Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt? *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Michael Meyer
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Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt? *MIT BILD*

Beitrag von Michael Meyer »


Liebe Holzwerker,

ich habe eine alte Ulmia Gehrungssäge Nr. 353 gekauft, hier einige Bilder:


Das Sägeblatt hat folgende Maße: Lochabstand 610 mm, Länge 645 mm, Breite 58 mm und Stärke 0,8 mm. Weiß jemand, wo man solche Sägeblätter kaufen kann? Das mitgelieferte wäre etwas für Leute, die schärfen können - ich gehöre leider nicht dazu.

Ich will die Säge auf Vordermann bringen. Ich werde sie demnächst sauber machen, dann geht es los. Als Notlösung habe ich mir überlegt, das Mittelrohr der Spannsäge um 15 mm zu kürzen, dann würden die Sägeblätter von der Nobex Champion 180 passen (Lochabstand 595 mm). Aber vielleicht bekomme ich auch die passenden Sägeblätter.

Die Säge erscheint im Ulmia Katalog von 1937, wobei dieser auch die 348, 352 und 354 enthält. Ich nehme an, dass die 353 bald danach aus dem Angebot verschwand?? Das Gußgestell ist noch die alte Ausführung mit den Befestigungsschrauben für das Holzbrett oben (anstatt wie später unten). Wäre auch an Infos zu dieser Säge interessiert (Produktionszeitraum, sonstiges).

LG
Michael

Friedrich Kollenrott
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Re: Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Hallo Michael,

wenn Du Dich mit dem Schärfen nicht anfreunden kannst, dann solltest Du überlegen, ob man nicht ein Japanblatt für Spannsägen entsprechend kürzen kann. Denn die sind wenigstens qualitativ in Ordnung.-
Bei allen anderen fabrikneuen Blättern habe ich Zweifel, ob man die in vernünftiger Schärfe bekommt (und wenn, dann ist es ja auch nur eine Freude von überschaubarer Dauer..)

Aber im Ernst: Du willst eine Säge benutzen, zu deren Gebrauch es gehört, sie zu schärfen (wie z. B. bei Stecheisen auch). Also solltest Du das auch tun. Es ist weniger schwierig , als Du denkst. Dein "Profil" gibt ja leider keine Ortsbestimmung her, aber wenn Du persönlich bei mir aufschlagen würdest (zwischen Braunschweig und Goslar) mach ich Dir einen Schnellkurs, danach ist das Blatt scharf und Du kannst schärfen (nein, nicht das Blatt zuschicken, das mach ich nicht).

Grüße

Friedrich

Pedder
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Re: Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt

Beitrag von Pedder »


Hallo Michael und Friedrich,

ich habe eine Ahnung, das das etwas weit für Michael ist, sowohl zu Friedrich als auch zu mir.
Bei Gero letztes Jahr haben wir Sägen geschärft, das war nett und produktiv. Und wäre nur halb so weit.

Allein das Blatt zu versenden reicht ja nicht. Eine Gehrungssäge muss man im Gestell und in der Lade Testen. Also ich muss das.

Wenn ich nicht schärfen könnte (und damit ist es oft nicht getan) Würde ich mir auch ein fertiges Blatt besorgen und das kürzen. Ob Japanisch oder nicht. Die machen oft Mucken in den Laden, wie ich aus Erzählungen weiß.

Liebe Grüße
Pedder

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Uwe.Adler
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Re: Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt

Beitrag von Uwe.Adler »

[In Antwort auf #143953]
Hallo Michael,

warum nicht das Schärfen erlernen. Ich hatte anfangs auch keine Ahnung, aber da das meiste Metall bei der Holzbearbeitung irgendwann einmal scharf sein sollte, habe ich mich mit den Themen beschäftigt und dann auch einen gewissen Spaß entwickelt, aus stumpf scharf zu machen. Versuch macht "kluch" und ein erfolgreicher Versuch glücklich.

Viel Erfolg und ein tolles Ergebnis. Derzeit habe ich eine ähnliche 352 in Arbeit und das Blatt ist auch in einem miserablen Zustand.

Herzliche Grüße

Uwe

Michael Meyer
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Re: Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt

Beitrag von Michael Meyer »

[In Antwort auf #143953]
Erstmal danke an Friedrich, Pedder und Uwe. Ich werde es also mal mit dem vorhandenen Sägeblatt probieren. Ich komme aus Ludwigsburg bei Stuttgart, vielleicht klappt es dieses Jahr in Darmstadt. Oder wenn alles nichts wird, mache ich mich auf den Weg nach Norden :-)) und hole mir dort erste Hilfe.

Das längste Japanblatt, das ich kenne, ist das für die Champion 180 - und damit um 15mm zu kurz für die 353. Bei den sonstigen (westlichen) Spannsägeblättern teile ich Friedrichs Bedenken bezüglich der Qualität. Ich weiss nicht einmal, ob die Hersteller einen guten Stahl nehmen und diesen sinnvoll härten (m.E. recht hart aber noch feilbar). Wenn der Stahl gut wäre, dann würde eine Überarbeitung des Blatts Sinn machen.

Wie gesagt, ich probiere das Schärfen, vielleicht macht es süchtig. Wenn aber trotzdem jemand eine Quelle weiss ...

Und bevor ich lange suche - hat jemand einen Link zu einer einfachen aber brauchbaren Schärfanweisung (für diesen Fall)? Macht es einen Unterschied, ob das Blatt gespannt oder entspannt ist?

LG
Michael

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Uwe.Adler
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Re: Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Michael,

damit habe ich seinerzeit begonnen: http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/saegenschaerfen1.html . Für den Anfang und die ersten Schritte.

Herzlichen Gruß

Uwe

Pedder
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Re: Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt

Beitrag von Pedder »


Hallo Michael,

fürs Schärfen nehme ich die Blätter aus dem Gestell.

Nur Mut! Und wenn es nicht klappt, schickst Du mir die Säge oder wir treffen uns in Darmstadt.

Liebe Grüße
Pedder

Pedder
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Re: Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #143957]
Hallo Michael,

bei Dieter gibt es doch Blätter für Spannsägen http://www.feinewerkzeuge.de/gestell.html.
Das für 700mm Universal schein mir grundsätzlich zu funktionieren und eine neues Lock ist kein Problem.

Ich würde allerdings trotzdem schärfen

Liebe Grüße
Pedder

thomas d.
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Re: Ulmia 353 - wo bekomme ich ein neues Sägeblatt

Beitrag von thomas d. »

[In Antwort auf #143957]
Hallo Michael,

meine Erfahrung ist, dass Schärfen von Sägen ist viel einfacher als man sich es vorstellt. Und es lohnt sich ein bißchen Zeit zu investieren es sich beizubringen.

Ich habe meine ersten (theoretischen) Erfahrungen mit Schärfanleitungen bei Youtube gemacht. Die sind meist Englisch, aber Uwe Salzmann hat auch eine 4 Teilige Serie zu dem Thema gemacht, die ich sehr gut finde. Wenn man der englischen Sprache mächtig ist, stehen einem von kleinen 15 minütigen praxisnahen Einführung bis hin zum zweistündigen sehr theorielastigen Anleitung alle möglichen Anleitungen zur Verfügung. Die Anleitung von Friedrich Kollenrott sollte man hierbei auch nicht außer acht lassen.
Auch wenn ich mir zuerst ca. 2-3h Videos und nochmal soviele Texte reingezogen habe, am meisten gebracht hats es selbst zu machen. Zuviel Theorie steht einem hier gerne im Wege -so gehts mir zumindest meistens.
Zu guter Letzt war ich letztes Jahr beim Treffen in Darmstadt, bei dem mir Pedder über die Schulter geschaut hat -das hat nochmal sauviel gebracht.

Was ich sagen will ist, dass der Weg zum Säge-selber-schärfen-können, gar nicht schwer ist -im Nachhinein ist er, glaube ich sogar noch viel einfacher als ich ihn gegangen bin. Kauf eine alte Säge für wenig Geld und ein paar feilen beim Hausherren -lies wärend der Lieferzeit die Anleitung von Friedrich Kollenrott und dann feil drauflos. Mein erster 'Schraubstock' dafür war ein längs eingesägte Holzlatte in Schraubzwingen lose auf unserer Arbeitsfläche in der Küche. Die ersten echt da schon beeindruckenden Ergebnisse hatte ich 2h später.

Soviel zu meinen 10 Pfennig Senf zum Thema.

Alternativ kann ich das Sägeblatt (jap. Turbo Cut) in der Kategorie die Pedder schon vorgeschlagen hat, sehr empfehlen.

Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung,
Gruß
thomas d.

Michael W.
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Registriert: Mi 5. Aug 2020, 19:19

Re: Ulmia 353 - erinnert mich an meine 252.... *MIT BILD*

Beitrag von Michael W. »

[In Antwort auf #143953]
Hallo,
ich kann jetzt zwar nichts wirklich zu Deiner Frage beitragen, aber dein Post und vor allem deine Bilder haben mich beruhigt. Ich bin günstig an eine Ulmia 252 gekommen, die auch schon etwas älter aussah. Beim genauen betrachten beim zum reinigen zerlegen stellte ich doch einige Unterschiede zu heutigen Ulmias fest. Zum einen der Griff ohne Griffschalen, zum anderen der fehlende Ulmia Schriftzug in der Mitte. Da meine auch keine Aufkleber auf der Rückseite hat (wurde wohl schon einmal lackiert), war ich mir auch nicht mehr sicher, ob es überhaupt eine Ulmia ist. Jetzt hast du mich auf die richtige Fährte gebracht, dass es wohl um eine Lady handelt, die älter als gedacht ist. Meine hat auch das von oben geschraubte Brett. Der Katalog von 1937 ist da doch sehr aufschlussreich, da hab ich dann meine Säge wiedergefunden. Danke!
Über weitere Hinweise, wie man das Alter eingrenzen könnte, wäre auch ich sehr dankbar. Ich werde für meine zwei neue Ringe bestellen müssen, da ist der Kunststoff weg, ich hoffe da passen die neuen von der 352 auch und zum Glück gibt es für meine auch noch neue Sägeblätter, ich werde das alte aber aufheben, vielleicht reicht ja mal die Zeit zum Säge schärfen üben. Braucht man diesen Gummianschlagsnippel? Der hat sich irgendwie im Laufe der Jahre bei meiner auch aufgelöst. Diesen Drahtbügel (zum Aufhängen?) gibt es bei meiner auch nicht mehr, ist aber glaube ich für die Funktion auch nicht so wichtig. Jetzt muss ich sie aber erst einmal ordentlich entrosten und ein wenig aufhübschen.

So ist der Zustand im Moment.
Grüssle Micha

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