Lange Dübelsäge

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Heinz Kremers
Beiträge: 2801
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Lange Dübelsäge

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo,

auf unserer Haustür sind "Zierbretter" aufgeleimt. Diese führen dazu, daß sich die Haustüre bei Wetteränderungen verzieht, also einmal im Schloß rappelt und ein ander mal nur mit Gewalt zu schließen ist. Aufgrund einer früheren Beschwerde beim Hersteller weiß ich, daß die diese Platten später nur noch aufgedübelt haben.

Nun möchte ich diese Bretter mit einer Dübelsäge, also mit ungeschränktem Blatt absägen und danach mit Dübeln befestigen. Versuche mit der Veritas Dübelsäge an einer Ecke waren sehr vielversprechend.

Da die Bretter sind 25 cm breit sind benötige ich eine Dübelsäge, deren Blatt min. 30 cm (länger ist egal) lang ist, am liebsten mit japanischer Verzahnung.

Kann mir jemand einen Tip geben?

Gruß
Heinz

Horst Entenmann
Beiträge: 1171
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Re: Lange Dübelsäge

Beitrag von Horst Entenmann »


Hallo Heinz,

Das wird wohl nicht einfach. Die meisten Japansägen sind schon von Haus aus eher kürzer. Und Dübelsägen sowieso.
Die Schränkung könnte man evtl. noch wegbekommen indem man die Säge flach auf einen großen Wasserstein legt und die Zähne seitlich etwas abschleift, zumindest einseitig.
Ob dann aber so lange Schnitte noch was werden?

Ideal wäre wenn man den Leim anlösen könnte. Hast du denn eine Ahnung was der Hersteller für einen Leim verwendet hat? Vielleicht könnte man die Tür in einer Trocknerkammer oder Lackierkabine warm machen?

Gruß Horst


Heinz Kremers
Beiträge: 2801
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Lange Dübelsäge

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Horst,

keine Ahnung, womit der Hersteller, den es auch nicht mehr gibt, gearbeitet hat. Und Trockenkammer hab ich nicht und mein Hund wacht nicht so gut, daß ich den in der Zwischenzeit als Einbruchsicherung an der Tür anbinden könnte :-)

Aber es muß ja nicht Japan sein. Vielleicht gibt es so was ja in europäisch. Eine Geduldsarbeit wird es in jedem Fall. Ein nicht geschränktes (scharfes) Sägeblatt täte es ja schon. Griff muß nicht dran sein.

Gruß
Heinz

Pedder
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Re: Lange Dübelsäge

Beitrag von Pedder »


Hallo Heinz,

ich würde auch von einer (alten oder neuen) Japansäge die Schränkung entfernen. (Wenn vorherige Tests ergeben, dass das überhaupt notwendig ist.) Zwar beidseitig, aber sonst wie von Horst beschrieben.

Liebe Grüße
Pedder

Joachim Schmidt
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Lange Dübelsäge

Beitrag von Joachim Schmidt »

[In Antwort auf #144214]
Hallo Heinz,

wie wäre es mit einem Blatt einer Gestellsäge? Die sind recht dünn und die Schränkung kann man ja entfernen. Lang genung sind diese ja ebenfalls.

Viele Grüße

Joachim Schmidt

Horst Entenmann
Beiträge: 1171
Registriert: So 30. Mär 2014, 20:58

Re: Lange Dübelsäge

Beitrag von Horst Entenmann »

[In Antwort auf #144218]
Hallo Heinz,

Eine Trockenkammer haben viele Lackierer zum Beispiel.
Und wenn du die Tür auch nicht einmal vorübergehend ausbauen kannst, dann würde ich ein neue kaufen.
Du kannst ja dann in Ruhe mal schauen ob du die alte noch retten kannst. Vielleicht klappt es ja nicht so wie du dir das vorstellst, dann bleibt dir nichts anderes übrig...

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Uwe.Adler
Beiträge: 1316
Registriert: So 27. Dez 2020, 22:52

Re: Lange Dübelsäge

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #144214]
Hallo Heinz,

welche Stärke muss das Blatt haben? In meinem Fundus müsste ich noch 0,4 und 0,6mm Stärke bei 50mm Höhe auf Rolle haben. Da kann ich Dir eine Bezahnung von mindestens 300 mm einfeilen, wenn Dir damit geholfen ist.

Herzliche Grüße

Uwe

Heribert WILHELM

Re: Lange Dübelsäge

Beitrag von Heribert WILHELM »

[In Antwort auf #144214]
Hallo Heinz,

wäre es nicht einfacher, wenn man eine OF auf einem mittig geschlitzten Brett oder in einem Rahmen führt, welches/welcher beidseitig auf den Längszargen aufliegt und man damit die Bretter abfräst und durch neue ersetzt?

Viele Grüße

Heribert

Heinz Kremers
Beiträge: 2801
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Lange Dübelsäge *MIT BILD*

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo,

danke für die Antworten.

Nun ja, eine neue Tür ist natürlich immer eine Alternative, aber ich habe ja mit der kurzen Dübelsäge einen Versuch an einer Ecke gestartet und das sah ganz gut aus, erfordert allerdings wohl ne Menge Geduld. Aber dann ist ja auch der Ehrgeiz da, etwas Bestehendes zu verbessern. Ergo ist ne neue Tür das letzte Mittel... Abfräsen möchte ich auch nicht.

Ich füg mal ein Bild der Tür ein; dann wird wohl einiges klarer:



An das Blatt einer Gestellsäge hatte ich auch schon gedacht und gehofft, daß mir jemand eine Quelle für ein ungeschränktes Blatt nennen kann. Schränkung selbst beseitigen wär natürlich eine Möglichkeit, aber da hab ich keine Erfahrung und möchte das Türblatt nicht verkratzen.

Ich werd das Problem mal mit Uwe vor Ort besprechen. Nach 30 Jahren eilt es ja nicht so sehr und meine Hand-OP hält mich eh noch einige Wochen vom intensiven Arbeiten ab. Aber in so einer Situation hat man Zeit ja zum Planen.

Weitere Vorschläge sind natürlich willkommen.

Gruß
Heinz

Thomas Matuschak
Beiträge: 251
Registriert: Di 4. Jun 2013, 22:44

Re: Lange Dübelsäge

Beitrag von Thomas Matuschak »

[In Antwort auf #144214]
Hallo,
wenn Du die Bretter dann mal runter hast... wie möchtest Du die denn dann mit dem Türblatt verdübeln?
Du wirst die Löcher in Tür und Zierbretter nur schwer hinbekommen - zumindest wenn es unsichtbar sein soll...

Ich vermute mal, Du möchtest erst ins Türblatt bohren, dann solche Einsätze mit Spitze dort einsetzen und dann die Positionen
durch Aufdrücken auf die Zierbretter übertragen?

Falls ja...meine Erfahrung ist, dass das meist nur unbefriedigend funktioniert, weil der Bohrer beim Bohren in die kleinen,
angedrückten Markierungen immer ein wenig verlaufen wird... selbst bei Bohrern mit Spitze. Da Du vermutlich mehrere
Dübel pro Brett verwenden willst, werden sich die Ungenauigkeiten der einzelnen Dübel aus meiner Sicht derart "aufaddieren",
dass Du die Bretter kaum noch drauf bekommst...

Oder hast Du eine andere Methode im Sinn?

Gruss vom Leiter der Befürchtungsabteilung,
Thomas

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