mit zunehmendem Alter (ich bin jetzt 67), das ist wohl tendenziell tatsächlich so und auch gut so. Wobei: kleiner ist nicht einfacher und auch kaum schneller..
Es gibt da so kleine Schränkchen, im Firlefanzladen, mit sehr hübschen Keramikschubladen. Herkunft: Vielleicht Indien, denke ich. Von fragwürdiger praktischer Brauchbarkeit, ja, und der hölzerne Umbau treibt einem die Tränen in die Augen, aber die Keramik ist wirklich hübsch. So ein Ding, ganz klein mit nur 4 Schubladen, hatte ich schon vor längerer Zeit gekauft:
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mit dem Versprechen (an meine liebe Frau), dafür einen schöneren hölzernen Umbau zu machen, und nun sollte das mal losgehen.
Material: Erlenholz, ein unbesäumtes Bohlenstück 52mm dick. Eine Fläche und eine (auf der Kreissäge vorgesägte ) Kante mit der Raubank abgerichtet und dieses 130 mm breite Stück zu 12 mm dicken Brettchen gesägt. Das wollte ich mit der Bandsäge machen, aber die hat gezickt (das war einmal zuviel, ich werde mich von ihr trennen). Schliesslich im Wendeschnitt auf der Kreissäge, kein Problem. Die Brettchen grob abgelängt, mit dem Putzhobel einzeln sauber plan und auf Dicke gehobelt und mit der Stoßlade genau auf Maß gebracht. Solche kleinen Teile möchte ich nicht ohne Stoßlade bearbeiten müssen.
Die Verbindungen sollten als geleimte Nut- Feder- Verbindung gemacht werden, alle Nuten / Federn 4mm breit. Alles entsprechend der Konstruktionszeichnung sorgfältig angerissen:
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und die Nuten mit Stecheisen hergestellt (so liessen sich die abgesetzten Nuten leicht machen, und für den Nuthobel sind die Teile eigentlich auch schon zu klein. Die Federn sind einseitig abgesetzt und mit dem kleinen Simshobel gemacht (auch hier: Falzhobel ist eher zu groß), davon habe ich kein Bild.
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Die Rückwand ist aus zwei Brettchen zusammengeleimt und dann mit dem BU- Putzhobel bis auf 4mm Dicke heruntergehobelt, kein Problem.
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Nachdem eine Seitenwand mit falsch angerissener und gefertigter Nut neu gemacht war ;-( und die "Füße" mit Hilfe eines 20mm- Bohrers (auf der Maschine), dann Stecheisen und Ziehklinge, herausgearbeitet waren , zusammengesteckt: passt!
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Die vorderen obere Ecken sind mit dem Einhandhobel leicht gerundet (Bogen im Hüllschnitt erzeugt). Dann das ganze Minischränkchen ist mit Fischleim verleimt, das ist wirklich ein tolles Zeug. Anschliessend nochmal die Seitenflächen geputzt, Kanten leicht mit einer Feile gebrochen, . Und zuletzt mit Holzöl (Livos) behandelt. Das Ergebnis:
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Bestimmt sauberer gearbeitet als das Original, ja. Ob es auch schöner und stimmiger ist, weiss ich nicht so recht.
Friedrich