlag?

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #18847]
Hallo Markus,

säg doch erstmal mit der Maschine. Außerdem ist das Sägeblatt ein guter Kandidat für dein - vermutetes - Problem.

Viele Grüße,
Gerhard


Heinz Kremers
Beiträge: 2801
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Ulmia 1610 mit Schlag?

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Markus,

dem Sägeblatt kannst Du auf die Spur kommen, wenn Du die Position des "Schlags" auf der Achse markierst und dann das Sägeblatt auf der Achse verdrehst und neu mißt. Bleibt der Ausschlag an der gleichen Stelle, wie vorher auf der Achse markiert, so kannst Du das Sägeblatt mit einiger Sicherheit ausschließen, wandert der "Schlag" mit dem Sägeblatt, liegt es eindeutig am Blatt.

Meines Wissens gibt es Firmen, die eine evtl. verbogene Achse wieder richten können. Aber vielleicht weiß da jemand mehr aus dem Forum.

Gruß

Heinz



Siegrist Michel
Beiträge: 177
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Ulmia 1610 mit Schlag?

Beitrag von Siegrist Michel »

[In Antwort auf #18847]
Hallo Markus,

also du hast tatsächlich eine analoge Messuhr mit 1/1000mm Einteilung. War die auch bei der Maschine dabei, das teil ist nicht gerade günstig!!!

Also dann sind es 7/100mm die das Blatt flattert und das wirst du nie genauer hin kriegen, denn dein Blatt hat auch Toleranzen, die Aufspannung hat Toleranzen.

Ausserdem wirst die 7/100mm beim sägen nicht bemerken, die Schnittfuge wird ein bischen breiter werden als die Zähne sind, ähnich wie dies bei einer wankelscheibe der Fal ist, nur viel geringer!

Also über die 7/100mm musst du dir keinen kopf machen, bei einer neuen wirst du kaum bessere Ergebnisse erziehlen.

Jetzt musst du n ur noch die Lager testen, ob diese nicht heiss laufen und nicht zu viel Spiel haben.

mfg Michel


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