hallo Leute,
etwas ausserhalb des mainstreams.
Vor einiger Zeit bat mich ein Forumsmitglied um ein paar Fotos über die Anwendung des Zahnhobels. Hier sind sie.
Es geht darum, die schwingenden Zungen für einen Dudelsack herzustellen und als erstes eine Scheibe Buxbaumholz von ca 3 mm (gesägt) auf 0,9 mm Fertigmass zu bringen. Die Zungen müssen auf beiden Seiten möglichst glatt und gleichmässig sein. Und wer schon mal Buxbaumholz gehobelt hat, der kennt die Herausforderung. Das Zeug reisst und bricht wie verrückt.

Das erste Bild zeigt die Ausgangssituation. Die Anschläge sind festgeleimt (Knochenleim), sie werden zusammen mit dem Rohstück abgehobelt. Der erste Hobel ist ein Record No.5. Er bringt den Rohling von 3 mm auf ca 1,5 mm Stärke.

Hier war der Zahnhobel im Einsatz, die Oberfläche ist gleichmässig aufgerauht und deutlich in der Dicke reduziert.

Als nächstes wird die Oberfläche geglättet - mit der Ziehklinge. Ganz links sieht man noch ein paar Hobelspäne - der Rest sind Ziehklingenspäne.

Der Rohling hat jetzt 0,9 mm und wird in 8 mm breite Streifen aufgetrennt. Die Kanten werden auf dem eingespannten Hobel glatt gezogen.

Hier sind bereits die Verstärkungen aufgeleimt (Knochenleim) und die Zunge wird zwischen den Klötzchen auf 6 mm Breite abgehobelt. Wehe, man schneidet einmal gegen den Strich.

Aus dem Rohling habe ich 4 Zungen herausholen können. Deutlich sieht man die Verstärkungen. Ganz rechts das "Kehlchen" aus Messing.

Das fertige und bereits eingespielte Rohrblatt. Nur eine Zunge von 4 war brauchbar. Das ist sehr gut, 1 von 10 gelten allgemein als üblich.
Leider weiss man erst ganz am Schluss, ob ein Rohrblatt gut ist.
viele Grüsse
reinhold