Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt? *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Michael Meyer
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Re: Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #143953]
Vielen Dank an alle für die ermutigenden Beiträge! Ich fühle mich ein wenig wie Friedrich Kollenrott am Anfang seiner Sägeschärfanleitung, als er erklärte wie er sich lange Zeit gegen das Sägeschärfen gewehrt hat und doch schließlich nachgab - mir geht es jetzt genauso. Außerdem habe ich jetzt einen Grund, mir eine Sägefeilkluppe zu bauen, und das macht schon in der Planungs- und Konstruktionsphase Spaß. Ich hatte viele Jahre lang eine nagelneue Ulmia-Kluppe, die ich vor 15 Jahren wegen Nichtgebrauch verschenkte. Jetzt finde ich das schade, aber so ist es. Aber anscheinend war die Ulmia-Variante auch nicht das Gelbe vom Ei??

Michael, ist die Nummer von Deiner Säge tatsächlich 252 oder ist das ein Tippfehler (352)? Wie lang ist das Sägeblatt (Lochabstand)? Wie lang das Gestell? Ein Hinweis: ich werde mir neue Führungsringe bestellen (die alten haben gar keinen Kunststoffeinsatz, und einer ist verbogen). Die werden von gm werkzeuge angeboten, in zwei Varianten: für 348/352 und für 354. Ich habe mit denen telefoniert und folgenden Unterschied erfahren: die kleineren haben einen Innendurchmesser der Kunststoffringe von ca. 20mm, die größeren von ca. 23 mm. Ich bestelle die größeren, weil das Rohr meiner (353er) Spannsäge AD=22mm hat.

Eine Frage an die Experten: in welcher Höhe (vom Boden gemessen) feilt Ihr? Feilt ihr im Sitzen oder im Stehen (ich stelle mir das etwas unangenehm für den Rücken im Stehen vor)? Hängt vielleicht etwas von der Körpergröße ab, ich bin 1,80m groß, also ziemlich "durchschnittlich". Ich bin nämlich schon am konstruieren und denke dass die Höhe auch wichtig ist. Werde die Sache aber vielleicht auch höhenverstellbar machen.

Habe mir auch die Gramercy angeschaut, ist wahrscheinlich nicht schlecht, allerdings gefällt mir die Blechkonstruktion nicht. Ist aber sicherlich primär ein Vorurteil, 6mm starkes Blech ist schon stabil.

Eine Überlegung von mir (bitte nicht lachen): einen normalen Schraubstock (mit abschraubbaren Backen) nehmen, die Backen durch zwei stabile, lange Flacheisen ersetzen (z.B. Querschnitt 6x40 mm, Länge 550 mm), die Kanten der Flacheisen oben 45° anfräsen, ggf. auch noch einen Schraubstocklift dazu, und fertig ist die Feilkluppe. Was meint Ihr dazu? Hätte vielleicht auch den Vorteil, dass man die Flacheisen ohne großen Aufwand auch wieder ausbauen könnte und den Schraubstock mit den normalen Backen benutzen könnte, oder auch mit anderen Einsätzen ihn für weitere Anwendungen verwenden.

Eine andere Variante wäre: ein Rexroth-Aluminium-Profil als Basis nehmen, dazu ein langes Flacheisen mit zwei Löchern und die passenden Schrauben + Muttern für das Rexroth-Profil, das wäre schon die Spanneinheit. Dazu noch aus Holz ein passendes Gestell bauen, entweder zum Einspannen in die Hobelbank oder als Gestell, das auf dem Tisch / auf der Hobelbank frei steht.

LG
Michael


Michael W.
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352 (Tippfehler sorry) k.T. *NM - Ohne Text*

Beitrag von Michael W. »

Pedder
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Re: Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt

Beitrag von Pedder »


Hallo Michael,

Du musst nix aus Metall bauen. Das Blatt zwischen zwei Leisten in den Schraubstock klemmen.
Deine Mühe solltest auf die richtige Ausleuchtung verwenden. Das ist viel wichtiger.

Meine Kluppen sind alle etwas höher montiert, als mein Ellenbogen. 35cm von meinen Augen.
Ich stehe, das ist besser für den Rücken als Sitzen und ich kann meinen Standpunkt ständige verändern.
Sitzen allenfalls auf einer Bank oder einem Stuhl mit Rollen.

Liebe Grüße
Pedder



Michael W.
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Re: Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt

Beitrag von Michael W. »

[In Antwort auf #143985]
Hallo Michael,
du hast natürlich Recht, die Säge ist eine No352, ein Tippfehler meinerseits.Sägeblatt länge ist die "übliche" 550mm und die Außenkanten der Löcher sind ca 535mm auseinander. Das mit den Ösen hat mich auf die Idee gebracht auch mal das Rohr meiner Säge nachzumessen, das hat 18mm, da nehm ich dann wohl die für die 352. Sind ja wohl nur dafür da, dass die Säge nicht unten auf der Führung sägt, die eigentliche Führung übernehmen ja die Führungsbacken.... wenn ich das richtig verstanden habe. Wie dick sind die Führungsrohre der aktuellen Sägen, weiß das zufällig jemand?
Bei meiner Säge fehlt dieser Längenanschlag. Taugt der etwas? Weiß jemand welchen Durchmesser die Stangen haben? Oder sollte man sich da wenn benötigt selber was konstruieren?
Grüssle
Micha

Michael Meyer
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Re: Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt

Beitrag von Michael Meyer »


Hallo Micha,

die Führungsbacken stellen sicher, dass das Sägeblatt senkrecht bleibt und sehr wenig Spiel hat. Die Führungsringe verhindern (wie Du schriebst), dass das Sägeblatt in das Gestell reinsägt, haben aber auch eine weitere wichtige Funktion: die Führung der Spannsäge - zusammen mit den Führungsbacken wird damit die Spannsäge am Blatt und auch am Rohr geführt, und kann sich damit nicht zur Seite neigen. Die Kunststoffringe sorgen für eine niedrige Reibung und verhindern auch Kratzgeräusche.

Für den Längsanschlag kannst Du normale Stahlstangen nehmen (ich glaube, die haben 12mm Durchmesser, kannst aber das Loch im Gestell nachmessen). Die zwei Stangen werden mit einem Stück Kunststoff verbunden (gibt es einzeln auch bei gm werkzeuge, so billig dass ich es nicht selbst herstellen würde).

Übrigens: Lochabstände misst man von Lochmitte zu Lochmitte, zweckmäßigerweise vom linken Rand des Lochs zum linken Rand des anderen Lochs (oder zu beiden rechten Rändern).

LG
Michael

Michael W.
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Re: Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt

Beitrag von Michael W. »


Hallo Michael,
bezüglich des Messens von Lochabständen: Mitte zu Mitte macht aber nur bei runden Löchern unter der Angabe des Lochdurchmessers Sinn. Da es sich bei den Löchern im Sägeblatt aber um eher Tropfenförmige Löcher handelt habe ich das Maß angegeben, welches für das Spannen des Blattes maßgeblich ist, die Außenkante des Loches. Aber ich kann dir gerne auch noch einmal von Mittelpunkt zu Mittelpunkt messen, soll ich dir dann auch die sonstigen Abmessungen des Loches ausmessen? ;-)
Grüssle aus dem Schwarzwald Micha

Roman Frank
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Registriert: Do 19. Feb 2015, 10:40

Re: Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt

Beitrag von Roman Frank »

[In Antwort auf #143953]
Schönen sonntagmorgen.

Vielleicht kannst Du es mal bei der Nachfolgefirma von Ulmia versuchen. Die Postadresse : Ulmia GmbH Altheimer Str.1 Langenenslingen
Tel.07371-966920. Ulmia Werkzeuge werden wieder hergestellt von der Fa. Anton Kessel ( Anke Hobelbänke ). Im Internet kannst es unter Ulmia finden.
Die Firma ist in der Nähe von Riedlingen in Oberschwaben, ich wohne so 60 km entfernt davon.
Viel Erfolg bei Deiner suche.

Gruß Roman

Michael Meyer
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Ulmia 353 - Zwischenbericht *MIT BILD*

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #143953]
Ich bin jetzt etwas weiter mit der Instandsetzung meiner Ulmia 353 und wollte das gerne mit Euch teilen. Ich habe die Säge zerlegt und gereinigt, das Maschinenbett abgeschliffen (mit Nassschleifpapier, manuell). Ich habe neue Führungsösen eingebaut, weil die alten keinen Kunststoffring hatten. Die Spannsäge habe ich auch komplett zerlegt und gereinigt, bin aber mit dem Sägeblatt noch dabei (es ist noch stumpf).
Das Brett war nicht mehr zu retten, deshalb habe ich ein neues gemacht. Es fing an mit einem leicht windschiefen Stück Eiche aus meinem Lager, ich musste an eine Anleitung (hier??) denken, die ich mal gelesen habe ("die Zähmung des widerspenstigen Bretts). So war es auch bei diesem Brett, ich konnte meine Werkzeuge (verscheidene Hobel + Schleifmaschine) gut anwenden. Dann habe ich das Brett mit Klarlack lackiert. Auf der Unterseite (nicht hier abgebildet) habe ich zwei lange Streifen Schaumstoff (Ersatzmaterial für Handkreissäge-Führungsschienen) geklebt, dadurch soll die Säge beim Gebrauch nicht rutschen (das werden wir sehen, bin noch nicht soweit). Das Eichenbrett ist (noch, d.h. nach dem Hobeln) 40 mm stark und dadurch recht schwer, was ich auch wollte - zusammen mit dem relativ hohen Gewicht der Säge werde ich hoffentlich die Säge ohne Schraubzwingen benutzen können.
Ich habe das Typenschild ("Georg Noll, Freiburg") vom alten Brett entfernt und auf das neue Brett genagelt. Zukunft braucht Herkunft :-)
Ich war auch die letzten Wochen in den USA im Urlaub und habe zwei Sägefeilkluppen mitgebracht, eine ist hier abgebildet. Dem Schärfen steht also nichts mehr im Wege, außer meinem Zögern. Ich werde aber wohl demnächst ins kalte Wasser springen.

LG Michael



thomas d.
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Re: Ulmia 353 - Zwischenbericht

Beitrag von thomas d. »


Hallo Michael,

Wow, die sieht ja super aus! Das Brett gefällt mir sehr gut, ich drücke die Daumen, dass das Gewicht ausreicht!
Wenn man sich die Preise für Sägekluppen hier und drüben anschaut, kommt es einem manchmal so vor, als würden sich die Reisekosten schon beim Kauf von nur zwei Kluppen armortisieren ;)

Viel spass beim ausprobieren!
Gruß
thomas d.

Pedder
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Re: Ulmia 353 - Zwischenbericht

Beitrag von Pedder »


Hallo Michael,

ich finde das hast Du sehr schön angemessen gemacht. Vielfach wird das Polieren übertrieben - also für meinen Geschmack.
Die Kluppe sieht interessant aus, mit so einer habe ich noch nicht gearbeitet. Kommst Du nach Darmstadt? Wenn ja, bring doch bitte die Kluppe mit (und notfalls die Säge zum Schärfen.)

Liebe Grüße
Pedder

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