Löffelschnitzen
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Re: Löffelschnitzen
Hallo Kevin
Könntest du vielleicht beschreiben, wie du vorgehst beim "Holz backen" ? Würde mich doch sehr interessieren. Welche Holzsorten eignen sich denn dafür?
Gruß Michael
Könntest du vielleicht beschreiben, wie du vorgehst beim "Holz backen" ? Würde mich doch sehr interessieren. Welche Holzsorten eignen sich denn dafür?
Gruß Michael
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Re: Löffelschnitzen
Hallo Kevin,
Fotos von deinen Löffeln wären eine ideale Ergänzung zur gewünschten Beschreibung ...
Gruß
Bernd
Fotos von deinen Löffeln wären eine ideale Ergänzung zur gewünschten Beschreibung ...
Gruß
Bernd
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Re: Löffelschnitzen
Hallo Bernd,
kannst du mal Bilder von dem Standard-Kerbschnitzmesser bzw. Rosenmesser und dem Balleisen zeigen?
Und noch eine Frage:
Zeichnest du das Muster vorher auf oder machst du das komplett frei Hand?
Viele Grüße
Markus
kannst du mal Bilder von dem Standard-Kerbschnitzmesser bzw. Rosenmesser und dem Balleisen zeigen?
Und noch eine Frage:
Zeichnest du das Muster vorher auf oder machst du das komplett frei Hand?
Viele Grüße
Markus
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Re: Löffelschnitzen
Hallo Markus,
hier findest du Fotos von
1. Rosenmesser (= Kerbschnitzmesser, Best.Nr. C335800):
https://www.feinewerkzeuge.de/bildhau9.html
2. Balleisen 10 mm ( = Beitel, Stich 1, Best.Nr. C310110):
https://www.feinewerkzeuge.de/bildhau8.html
1. und 2. gibts natürlich auch von anderen Herstellern (z.B. Stubai / Pfeil / Narex usw.).
Das Muster wird vorher mit Bleistift aufgezeichnet.
Gruß
Bernd
hier findest du Fotos von
1. Rosenmesser (= Kerbschnitzmesser, Best.Nr. C335800):
https://www.feinewerkzeuge.de/bildhau9.html
2. Balleisen 10 mm ( = Beitel, Stich 1, Best.Nr. C310110):
https://www.feinewerkzeuge.de/bildhau8.html
1. und 2. gibts natürlich auch von anderen Herstellern (z.B. Stubai / Pfeil / Narex usw.).
Das Muster wird vorher mit Bleistift aufgezeichnet.
Gruß
Bernd
Re: Löffelschnitzen
Hallo Michael,flüsterholz hat geschrieben: ↑Fr 17. Feb 2023, 06:49 Hallo Kevin
Könntest du vielleicht beschreiben, wie du vorgehst beim "Holz backen" ? Würde mich doch sehr interessieren. Welche Holzsorten eignen sich denn dafür?
Gruß Michael
Ich habe die Idee aus diesem Video https://www.youtube.com/watch?v=c8R_4lT_KIs
Zum Vorgehen:
Ich habe den Ofen auf 180 Grad vorgeheizt und den Löffel 10-20min lang gebacken, je nach dem wie dunkel du dein Holz haben möchtest (je länger desto dünkler und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es schief geht). Für mich waren 15 min ideal, musst aber immer wieder reinschauen, mein alter kleiner Ofen ist nicht mehr der Beste.
Nach dem Herausnehmen, paar Minuten kurz auskühlen lassen und anschließend Ölen, während es noch warm ist. Ich machs ohne Tücher oder Lappen sondern mit meiner Hand.
Wie Bernd vorgeschlagen hat, findest du unten ein Vorher Nachher Bild von meinem "Testlöffel" Ist nicht gut geworden, aber für den Ofentest perfekt geeignet, da ist der Schaden nicht soo groß. Holzart hier ist Linde. Ich weiß aber nicht, wie das mit anderen Holzarten ist, das muss ich auf jeden Fall irgendwann ausprobieren
Hoffe das hilft!
Gruß
Kevin
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Re: Löffelschnitzen
Hallo Bernd,
Viele Grüße
Markus
Danke für die Info.Bernd Grunwald hat geschrieben: ↑Fr 17. Feb 2023, 15:29 Hallo Markus,
hier findest du Fotos von
1. Rosenmesser (= Kerbschnitzmesser, Best.Nr. C335800):
https://www.feinewerkzeuge.de/bildhau9.html
2. Balleisen 10 mm ( = Beitel, Stich 1, Best.Nr. C310110):
https://www.feinewerkzeuge.de/bildhau8.html
1. und 2. gibts natürlich auch von anderen Herstellern (z.B. Stubai / Pfeil / Narex usw.).
Das Muster wird vorher mit Bleistift aufgezeichnet.
Gruß
Bernd
Viele Grüße
Markus
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Re: Löffelschnitzen
Hallo Kevinkevin22 hat geschrieben: ↑Fr 17. Feb 2023, 15:56Hallo Michael,flüsterholz hat geschrieben: ↑Fr 17. Feb 2023, 06:49 Hallo Kevin
Könntest du vielleicht beschreiben, wie du vorgehst beim "Holz backen" ? Würde mich doch sehr interessieren. Welche Holzsorten eignen sich denn dafür?
Gruß Michael
Ich habe die Idee aus diesem Video https://www.youtube.com/watch?v=c8R_4lT_KIs
Zum Vorgehen:
Ich habe den Ofen auf 180 Grad vorgeheizt und den Löffel 10-20min lang gebacken, je nach dem wie dunkel du dein Holz haben möchtest (je länger desto dünkler und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es schief geht). Für mich waren 15 min ideal, musst aber immer wieder reinschauen, mein alter kleiner Ofen ist nicht mehr der Beste.
Nach dem Herausnehmen, paar Minuten kurz auskühlen lassen und anschließend Ölen, während es noch warm ist. Ich machs ohne Tücher oder Lappen sondern mit meiner Hand.
Wie Bernd vorgeschlagen hat, findest du unten ein Vorher Nachher Bild von meinem "Testlöffel" Ist nicht gut geworden, aber für den Ofentest perfekt geeignet, da ist der Schaden nicht soo groß. Holzart hier ist Linde. Ich weiß aber nicht, wie das mit anderen Holzarten ist, das muss ich auf jeden Fall irgendwann ausprobieren
Hoffe das hilft!
Gruß
Kevin
Vielen Dank. Hätte nicht gedacht, dass das so einfach geht. Werde ich doch gleich mal an ein paar Hölzern ausprobieren.
Gruß Michael
- Andreas S.
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- Registriert: So 1. Feb 2015, 15:46
Re: Löffelschnitzen
Moin Friedrich,
angefixt durch Deinen Beitrag hab ich mich heute mal an einem Salatbesteck versucht.
Mit Olive sicher nicht die beste Holzwahl für ein Erstlingswerk.
Bisher habe ich lediglich ein Ziehmesser und ein Schälmesser eingesetzt.
Magst Du etwas über das von Dir verwendete Werkzeug verraten?
Dank Dir.
HG aus dem Norden
Andreas
angefixt durch Deinen Beitrag hab ich mich heute mal an einem Salatbesteck versucht.
Mit Olive sicher nicht die beste Holzwahl für ein Erstlingswerk.
Bisher habe ich lediglich ein Ziehmesser und ein Schälmesser eingesetzt.
Magst Du etwas über das von Dir verwendete Werkzeug verraten?
Dank Dir.
HG aus dem Norden
Andreas
- Andreas S.
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Re: Löffelschnitzen
Moin
hier ein paar Bilder des Erstlingswerkes - Salatbesteck zum Einzug von Sohnemann in seine erste eigene Wohnung. Bearbeitet mit Schälmesser, geradem Schnitzmesser und Schweifhobel.
An der Fehlstelle eine Zinke vorgesehen
Dann bis 320 hochgeschliffen und 1 x Danish Oil
Bei 3-fach-Zoom sieht man noch ne ganze Menge
hier ein paar Bilder des Erstlingswerkes - Salatbesteck zum Einzug von Sohnemann in seine erste eigene Wohnung. Bearbeitet mit Schälmesser, geradem Schnitzmesser und Schweifhobel.
An der Fehlstelle eine Zinke vorgesehen

Dann bis 320 hochgeschliffen und 1 x Danish Oil
Bei 3-fach-Zoom sieht man noch ne ganze Menge

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- Beiträge: 3208
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Re: Löffelschnitzen
Hallo Andreas,
für ein Erstlingswerk nicht schlecht!
Ich habe wie von Dir gewünscht noch etwas zu den Werkzeugen zusammengestellt:
Es geht um die Werkzeuge, mit denen gewölbte Flächen (konvexe und konkave),-manchmal auch ebene, Flächen geformt und geglättet werden. Bei Löffeln muss man bei der Höhlung der Laffe oft recht kleine Radien bearbeiten, das ist nicht ganz einfach.
Vorarbeiten von geraden und konvexe Flächen:
Ziehmesser, Stecheisen (mit gekrümmter Schneide, Schnitzmesser
Zur Arbeit mit dem Ziehmesser wird das Werkstück im Tischlerschraubstock gehalten, ansonsten schnitze ich freihändig, auch ohne Schutzhandschuhe. Selten geht es auch mal in die Hand
. Das Stecheisen mit gekrümmter Schneide ist ein Eigenbau, ich finde es besonders praktisch wenn man mehr Kraft anwenden muss als mit dem Messer möglich. Es ist (wie meine anderen Stecheisen auch) ein kürzer gemachtes, mit einem selbst gedrechselten Griff versehenes Standard- Schnitzeisen (die meiseten, wie dies, von Stubai). Das kleine Ziehmesser ist von Pfeil, das Schnitzmesser von Mora.
Vorarbeiten der Höhlung der Laffe:
Hohleisen gerade und gebogen, Löffelmesser
Die Hohleisen dienen zum groben Aushöhlen. Wenn man allmählich die endgültige Tiefe hat, sollte man vorzugsweise von innen zum Rand hin stechen, sonst wird es ein Trichter, darum braucht man dann gebogene oder sogar gekröpfte Eisen. Anstelle eines gekröpften Eisens benutze ich neuerdings ein Löffelmesser (von Beavercraft), das geht gut. Ich fremdele allerdings noch erwas mit dem Schärfen, weil ich das auch mit Steinen (nicht mit Schneifpapier und Strop) machen will, aber ich bekomme es hin. Nur mit dem Löffelmesser, ohne Stecheisen, auszuhöhlen, ist vermutlich möglich aber bei hartem Holz, wie ich es verarbeite, schwierig.
Herstellen der fertigen Form (gleichmäßig und ohne Buckel):
Verschiedene selbstgemachte Ziehlingen (aus Federstahlband 30mm x 1mm angefertigt).
Die Höhlung wird mit den gebogenen Ziehklingen bearbeitet, flache oder gewölbte Flächen mit den geraden, meist schräg geführt, das geht sehr gut. Ich habe mein Ziehklingenschärfen weiter verbessert: Die KJingen werden, wenn sie stumpf sind, nur mit dem Ziehklingenstahl, wieder „aufgefrischt“. Dazu wird zuerst der Schneidgrat mit dem Ziehklingenstahl flachgedrückt (bündig mit der Seitenfläche) und dann ein neuer Schneidgrat in üblicher Weise angedrückt. Der so hergestellte Schneidgrat scheint sogar besonders scharf zu sein. Diese „Auffrischen“ kann man nicht beliebig oft machen, aber mehrmals. !rgendwann ist das Ergebnis dann nicht mehr wirklich gut, und dann ist es Zeit, den alter Schneidgrat wegzuschleifen und einen ganz neuen herzustellen. (Die Ziehklingen- Schärfanleitung ist gerade in Überarbeitung).
Für eine ganz gleichmäßige, „unbucklige“ Form des Löffels hilft gutes (gerichtetes!) Licht. Ich bekomme das mit den Ziehklingen am besten hin, wenn ich mich vor dem Fenstet auf einem Drehstuhl sitze und mich immer so hindrehe, dass das Licht die Buckel in der Fläche deutlich zeigt. Die Form muss mit den Ziehklingen bereits wirklich fertig sein, das anschliessende Schleifpapier glättet nur noch, es kann Unzulänglichkeiten der Form nicht beseitigen!.
Schleifen:
Ich mache mir kleine Schleifpads aus rückseitig zusammengeklebtem Schleifpapier (erst 240er, dann 400er).
Die werden mit dem Daumen geschoben und passen sich, weil so klein, an alle Formen gut an.
Grüße, Friedrich
für ein Erstlingswerk nicht schlecht!
Ich habe wie von Dir gewünscht noch etwas zu den Werkzeugen zusammengestellt:
Es geht um die Werkzeuge, mit denen gewölbte Flächen (konvexe und konkave),-manchmal auch ebene, Flächen geformt und geglättet werden. Bei Löffeln muss man bei der Höhlung der Laffe oft recht kleine Radien bearbeiten, das ist nicht ganz einfach.
Vorarbeiten von geraden und konvexe Flächen:
Ziehmesser, Stecheisen (mit gekrümmter Schneide, Schnitzmesser
Zur Arbeit mit dem Ziehmesser wird das Werkstück im Tischlerschraubstock gehalten, ansonsten schnitze ich freihändig, auch ohne Schutzhandschuhe. Selten geht es auch mal in die Hand

Vorarbeiten der Höhlung der Laffe:
Hohleisen gerade und gebogen, Löffelmesser
Die Hohleisen dienen zum groben Aushöhlen. Wenn man allmählich die endgültige Tiefe hat, sollte man vorzugsweise von innen zum Rand hin stechen, sonst wird es ein Trichter, darum braucht man dann gebogene oder sogar gekröpfte Eisen. Anstelle eines gekröpften Eisens benutze ich neuerdings ein Löffelmesser (von Beavercraft), das geht gut. Ich fremdele allerdings noch erwas mit dem Schärfen, weil ich das auch mit Steinen (nicht mit Schneifpapier und Strop) machen will, aber ich bekomme es hin. Nur mit dem Löffelmesser, ohne Stecheisen, auszuhöhlen, ist vermutlich möglich aber bei hartem Holz, wie ich es verarbeite, schwierig.
Herstellen der fertigen Form (gleichmäßig und ohne Buckel):
Verschiedene selbstgemachte Ziehlingen (aus Federstahlband 30mm x 1mm angefertigt).
Die Höhlung wird mit den gebogenen Ziehklingen bearbeitet, flache oder gewölbte Flächen mit den geraden, meist schräg geführt, das geht sehr gut. Ich habe mein Ziehklingenschärfen weiter verbessert: Die KJingen werden, wenn sie stumpf sind, nur mit dem Ziehklingenstahl, wieder „aufgefrischt“. Dazu wird zuerst der Schneidgrat mit dem Ziehklingenstahl flachgedrückt (bündig mit der Seitenfläche) und dann ein neuer Schneidgrat in üblicher Weise angedrückt. Der so hergestellte Schneidgrat scheint sogar besonders scharf zu sein. Diese „Auffrischen“ kann man nicht beliebig oft machen, aber mehrmals. !rgendwann ist das Ergebnis dann nicht mehr wirklich gut, und dann ist es Zeit, den alter Schneidgrat wegzuschleifen und einen ganz neuen herzustellen. (Die Ziehklingen- Schärfanleitung ist gerade in Überarbeitung).
Für eine ganz gleichmäßige, „unbucklige“ Form des Löffels hilft gutes (gerichtetes!) Licht. Ich bekomme das mit den Ziehklingen am besten hin, wenn ich mich vor dem Fenstet auf einem Drehstuhl sitze und mich immer so hindrehe, dass das Licht die Buckel in der Fläche deutlich zeigt. Die Form muss mit den Ziehklingen bereits wirklich fertig sein, das anschliessende Schleifpapier glättet nur noch, es kann Unzulänglichkeiten der Form nicht beseitigen!.
Schleifen:
Ich mache mir kleine Schleifpads aus rückseitig zusammengeklebtem Schleifpapier (erst 240er, dann 400er).
Die werden mit dem Daumen geschoben und passen sich, weil so klein, an alle Formen gut an.
Grüße, Friedrich