Hallo Karl,
Karl.K hat geschrieben: ↑Do 24. Okt 2024, 10:04
Wie machst Du das, das die Säge nicht verläuft?
wenn die Säge wirklich verläuft, d.h. wenn sie einen Bogen sägt, obwohl du deine Sägehaltung nicht geändert hast, dann solltest du mit einem Schleifstein an der Seite, in die die Säge verläuft, etwas von der Schränkung wegnehmen.
Vielleicht hast du die Möglichkeit, die Schränkung auf jeder Seite mal zu messen. Das würde Sicherheit geben.
Meine Säge verläuft gefühlt etwas nach rechts, ganz sicher bin ich mir aber nicht, kann auch an mir liegen.
Eine ungleichmäßige Schränkung ist meines Wissens nach der einzige Grund an der Säge selbst, weshalb sie verläuft. Der Rest ist fehlerhafte Sägeführung des Sägers oder das Holz "verführt" die Säge.
Ich kenne folgende Möglichkeiten, ein Verlaufen bzw. ein schräges Sägen zu verhindern:
1. Säge so, wie Fabien es beschrieben hat. Hilft sehr, sehr viel, ist aber umständlich, wenn du immer umspannen musst. Wenn du dich nur auf die andere Seite stellen musst ist es einfach.
2. Säge mit einer Falzsäge/Adernsäge/Kerfing Plane rundum vor. Hilft sehr viel, meines Erachtens am meisten. Kann man aber nur machen, wenn man eine mit dem Hobel bearbeitete Fläche hat, um den Seitenanschlag anlegen zu können. So eine bearbeitete Fläche ist aber später nach dem Trocknen natürlich auch nicht schlecht. Außerdem ist die Sägefläche den deutlich geringer (geschätzt so 2x2=4 cm etwa).
3. Kontrolliere den Sägeschnitt an der nicht sichtbaren Seite regelmäßig, wenn du nicht wendest. Ich zähle immer bis 20 und werfe dann einen kurzen Blick drauf und passen meine Sägeführung dann an. Hilft, ist aber ein bisschen umständlich. Manchmal träumt man und macht doch deutlich mehr Sägehübe oder man glaubt, dass man gerade sägt und dann geht es doch in die Hose. 2 mm Abweichung verursachen bei einem großen Brett schon enorme Nacharbeiten.
Ich habe bei dem Kirschenstämmchen alle drei Punkte angewendet.
Beim ersten Sägeschnitt als der Stamm noch ganz war und es keine Fläche gab, habe ich nach Punkt 1 gesägt, danach dann mit der Falzsäge vorgesägt und regelmäßig kontrolliert.
Das Resultat ist so gut wie es noch nie war und ich habe mit meiner Rahmensäge echt schon Meter gemacht.
Der Mehraufwand lohnt sich!
Ich hatte nach dem Sägen schon Bretter, die waren an einer Stelle dann doch nicht so stark wie geplant und somit für das Projekt sogar unbrauchbar.
Außerdem verursachen unsauber gesägte Bretter Nacharbeiten, die den Vorarbeiten aus den Punkten 1-3 übersteigern und weil es Ausbesserungsarbeiten sind, sind sie auch noch ärgerlich.
Auch dir biete ich gerne ein Probesägen in meiner Werkstatt (Raum Osnabrück) an, damit du einen Vergleich hast.
Vielleicht kann ich dir dann sogar bei deiner Säge helfen.
Viele Grüße
Markus