Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
MaxS
Beiträge: 1648
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von MaxS »

Der Bruch an der Querstrebe zeigt ein ähnliches Bild.

DSC_6169.JPG
DSC_6169.JPG (3.69 MiB) 316 mal betrachtet
DSC_6178_cx.jpg
DSC_6178_cx.jpg (465.93 KiB) 316 mal betrachtet

Nach reiflicher Überlegung war klar, dass mit den vorhandenen mehrfach nicht optimal reparierten Schäden hier nur ein kompletter Ersatz der betroffenen Stelle in Frage kommt.
Der zerfetzte und mit Weißleim verunreinigte Bereich wurde also materialsparend möglichst plan abgetrennt, hier mit einem Kantholz als Anschlag und dem Fein Multicut (der Vorgänger des großen Fein Multimaster) mit gekröpftem, scharfem Blatt. Ein geübter Anwender bekommt das sicher auch mit der Handsäge hin; mir war dieses Vorgehen so deutlich sympathischer, weil ich mir so sicherer war, dass das Ergebnis passt. Das Ziel ist ja möglichst wenig Nacharbeit.

DSC_6185.JPG
DSC_6185.JPG (4.68 MiB) 316 mal betrachtet
DSC_6187.JPG
DSC_6187.JPG (4.82 MiB) 316 mal betrachtet

Danach wurde ein Reststück Walnuss mit möglichst passender Maserung und reichlich Übermaß angeleimt und dann nach grobem Zuschnitt auf der Bandsäge langsam in Form gebracht (Stemmeisen, Hohlbeitel - beide natürlich scharf)

DSC_6189.JPG
DSC_6189.JPG (4.58 MiB) 316 mal betrachtet
DSC_6192.JPG
DSC_6192.JPG (4.48 MiB) 316 mal betrachtet
DSC_6195_c.jpg
DSC_6195_c.jpg (215.15 KiB) 316 mal betrachtet

Eine kleine Fehlstelle auf der anderen Seite des Bruchs wurde ebenfalls ergänzt (mit einem Reststück) und dann angepasst.

DSC_6201_c.jpg
DSC_6201_c.jpg (158.93 KiB) 316 mal betrachtet
DSC_6204_c.jpg
DSC_6204_c.jpg (177.26 KiB) 316 mal betrachtet

Gleich gehts weiter.
MaxS
Beiträge: 1648
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von MaxS »

Dann erfolgte endlich die Verleimung der beiden Teile - nicht, ohne die Passung vorher mehrfach kontrolliert zu haben. Was sich hier so kurz liest, war relativ anstrengend, denn eigentlich bräuchte man dafür zwei Sätze Augen und diverse weitere gut koordinierte Hände.
Die Frage nach der Spannung so unförmiger Teile kann ich dem Fall beantworten mit "garnicht", denn ich habe die beiden Teile - nach mehrfachen Trockenproben - mangels besserer Idee und Möglichkeit ausreichend lange in Position gehalten, bis der Glutinleim ausreichende Klebekraft aufgebaut hatte. Eine kleine Schraubzwinge an der oberen Strebe hat etwas geholfen, die Position zu halten. Dort wurde aber noch nichts verleimt.
Danach verlässt man die Werkstatt am Besten und lässt dem Leim Zeit abzubinden. Fotos davon gibt es natürlich - mangels weiterer Arme und Augen - keine. ;-)

Abgebunden sah das dann wie folgt aus.
DSC_6207_c.jpg
DSC_6207_c.jpg (272.37 KiB) 311 mal betrachtet
DSC_6209.JPG
DSC_6209.JPG (4.89 MiB) 311 mal betrachtet
Des Ergebnis der Verleimung war also in Ordnung und so konnte mit dem Verputzen begonnen werden. Auch hierbei haben sich besonders Holbeitel und ähnlich geformte Schnitzeisen verschiedener Größe bewährt, um sich sukzessive der Form anzunähern. Man kann damit ohne Beschädigung der umliegenden Flächen arbeiten, die gerade Schneide der Stemmeisen wäre hier eher von Nachteil.

DSC_6213_c.jpg
DSC_6213_c.jpg (761.19 KiB) 311 mal betrachtet
DSC_6215_c.jpg
DSC_6215_c.jpg (925.78 KiB) 311 mal betrachtet
DSC_6219_c.jpg
DSC_6219_c.jpg (617.11 KiB) 311 mal betrachtet


In den nächsten Runde sollte dann auch die Lehne vervollständigt werden und dieser Bericht seinen Abschluss finden.

Bis dahin viel Spaß bei Lesen und Betrachten der Bilder!
Max
Stefan Krieger
Beiträge: 327
Registriert: Mo 19. Feb 2018, 23:08

Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von Stefan Krieger »

Moin Max,

ganz herzlichen Dank für den super schönen und unheimlich detaillierten Bericht! Das macht richtig Freude, das zu lesen und die vielen tollen Bilder zu betrachten! Und ganz nebenbei sind da auch zahlreiche wertvolle Tipps enthalten, bei denen ich mir noch einiges abgucken kann! :)

Wirklich klasse! Ich hätte bei dem Stuhl mit Sicherheit längst aufgegeben...

Schöne Grüße
Stefan
walter.mittwoch
Beiträge: 37
Registriert: Sa 3. Aug 2024, 22:31

Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von walter.mittwoch »

Da kann ich mich meinem Vorredner nur vollinhaltlich anschließen!
Auch von meiner Seite herzlichen Dank für diesen überaus lehrreichen Bericht.
Nicht zu vergessen, die Lehren, die man da ziehen kann - dass so eine Arbeit nicht nur reichlich handwerkliches Geschick und Einfallsreichtum verlangt, sondern auch einer Engelsgeduld.

Schöne Grüße
Walter
Benutzeravatar
Uwe.Adler
Beiträge: 1320
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von Uwe.Adler »

Hallo Max,

wieder habe ich die Fortsetzung Deines Beitrags mit großer Anerkennung gelesen. Deine Vorgehensweise zeig mir Deine intensive und gekonnte Herangehensweise bei dieser Restauration trotz Deines erwähnten Laienstatus.

Wiederherstellung eines Möbels beinhaltet ja neben dem Werkstoff Holz zusätzlich die Anwendung und Handhabung unterschiedlichster Hilfsstoffe und Bearbeitungstechniken aus diversen Epochen. Deine Erklärungen und Beschreibungen zeigen mir, wie Du tief in die Materie eintauchst und mit logischen Lösungsansätzen nachvollziehbare Ergebnisse schaffst. Bei der Beschreibung von den modifizierten Werkzeugen musste ich schon lächeln, da sie mir nicht ganz fremd sind.
Vielleicht hilft Dir ein 0,3mm Sägeblattabschnitt weiter, um die scharfen Skalpellschneiden nicht offen zu verwenden. Wenn Du Bedarf hättest, dann melde Dich, ich habe noch welche vorrätig. Ich könnte sie auch auf der Schlagschere grob in die von Dir gewünschte Form bringen.

Dieser Beitrag von Dir ist eine sehr schöne Vorsetzungsgeschichte, auf deren nächstes Kapitel ich schon gespannt bin. Da sind ja noch einige Schritte zu gehen, bevor man abschließend sich über das Endergebnis freuen kann. Aber die erledigten Teilschritte beinhalten ja ein hohes Zufriedenheitspotential.

In diesem Sinne viel Spass und Freude bei den weiteren Arbeiten und vielen Dank, dass Du daran teilhaben lässt,
Herzliche Grüße

Uwe
MaxS
Beiträge: 1648
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von MaxS »

Guten Abend,

vielen Dank für Euer Lob. Das lesen zu dürften tut natürlich gut.

Die erwähnte Geduld ist natürlich nötig, was bei solchen Arbeiten bei mir aber ganz gut funktioniert. Ich bin ansonsten kein sonderlich geduldiger Mensch, aber das hängt bei mir häufig auch an der Tätigkeit.
Wenn ich einige Laufmeter Profil zu fräsen habe oder Bretter/Leisten auszuhobeln, dann hätte ich gegen höheren Vorschub oder einen Vierseiter (sind gebraucht eigentlich spottbillig, aber Platz und Stromanschluss sind ein andere Thema...) ganz und gar nichts einzuwenden. Es gibt weitere ähnliche Beispiele (auch außerhalb der Werkstatt); vermutlich läuft es aber einfach darauf hinaus, dass ich bei diesen Instandsetzungs- bzw. Restaurierungsarbeiten keinen Ansatz zur Optimierung sehe. Der einzige Weg zu einem passenden Ergebnis ist eben, sich Stück für Stück durch all die Schäden zu arbeiten. Aufzugeben kommt hier nicht in Frage - die schwierigeren Teilschritte können auch reizvoll sein, weil man dann nach Lösungen suchen kann und darf. Wenn ich damit mein Geld verdienen würde und mir ein Kunde mit engem Budget im Nacken sitzt, dann wäre das sicher anders.

Ich gehe auch davon aus, dass gerade bei solchen etwas spezielleren Arbeiten jemand ohne spezifische Ausbildung, der entsprechend motiviert und interessiert ist, nicht unbedingt die schlechteren Ergebnisse hervorbringt. Ich möchte das Thema Handwerk, Meisterzwang und Ausbildung hier nicht vertiefen, aber aus meiner bisherigen Erfahrung heraus scheinen die Motivation, der Anspruch an die eigene Arbeit und ähnliches fürs Ergebnis mindestens so wichtig zu sein wie eine solide Ausbildung.

Nun aber wieder zurück zum Werkstück, das ja auch mal fertig werden soll.

Auch der obere Bruch wurde verleimt und eine Fehlstelle mit einem eingesetzten Stück geschlossen. Danach folgte in mehreren Etappen der Ersatz der fehlenden Furniers, das natürlich auch an die Kontur der Oberfläche angepasst wurde (Ziehklinge, feines Schleifpapier). Das Furnier wurde natürlich auch mit Glutinleim eingesetzt und dann mit kleinen Schraubzwingen gepresst. Zulagen aus PS-Hartschaum oder hartem Filz oder Kork mit etwas Frischhalte- oder Stretchfolie können bei solchen unregelmäßigen Konturen hilfreich sein. Eine Trockenprobe hilft.

Die Farbunterschiede im Furnier waren abgesprochen und so gewünscht, es hätte sonst vorher gebleicht werden müssen. Ein Furnier aus Nussbaumsplint hatte ich leider nicht zur Verfügung, sonst hätte ich das evtl. verwendet.
DSC_6221.JPG
DSC_6221.JPG (4.86 MiB) 78 mal betrachtet
DSC_6224.JPG
DSC_6224.JPG (4.83 MiB) 78 mal betrachtet
DSC_6229_c.jpg
DSC_6229_c.jpg (286.33 KiB) 78 mal betrachtet
DSC_6231_c.jpg
DSC_6231_c.jpg (238.39 KiB) 78 mal betrachtet
DSC_6235_c.jpg
DSC_6235_c.jpg (395.9 KiB) 78 mal betrachtet
DSC_6236_c.jpg
DSC_6236_c.jpg (347.69 KiB) 78 mal betrachtet
Gleich geht es weiter...
MaxS
Beiträge: 1648
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von MaxS »

Der Mittelsteg wurde ohne Foto eingesetzt, ein Schraubenloch hinten durch einen genau passenden Astlochstöpsel verschlossen wurde. Hier sind passende Scheibenschneider und Forstnerbohrer von Vorteil. An den Scheibenschneidern hapert es bei mir noch ein wenig, aber die Sätze namhafter Hersteller (z.B. Stern, Famag, Fisch) sind nicht gerade billig. Bis ich da mal das Geld ausgeben will, müssen es die mittelprächtigen von Edessö (ziemlich sicher Importware) tun.

DSC_6227_c.jpg
DSC_6227_c.jpg (386.61 KiB) 74 mal betrachtet

Das vorne eingesetzte Weißbuchenstück wurde mit zwei aufgeleimten kleinen Stückchen noch besser eingebunden. Ob es nötig ist - keine Ahnung, aber mir war wohler dabei. Und es ist ja jederzeit wieder entfernbar.
Unten in der Bildmitte sieht man übrigens auch die einfache und kostenlose Möglichkeit, wie man mit einem Forstnerbohrer ohne Zentrierung (weil da z.B., wie auch hier, schon ein Loch ist) dennoch präzise ansetzen kann: Einfach in ein Reststück ein Loch bohren und auf auf dem Werkstück festzwingen - Prinzip Bohrbuchse. Das habe ich mir mal irgendwo abgeschaut und es funktioniert problemlos.

DSC_6243_c.jpg
DSC_6243_c.jpg (429.08 KiB) 74 mal betrachtet

Und damit sind die substanziellen Arbeiten "schon" erledigt. Nun folgt die Reinigung und Vorbereitung der Oberfläche für ein frische Politur.
Neben dem Anschleifen mit einem feinen Lackschleifpad wurden mit dem Skalpell zahllose Verschnmutzungen durch (Weiß)Leim und ähnliches abgetragen. Das ist geht recht schnell und schont die Oberfläche - beim Schleifen wurden diese Stellen häufig erst sichtbar.
Ein einfaches Abwischen mit einem feuchtem Mikrofasertuch vor dem Schleifen schadet meist auch nichts...

DSC_6237_c.jpg
DSC_6237_c.jpg (433.43 KiB) 74 mal betrachtet
DSC_6240_c.jpg
DSC_6240_c.jpg (693.58 KiB) 74 mal betrachtet
DSC_6244_c.jpg
DSC_6244_c.jpg (374.39 KiB) 74 mal betrachtet

Damit endet dann meine Arbeit an diesem Stuhl, denn die Politur hat freundlicherweise mein Nachbar besorgt, der darin geübt ist (aber das auch nur als Hobby betreibt). Weiter als zur Ballenmattierung bin ich bei Schellack bisher nicht gekommen.

Aber ich beende meinen Bericht hiermit noch nicht, denn inzwischen habe ich auch Bilder vom fertigen Stuhl bekommen. Die folgen im kommenden Beitrag.
MaxS
Beiträge: 1648
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von MaxS »

Hier kommen also nun die Bilder vom fertigen Stuhl - wie gewünscht überpoliert (also kein kompletter Neuaufbau der Oberfläche) und an den eingesetzten Stellen vorher natürlich partiell grundiert und Poren gefüllt. Gepolstert wurde der Stuhl durch einen Fachbetrieb, der solche Arbeiten häufiger ausführt.

Image1.jpeg
Image1.jpeg (808.84 KiB) 70 mal betrachtet

Image2.jpeg
Image2.jpeg (791.3 KiB) 70 mal betrachtet

Image4.jpeg
Image4.jpeg (765.26 KiB) 70 mal betrachtet

Image5.jpeg
Image5.jpeg (726.39 KiB) 70 mal betrachtet

Image6.jpeg
Image6.jpeg (691.83 KiB) 70 mal betrachtet

Image7.jpeg
Image7.jpeg (724.58 KiB) 70 mal betrachtet

Image8.jpeg
Image8.jpeg (810.72 KiB) 70 mal betrachtet


Das Ergebnis ist, besonders mit der Ausgangslage verglichen, schon sehr ordentlich und sollte diesem eigentlich unpraktischen (aber dekorativem) Möbelstück wieder für einige Jahr(zehnte) das Weiterleben ermöglichen.

Eine (vorläufige) Abschlussbemerkung: Wie man dem Bericht vielleicht/hoffentlich entnehmen kann, kommt man für solche Arbeiten mit recht wenig Werkzeug aus und Maschinen sind zwar in machen Fällen hilfreich, aber nicht nötig. Nicht verzichten sollte man allerdings auf wirklich gutes Licht und einen halbwegs brauchbaren Arbeitstisch bzw. eine Hobelbank. Eine Lupenleuchte kann hilfreich sein, besonders, wenn man mal wieder mit dem Skalpell irgendeinen Dreck vorsichtigst abtragen möchte bzw. muss.
Man benötigt aber wirklich nichts aus bei Mondlicht geerntetem Feenstaub, sondern kommt da mit recht wenig Ausrüstung auch sehr weit. Gute Lupenleuchten bekommt man z.B. immer wieder gebraucht sehr bezahlbar und für ein gutes Raumlicht kann man Stehleuchten (eine reicht recht sicher) verwenden, die immer wieder aus Büros rausfliegen. Was ich damit sagen will: Solche alten Möbel wieder benutzbar zu machen, ist zwar sicher mir viel zeitlichem Aufwand verbunden, aber der finanzielle Einsatz hält sich stark in Grenzen.

Was man aber benötigt, ist neben etwas Willen und Durchhaltevermögen sicher ein wenig Gefühl fürs Material und die Werkzeuge, die man manchmal nicht ganz wie vorgesehen einsetzt. Ein wenig technische Kreativität könnte man das nennen, aber man lernt immer dazu.
Den zeitlichen Aufwand kann man sich meist problemlos einteilen, da fast jeder Arbeitsgang unterbrochen werden kann.

Falls nun jemand sich die nicht unberechtigte Frage stellt, warum man sich so etwas antut: Weil man gefragt wird und manchmal solche Herausforderungen ganz schön sind.

Solche substanziellen Schäden, wie hier gezeigt, sind übrigens wirklich nicht der Normalfall. Häufig sind es Kleinigkeiten oder lockere Verbindungen, die man recht schnell reparieren kann (und dann ggf. ein neues altes Möbel vom Sperrmüll hat).

Fragen beantworte ich gerne, soweit ich es kann. Die Arbeit ist nun schon zwei Jahre her und jedes Detail habe ich sicher nicht mehr im Kopf...

Viele Grüße
Max
Pedder
Beiträge: 5820
Registriert: So 8. Dez 2019, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von Pedder »

Halllo Max,

vielen Dank für diesen großeartigen Bericht, den ich sehr gern gelesen habe!

Das Ergebnis ist beeindruckend! War da auch im Original kein Keder oder Bordüre zwischen Stoff und Holz?
Wegen des Stoffmusters sie der Übergang unruhig aus.

Liebe Grüße
Pedder
MaxS
Beiträge: 1648
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Instandsetzung / Restaurierung eines Biedermeierstuhls

Beitrag von MaxS »

Hallo Pedder,

sehr gerne!

Was da im Original (also als Erstausstattung) vorhanden war, dürfte man heute kaum mit Sicherheit feststellen können. Es war ja erkennbar, dass die Polsterung schon mehrfach erneuert wurde und so ist der Bezug (mit Bordüre), den ich ganz zu Beginn des Berichts abgenommen habe, auch keine große Hilfe.
Was im Original üblicherweise gemacht wurde, kann sicher ein Kunsthistoriker oder spezialisierter Restaurator besser beantworten. Die meisten Stühle, die ich gesehen habe, hatten einen Abschluss mit Keder oder Band/Bordüre, aber ich habe auch welche ohne gesehen. Vielleicht war das auch bereits damals eine Sache des Geschmacks.

Diese Polsterung hier wurde meines Wissens in Absprache zwischen Polsterei und Besitzer so ausgeführt - bei beiden ist es nicht der erste Kontakt mit Antiquitäten und ich gehe deshalb davon aus, dass der Bezug somit auch in die Zeit passt.

Der Stuhl wird aktuell übrigens nicht als Sitzmöbel verwendet, sondern steht "nur" da und erfreut diejenigen, die ihn täglich sehen. :)

Gruß
Max
Antworten