Hallo,
als ich vor zwei Wochen am Flohmarkt in Mülheim war, fiel mir ein Primus ins Auge. Ich dachte mir noch "anfassen kostet nichts" und ich wollte auch nur "mal schauen".
Als ich den Zustand genauer begutachtete und sich herausstellte, dass sowohl die Pockholzsohle als auch das Eisen in recht gutem Zustand waren, mußte ich einfach nach dem Preis fragen.
Und jetzt sagt es selbst: würdet Ihr den Hobel nicht für 9,- mitnehmen?
Eigentlich brauchte ich ihn nicht, er hat mich aber soooo nett angeschaut.
Er war etwas schmutzig und am Hörnchen ist ein kleines Stück abgebrochen, sonst macht er doch noch einen guten Eindruck.


Die Sohle musste etwas abgeschliffen werden, zum Glück war es nicht viel, so sah sie aus, nachdem ich einige Züge gehobelt habe. Man muß nicht besonders fein schleifen, beim Hobeln wird das Holz sowieso glatt poliert.

Das Eisen war nicht angerostet, nur etwas krumm geschliffen. Nach kurzem Anschleifen war die Schneide schon mal gerade.

Die Spiegelseite war etwas konkav. Da musste ich schon etwas länger schleifen. Nun ist sie noch nicht perfekt, aber für die ersten Proben reicht es. In der einen Ecke ist die Oberfläche leider noch abgeschrägt, ich werde das Eisen aber jetzt nicht soweit bearbeiten, bis dort auch alles plan ist, stattdessen verwende ich das Eisen mit dem Gedanken an die schlechte Ecke. Der Streifen direkt an der Schneide kommt von den ersten Hobelversuchen.

Der Spanbrecher musste auch noch etwas bearbeitet werden, für den ersten Hobelversuch reichte der Zustand wie auf dem folgenden Foto, da muss ich auch noch dran.

Alles in Allem, war es eine nette Vorfreude zu Weihnachten. Jetzt muss der Primus noch etwas gesäubert und das Eisen richtig vorbereitet werden. Leider gefallen mir die E.C.E Chrom-Vanadium Eisen nicht besonders, da finde ich die alten, laminierten Ulmias oder Kirschen viel besser. Und so sehr mir die Tiefeneinstellung des Eisens bei den Primusen gefällt, über die Latervalverstellung muss ich fast fluchen, da kann man besser die Einstellung mit einem kleinen Hammer vornehmen.
Ich habe gemerkt, dass die Lackschicht auf dem Holz sehr dünn ist und ich selbst bei sehr vorschichtigem Abkratzen der Flecken schon aufs Holz komme. Ich würde mich über Vorschläge freuen, wie ich die Oberfläche an den Stellen behandeln soll, wo der Lack tatsächlich schon ab ist? Ich möchte nicht den kompletten Hobelkörper abschleifen und alles komplett überlackieren erscheint mir auch nicht sinnvoll.
Mit weihnachtilichen Grüßen,
Rafael